Factorio - Spieler programmiert selbstständig wachsende Fabrik

Der Tüftler NiftyManiac hat in Factorio die »GreyGoo Mk 1« gebaut: eine Fabrik, die ohne Eingriff des Spielers wächst und sich selbstständig um Logistik und die Versorgung mit Ressourcen wie Energie kümmert.

Factorio lädt Hobbyentwickler ein, die kuriosesten Dinge zu bauen. Factorio lädt Hobbyentwickler ein, die kuriosesten Dinge zu bauen.

Eine völlig autonome Fabrik, die ohne ein Eingreifen des Spielers wächst: Das ist die »GreyGoo Mk1«, eine Spielerfabrik im Indiehit Factorio. Für die Entwicklung ist der Tüftler NiftyManiac verantwortlich, der das Projekt via Reddit, YouTube und Imgur geteilt hat.

NiftyManiac erklärt die GreyGoo so:

"GreyGoo MK 1 ist eine selbständig wachsende Fabrik, die aus quadratischen Zellen aufgebaut wird. Ihr einziges Ziel ist es, so viel Platz wie möglich einzunehmen, was sie durch das autonome Zubauen der Landschaft und der Suche nach Eisen schafft, um ihr unstillbares Verlangen nach Wachstum zu befriedigen. Einerseits handelt es sich um eine Möglichkeit, automatisch Minen zu errichten, ohne dass ein Mensch eingreifen muss. Auf der anderen Seite handelt es sich um den ersten Schritt hin zu einer sich völlig autoreplikativen Fabrik."

Das Stichwort autoreplikative Fabrik ist auch der Grund, warum die Fabrik den humorvoll gewählten Namen GreyGoo trägt. Der Begriff beschreibt außer Kontrolle geratene Nanoroboter - ein Weltuntergangszenario.

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Wie funktioniert die Fabrik

Zwei Mods sind notwendig, sonst wäre ein solches Projekt in Factorio derzeit nicht möglich: Recursive Blueprints erlaubt das Setzen von Blaupausen über das Signalsystem in Factorio. Außerdem wird Logistic Train Network benötigt, die Mod verbindet automatisch neu gebaute Strecken - sonst müsste der Spieler die Züge nach einem Ausbau der Fabrik per Hand zu den neuen Stationen schicken. Der Hobbyentwickler wollte aber möglichst ohne Mods auskommen, solang Factorio die benötigten Werkzeuge auch bietet.

Der Rest ist Programmierarbeit, die NiftyManiac von Grund auf selbst erledigt hat: Selbst die Programmiersprache stammt von ihm, Factorio BASIC (fBASIC) genannt. Über Blaupausen werden Befehle ausgegeben, die Kenner von BASIC sofort verstehen. Dinge wie »If/Else«, Schleifen mit »For« und »While« und weitere Bestandteile von BASIC werden über die im Spiel vorhandenen Bauteile von Factorio umgesetzt.

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Einzelne Subroutinen kümmern sich um die Versorgung mit Rohstoffen, dem Bau von Minen oder neuer Solarfelder. Die Hauptschleife des Codes wählt die benötigte Subroutine je nach Situation aus: Kommt es zu Stromausfällen, wird die Routine für den Bau von Solaranlagen gestartet. Das passiert nicht nach einem vorgegebenen Intervall, sondern genau dann, wenn die Fabrik tatsächlich mehr Strom benötigt - GreyGoo expandiert also nicht nur stumpf, sondern reagiert auch auf die derzeitige Situation. Von einer echten künstlichen Intelligenz kann man aber noch nicht sprechen.

Für die Zukunft will NiftyManiac den Algorithmus hinter der GreyGoo-Fabrik verbessern. Bisher wird beispielweise noch kein Öl gepumpt, nur mit Solaranlagen gerät die Produktion bei Nacht ins Stocken. Außerdem kann die autonome Fabrik noch nicht auf Wasser reagieren.

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