War, war never changes. Fallout bleibt Fallout. Kult!

Fallout 3 gab es eigentlich schon mal in einer anderen Form, bekannt eher als Van Burren und nicht in der Ego Perspektive,sondern wie seine Vorgänger hatte man...

von Rupert_The_Bear am: 03.04.2010

Fallout 3 gab es eigentlich schon mal in einer anderen Form, bekannt eher als Van Burren und nicht in der Ego Perspektive,sondern wie seine Vorgänger hatte man eine Vogelperspektive zu verfügung. Das Projekt wurde nie fertig gestellt und die Macher von Oblivion nahmen sich der Kultserie an. Was ist draus geworden?

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Die Geschichte nach der Bombe

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I'am watching you, pal!

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Watch your step, it could be your last.

Was an Fallout 3 aber wirklich brilliert, ist die Atmosphäre und die liebevollen Details. Die Umgebung ist an die 50er und 60er Jahre des 20. Jahrhunderts angeleht und die Autos, die Werbung und selbst Three Dogs Radiosendung erinnern an die Zeiten von Rock N' Roll und Polka Dot Dress. Allerdings können die Autos schweben und es gibt Roboter und Droiden, also ist es stark Sci-Fi lastig. Das geniale an dieser Mischung ist aber, dass das Spiel eigentlich direkt aus einem Sci-Fi Comic aus dieser Zeit entsprungen sein könnte, ähnlich wie der Film 'Sky Captain and the world of tomorrow'.
Die Atmosphäre ist aber bei weitem eines der besten Elemente des Spiels. Jeder Ort in den Weiten des Wastelands hat einen besonderen Charme oder eben das Gegenteil davon. Die Welt fühlt sich echt an und nicht steril und wirkt lebendig, trotz der Postapokalypse. Man fühlt teilweise eine Art 'Die Bombe ist gefallen, jetzt gehts wieder Aufwärts'.
Ist man in den Gebieten unterwegs, die man vorher nicht besucht hat, hat man das Gefühl, man wird ständig beobachtet und man rechnet fast damit, jeder Zeit angegriffen und getötet zu werden. Eine solche Atmosphäre hatte Stalker zuletzt zu bieten.
Auf der anderen Seite, wenn man in Rivet City auf dem Flugzeugträger voller Überlebender ist, fühlt man sich irgendwie sicher, aber trotzdem hat man den Eindruck, die Leute misstrauen dem Spieler und das beruht auch auf Gegenseitigkeit.
Wenn dann auch noch der Geigerzähler anfängt zu ticken und Mutanten oder Ghouls einen anschreien und mit MGs beharken, kriegt man wieder einen anderen Eindruck. Die Atmosphäre kann sich binnen Sekunden komplett ändern.
Und auf einmal hört man wieder Three Dog, der ins Radio jault, alte Schallplatten spielt und ggf. über die Aktionen des Spielers berichtet. Dann ist die Welt wieder komischerweise in Ordnung, bis man sich zu weit von seiner Station entfernt und nur Rauschen hört...

I need a Motocycle Gastank!

