Glut und Tränen
Die dramatische Landung in der Normandie ist eine der Schlachten des Zweiten Weltkriegs, die das Echtzeit-Taktikspiel Faces of War wiedergeben will - möglichst authentisch in seiner Dramatik. Der Nachfolger zum ordentlichen Soldiers setzt auf eine Ameisenkrieg-Atmosphäre, als sei ein Museums-Diorama voller Zinnsoldaten zum Leben erwacht und würde vor den Augen der staunenden Betrachter im Staub der Explosionen und Gewirr der rennenden, schreienden und sterbenden Soldaten ertrinken. »Das hier ist Call of Duty 2, von oben betrachtet«, sagt Pressesprecher Anatoly Subbotin nicht ohne Stolz. Auf dem Bildschirm stieben GIs auseinander, als ein Panzerfaust-Geschoss in ihre Sandsackbarriere torkelt und mit dumpfem Knall Säcke meterweit in die Luft schleudert. Im Schützengraben nebenan verglimmen Dutzende von Verteidigern im Feuerstrahl eines Flammenwerfers; die lodernden Zungen lecken an Bäumen, stecken Häuser an, wandern über die Wiese vor der Hausruine. Unter dem Trommelfeuer von Geschützgranaten fallen deren letzte Wände auseinander; die Einschläge tasten suchend nach einem Mörsertrupp, der aus der Deckung des toten Gebäudes steile Volleys in Richtung Strand geschleudert hatte. Über allem mischen sich die gellenden Befehle der Truppenführer mit den Schreien der Getroffenen und dem Stakkato der Gewehrsalven zum infernalischen Tosen der Schlacht.
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