Fallout feiert ein kolossales Comeback !

(deutsche Version, PC)Auch ich war anfangs skeptisch ob die geniale Atmosphäre der Vorgänger ohne Verlust in 3D übertragbar ist. Zudem habe ich dieses Jahr mit...

von TelejointFP am: 06.11.2008

(deutsche Version, PC)

Auch ich war anfangs skeptisch ob die geniale Atmosphäre der Vorgänger ohne Verlust in 3D übertragbar ist. Zudem habe ich dieses Jahr mit STALKER - Clear Sky und SPORE schon zwei enttäuschende Erfahrungen machen dürfen.
Doch da ich seit MORROWIND ein größer Fan von Bethesda bin, war ich optimistisch das die Jungs das hinbekommen.

(Installation lief reibungslos und war nach 10 Min. erledigt, Spiel hat einfache CD-Abfrage. also keine Onlineaktivierung wie andere Games in den letzten Monaten)
Schon das Intro lässt einen tief, durch seine ruhige und dunkle Art, in die Welt von Morgen eintauchen. Kein fulminates Renderfeuerwerk, sondern eine dem Thema gerechte Einführung. 'Krieg. Krieg bleibt immer gleich' - der Spruch aus den Intros der Vorgänger findet auch hier im Intro seinen Platz.
Das witzige Tutorial ist wirklich das beste Tut. was ich je spielen durfte, (wann habt ihr das letzte mal als 1jähriger gespielt? ).
Schon hier merkt man, wenn man alles über Steuerung, Charaktersystem etc. erfährt, das dieses Spiel was Besonderes ist. Die Steurung gestalte sich üblich, WASD, und ist sehr intuitiv. Die Verteilung von Punkten auf die Charakterwerte ist auch sehr spielerisch gestaltet und nicht vergleichbar mit 'Excel-Tabellen' anderer Spiele.
Der anschließende Ausbruch aus der Vault ist packend inszeniert und macht wirklich Lust auf mehr.

Im Ödland angekommen, entfaltet sich ein 'wundervoll' zerstörte Welt, welche wirklich detailverliebt umgesetzt wurde. Ist zwar teils wirklich 'öde', doch an jeder Ecke ein NPC oder Gegner würde der Thematik nicht gerecht werden, es ist also nicht überladen wie manch ein Ego-Shooter mit Open-World-Prinzip.

In den Trailern kam oft das Gefühl auf, das es ein reines Shooter bzw. 'Blutfest' werden würde, doch dies kann ich absolut nicht bestätigen. Denn in den ersten 10 Stunden waren die Kämpfe wohl dosiert.Das neue VATS-System macht einfach Spaß, am liebsten würde ich es ständig verwenden, doch es ist von Aktionspunkten abhängig.

Das Inventar bzw. der Pip-Boy 3000 ist zwar sehr gewöhnungsbedürftig, aber erfüllt seinen Zweck.
Die Architektur von z. B: der ersten Stadt Megaton lässt Erinnerungen an Filme wie 'Mad Max' oder 'Waterworld' aufkommen, das ist als Kompliment gemeint. Man fühlt sich wirklich in eine kalte, deprimierende Zukunft versetzt.
Die ersten Quests sind gut gestaltet und heben sich von RPG-Allerlei wie '..Bringe mir 10 von blablaba...' ab. Leider leidet man am Anfang unter starken Munitionsmangel, was aber genauer betrachtet gut ist, da es sonst zu einfach werden könnte.
Dem Spieler werden in den Quests etliche Lösungswege begegnen und verlangen somanche moralische Entscheidung. Viele Entscheidungen haben Auswirkungen auf den späteren Spielverlauf, da es mehrere Endsequenzen gibt.
Spätere Dungeons wie U-Bahn Tunnel mit Ghulen hinter mancher Tür brauchen sich aufgrund ihren audiovisuellen Umsetzung nicht vor Horrorgames verstecken. Gänsehaut ist garantiert!
Die deutsche Sprachausgabe und Texte sind im Gegensatz zu Oblivion bisher wirklich tadellos, es scheint als ob sich diesmal nicht Bethesda selbst um die Übersetzung gekümmert hat.
Das auch die deutschen Sprecher von Liam Nesson (spricht den Vater) und von Ron Perlman (Intro) verpflichtet wurden, ist ein echter Atmosphärebonus!!!

Grafisch ist es klar kein CRYSIS, doch die bereits erwähnte Detailverliebheit macht die eine andere verwaschene Textur oder Polygonarmut mancher Objekte mehr als weg. Die NPC weisen, meiner Meinung nach, mehr Mimik und Emotionen auf als noch in Oblivion. Die vielen kleinen Details die man hier findet, sind die, die anderen Spielen oftmals zum absoluten Eintauchen in die Spielewelt fehlt.
Die Welt ist absolut stimmig, und nichts reisst einen plötzlich aus Atmosphäre raus, weil es nicht passt. Bei Oblivion wirkte vieles zufallsgeneriert, bei Fallout 3 nicht.

Zu den Inhalten der Collectors Edition:

Die Lunchbox ist wirklich sehr gut verarbeitet und ist in jeder Spielesammlung ein echter Hingucker.
Den Wackelkopf braucht man nicht wirklich, ist aber ein süßes Goodie für den Schreibtisch. Das Making Of Video kann leider nicht ganz mitdem MK von Oblivion mithalten ist aber doch ganz sehenswert.


Ich kam jetzt nach ca. 50 Spielstunden bzw. einmaligen Durchspielen eine klare Empfehlung für Fallout 3 aussprechen. Selten erlebte ich Welt, die mich sofort in ihren Bann zog. Es ist das erste mal in meiner 'Karriere' als Zocker, die nun auch schon seit über 20 Jahren läuft, das ich ein Game nach dessen Ende erneut von vorne beginne und nicht erstmal in die Ecke lege für ein paar Monate.
Fans von 'Endzeit' als auch RPGlern sei der Titel ans Herz gelegt. Habe seit Oblivion, Mass Effect und The Witcher kein so gutes RPG mehr gezockt.
Und vom Ersteindruck ausgesehen übetrifft es sogar alle genannten Titel. Und es ist oft der 1. Eindruck der etwas bestätigt.....



Anmerkung zu CUT / UNCUT:
Leider stimmt es mich wirklich traurig, das die DV geschnitten ist. Versteht mich nicht falsch, brauch nicht zwingend Blut in Games, sondern nur wenn es der Atmosphäre dienlich ist. Ein Zombiefilm oder ein Resident Evil-Spiel ohne Blut wäre ebenso unpassend. Nachdem ich kurz, das Spiel uncut spielen konnte , gewann das Spiel erneut an Atmosphäre. Fallout 3 ist nunmal eine bedrohliche, eiskalte und nicht geschonte Sicht auf eine mögliche Zukunft, und die sollte nicht geschönt werden. Blut gehört hier einfach hin. So wie zu einer OP in 'Emergency Room'.....


Wertung
Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



Kommentare(4)
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