Von der Technikfront kann man sagen, dass Fallout 3 zwar nicht brilliant aussieht, aber dennoch beeindrucken kann durch z.B. die schiere Größe des Wastelands. Man steht in den Bergen an einer riesigen Satelitenanlage und guckt in Richtung Washington, so sieht man immer noch das Washington Monument und das Capitol in der Mitte. Die Charaktäre sind unterschiedlich und sehr schön wiedergegeben und ebenfalls recht natürlich animiert. Es gibt ebenfalls viele Objekte die man sammeln kann und die man mehr oder weniger verwenden kann. Diese sind unglaublich zahlreich und manche gibt es nur ein Mal im Spiel, z.B das abgestürzte UFO. Dort findet man die einzige Laserpistole der Marsmenschen. Solche Orte und kleinigkeiten findet man überall verstreut und es macht einen riesen Spass alles zu entdecken, leider hat man kein Vehikel zu verfügung und deswegen dauert es (ohne zu kämpfen) fast 2h von einer Ecke der Karte zur anderen. Geht man diagonal durch die Mitte der Karte von der z.B. oberen linken Ecke zur unteren rechten, so dauert es fast doppelt so lang. Deswegen musste man bei den Texturen an der Qualität etwas sparen und sie sind nicht so scharf, wie sie es hätten sein können. Ist zwar schade, doch der Stil der Grafik und das Gesamtbild sind einfach mehr als stimmig, weswegen das nicht so ins Gewicht fällt. Auch deswegen nicht, weil die Unmengen an kleinen, liebevollen Details mehr ins Auge fallen, als kaputte Strassen. Leider sind einige Locations recycled worden, z.B. die Metrostationen. Zwar unterscheiden diese sich im Aufbau nicht, aber was man in jeder von ihnen finden kann, könnte unterschiedlicher nicht sein. Mal ehrlich, wenn alle U-Bahnhöfe nach einem bestimmten Standard gebaut sind, wieso sollten sie in einem Spiel dann jeweils unterschiedlich sein? Vielleicht ist es etwas monoton, aber realistisch.
Schön ist auch der Tag-Nacht-Wandel und das wechselnde Wetter. Zwar regnet es nicht, aber starker Wind wirbelt Staub und Sand auf und es ziehen Nebel und dunkle Wolken auf. Da freut man sich auch über klare Nächte mit Blick auf Sterne und Mond.
Vom Sound her kann man Fallout 3 nichts negatives anhängen.Alle Gespräche sind synchronisiert,nur der Spieler selbst spricht nicht, wie bei Mass Effect, man wählt ledeglich einen Dialog aus und kriegt die Antwort darauf. Jeder Charakter hat seine eigenen Stimme und seinen eigenen Text. Die Waffen klingen unterschiedlich und gewaltig und die Umgebungsgeräusche wirken passend zur gesamten Welt sehr realitätsnah. Besonders die Radiosendung von Three Dog macht Spass zuzuhören. Das lockert immer etwas die Spannung nach einem gefährlichen Kampf.
P.S. wenn die etwas matschigen Texturen doch nerven sollten, gibt es eine Mod, die alle Texturen im Spiel ersetzt. Doch das ist mit etwas Fummelei verbunden und geht gewaltig auf die Performance. Aber man kann sich aussuchen, welche spezifischen Texturen man austauschen will. Dadurch kann man einen Kompromiss finden, zwischen Qualität und Leistung.

Play your role.

Nein. Einen Multiplayer hat Fallout 3 nicht. Und es ist auch kein MMORPG. Mir persönlich gefällt das sehr, da sonst vermutlich die Story etwas schwächeln würde, wenn sie überhaupt vorhanden wäre. Ein Coop wäre allerdings vorstellbar, da man im Spiel zwar die meiste Zeit über alleine durch die Wastes läuft, hin und wieder kriegt man aber einen Gefährten. So hätte man immer jemanden dabei.
A propos RPG, die Elemente der Charakterentwicklung sind sehr zahlreich und sind, wie schon in den Vorgängern auch, mit dem kultigen Kerlchen Pipboy verbunden. Die Fähigkeiten eröffnen neue Möglichkeiten im Spiel oder nur in Gesprächen in Form neuer Dialoge und je nach Karma, kriegt man per Level andere Fähigkeiten. Von denen gibt es jede Menge und diese kann man entweder weiter ausbauen oder eben neue hinzufügen. Jede Fähigkeit hat übrigens ein drolliges Bild des Pipboys, die man im Spiel auch als Bobblehead Figuren finden und sammeln kann. Ein nettes Gimmick. Auch die Lunchbox, in der die Collectors Edition geliefert wird, findet man im Spiel wieder und kann sie unter anderem in Minen umbauen. Neu ist auch das V.A.T.S. System, welches man einsetzen kann, um Gegner aufs Korn zu nehmen. Man kann sie 'manuell' beschiessen oder man setzt das Vats ein. Damit sucht man sich eine Körperpartie aus, auf die der Protagonist dann automatisch zielt. Man kann damit eine menge Schaden anrichten oder man vertut sich und das könnte böse ausgehen. Ein schönes Spielzeug. Waffen gibt es übrigens auch in Hülle und Fülle. Cool ist der Effekt bei Waffen, die schon kaputter sind. Manchmal muss man zwei Mal nachladen, bevor man Schiessen kann. Das ist unpraktisch in Kämpfen, deswegen sollte man auf seinen Kram achten und Waffen, die man schon hat eintauschen, gegen die, die etwas besser in Schuss sind, die machen in der Regel auch mehr Schaden. Gleiches gilt für Rüstungen. Kaputte Teile schützen kaum noch. Richtig dicke Panzer hingegen benötigen ein Spezialtraining, welches man recht spät im Spiel bekommt, weswegen man diese zunächst nicht tragen kann. Man sollte sie irgendwo deponieren, da man mit einem überladenen Rucksack nicht laufen kann.
Man muss als auf vieles achten, um nicht an Bleivergiftung oder Strahlung zu sterben. Leider wurde die Radioaktivität etwas mager umgesetzt, man wird zwar Strahlenkrank, aber es passiert solange eigentlich nichts (Nichts sich- oder merkbares) bis die Anzeige voll ist, dann stirbt man nämlich umgehend. Das hätte man besser lösen können.

Where did that come from?

Fallout 3 ist insgesamt ein richtig gutes Spiel, aber leider nicht perfekt und das geht auch zum Teil aufs Konto von Bugs, die teilweise richtig nervig sind,teilweise schmunzeln lassen und manche, die sind lästig.
Zu den ersten gehören z.B. Räume, die man betreten kann, komischerweise aber nicht mehr verlassen kann. Ich habe bisher 2 solcher Räume gefunden und hab mich zwar geärgert, da man im Spiel aber trotzdem sehr häuftig speichert, oder speichern müsste, war der Zeitverlust nur sehr gering. Zur zweiten Kategorie sind z.B. schwebende Körperteile, wie der inzwischen sehr berühmte Screenshot eines Mutanten, der auf dem Boden ohne Kopf liegt, das Gehirn und seine Augen aber in der Luft über ihm schweben. Sowas kommt hin und wieder vor und wirkt zwar lächerlich, brachte mich aber sogar richtig zum Lachen, z.B. der Ghoul, der von einer Rakete getroffen, statt in Hackfleisch zu zerfallen, durch die Luft geflogen ist und am anderen Ende der Metro gelandet ist.
Die dritte Kategorie sind systemunabhängige Leistungseinbrüche und Abstürze zum Desktop, doch die kamen auch recht selten vor. Alles kam recht selten vor, aber summiert ergibt das trotzdem einen Haufen an Fehlern. Da fehlt bisschen der letzte Feinschliff, zum Glück haben Patches viele Fehler beseitigt.

Upshot - literally

Fazit - Fallout 3 gehört zu meinen persönlichen Top 10 der Spielegeschichte. Wie gesagt, das ist meine Meinung. Es mag vielleicht nicht ganz das Fallout zu sein, welches man sich als Fan gewüscht hätte, aber wer sagt, dass Van Burren besser oder zumindest so gut geworden wäre, wie Fallout 3? Eine Garantie gibt es nicht, aber Fallout 3 von Bethesda begeistert und führt die Kultserie grandios weiter. Ich glaube die Fans werden oder wurden nicht enttäuscht, das Spiel hat schliesslich schon 2 Jahre auf dem Buckel.
Die coolste Collectors Edition kommt da noch hinzu. Und hat man die DLCs noch nicht, empfehle ich die Game Of The Year Edition, mit allen Erweiterungen. So hat man für viele kalte, regnerische Tage eine tolle Unterhaltung und Beschäftigung.


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: Tolle Umgebung,Charaktäre,Effekte,Weitsicht
  • Sound: Tolle Sprecher (Englisch), Waffen,Umgebung,Musik
  • Balance: Leichter Einstieg,Schwierigkeit steigt regelmäßig
  • Atmosphäre: Bedrohlich,Je nach Ort anders,Abwechslung
  • Bedienung: Konfigurierbar,Leichtgängig,Flüßig
  • Umfang: Mindestens 40h Spielzeit,Viel zu sehen,viel zu tun
  • Quests: Abwechslungsreich,Spannend,Viele Quests
  • Charaktersystem: Massig Fähigkeiten,Karma,Viele Level,Pipboy
  • Kampfsystem: Viele Waffen,Fähigkeiten nützlich,Vats
  • Items: Unzählbar viele,Kronkorken-Geld,Alle nützlich
  • Grafik: Texturen matschig, Bugs, Recycling mancher Orte
  • Sound: Lasche Sprecher (Deutsch,Polisch)
  • Balance: Manche Quests zu leicht oder monströs schwer
  • Atmosphäre: -
  • Bedienung: Etwas fummelige Menüs (Inventar etc.)
  • Umfang: Haupthandlung höchstens 8h lang
  • Quests: -
  • Charaktersystem: -
  • Kampfsystem: Zu Pro: Waffen Marke eigenbau,Umgebung als Waffe
  • Items: Zu Pro: Blaupausen,Lebensmittel mit Effekten

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Häufiger, unregelmäßig

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



Kommentare(2)
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