Shooter Spektakel mit 80er Jahre Charme

 Jetzt mal ganz ehrlich: wollte nicht jeder von uns irgendwann einmal einen der vielen Action Klassiker der 80er Jahre spielen?  Wusst ich's doch!...

von BatFan am: 02.09.2014

 Jetzt mal ganz ehrlich: wollte nicht jeder von uns irgendwann einmal einen der vielen Action Klassiker der 80er Jahre spielen?

 Wusst ich's doch! Und mit Far Cry Blood Dragon bekommen wir die Gelegenheit dazu. Das Spiel hab ich übrigens aus der Computer Bild Spiele, allerdings hab ich diese primär wegen Call of Juarez Gunslinger gekauft, zu welchem demnächst auch eine Review erscheint. Kommen wir aber nun zum Spiel...

 

Story

 Die Apocalypse hatte eine Apocalypse.... So ungefähr beginnt Far Cry Blood Dragon. Wir spielen den Supersoldaten Rex Power Colt, der eine Mischung aus RoboCop, dem Terminator, dem Predator und Rambo darstellt. Rex und sein Kamerad Spider landen auf einer Insel und sollen einen Raketenangriff verhindern. Der Fädenzieher ist Rex' Ehemaliger Ausbilder Colonel Ike Sloan. Spider stirbt und Rex startet einen persönlichen Rachefeldzug. Die Story ist richtig schön dämlich und verbindet so ziemlich alles was in irgendeinem 80er Film vorkam zu einem grellen, überdrehten Haufen. Das macht Spaß und spätestens dann, wenn man eine Übermächtige, von Lebensenergie betriebene Waffe namens Killstar erhält, auf einem Laser aus den Augen schießenden Drachen reiter oder mit einer Laserminigun namens Terror 4000 alles Wegholzt was einem in dem Weg kommt fühlt man sich wie Rambo höchstselbst. Das ganze wird immer durch Rex kommentiert. Die Geschichte wird durch Cutscense erzählt (welch Wunder^^). Diese sind allerdings auf ultra Schlecht gemacht und sogar in den Achtzigern hätte man sich dafür geschämt. Trotzdem macht es Spaß sich die Cutscenese anzusehen. Die Story ist herrlicher Trash und perfekt für einen Achtziger Actionfilm geeignet. Punkt.

 

Gameplay

 Vom Gameplay her erinnert Blood Dragon sehr stark an das Far Cry 3. Es gibt eine Open World in der man sich ordentlich austoben kann. In dieser Open World sind, ich glaube es waren 12, Garnisonen verteilt. Diese gilt es zu erobern. Dabei hat man stets die Wahl, wie man vorgeht. Entweder stürmt man mit Minigun und MG in die Garnison und holzt alles weg, oder man schleicht sich durch. ODER man lässt die Namensgebenden Blutdrachen alles für sich machen. Diese Blutdrachen sind riesige Dinosaurier ähnliche Viecher die Laserstrahlen aus ihren Augen schießen können. Deaktiviert man die Schilde, welche die Garnisonen schützen, wird diese von einem Blutdrachen gestürmt. Die Blutdrachen lassen sich auch mit Cyberherzen, die man zuvor getöteten Gegnern entnehmen muss, anlocken. Dies funktioniert bei mir allerdings nicht immer. Aber wie gesagt, man hat bei der Eroberung der Garnisonen sehr viel kreativen Spielraum. Und das Spiel lässt dabei sogar völlig absurde Manöver zu. So bin ich zum Beispiel einmal in einen Jeep gestiegen, der eine Minigun auf dem Dach befestigt hatte, und dann mit voll Speed in die Garnison geraßt. In der Garnison angekommen hielt ich den Wagen an, setzte mich an das Geschütz und tötete alles was mir vors Fadenkreuz lief. Oder ich bin mit einem Hängegleiter in eine Garnison geflogen und habe mich an das Bordgeschütz eines dort stehenden Helicopters gesetzt und alles weggehlozt. Beim Schleichen sind allerdings der Kreativität bereits die Grenzen gesetzt. Es gibt nur recht wenige Möglichkeiten die Gegner auszuschalten, man kann sie im Wesentlich nur auf drei verschiedene Wege töten und trotzdem ungesehen bleiben. 1 Ein Takedown mit dem Messer. 2 Mit dem Bogen erschießen. 3 Wenn man ca 1KM vom Gegner entfernt steht mit der SNiper erschießen. Wow. Echt viele Möglichkeiten. Generell wird auf das Schleichen in Blood Dragon weniger Wert gesetzt als aus das Ballern, aber dazu später mehr. Sobald man also eine Garnison eingenommen hat, werden Nebenmissionen freigeschaltet. Dabei gibt es nur zwei Typen von Nebenmissionen. Beim ersten Typen bekommt man irgend ein Ziel, welches es zu eliminieren gilt. Meistens ist das ein Tier. Im zweiten Typ von Nebenmissionen muss man eine Geisel befreien. Aber Achtung! Bei diesen Missionen dürft ihr nicht gesehen werden, ansonsten wird die Geisel getötet. Also muss man in diesen Nebenmissionen schleichen, oder? Naja. Meine Erfahrungen haben anderes gezeigt. Die Geisel hat nämlich einen HP Balken. Und dieser leert sich zumindestens auf dem Mittleren Schwierigkeitsgrad seeeeehr langsam. Außerdem lassen sich die Gegner recht schnell töten. Aber hey: Es geht ja darum die Geisel zu befreien, nicht die Gegner zu töten, oder? Jein. Natürlich soll man die Geisel befreien. Aber um dies zu erreichen verlangt das Spiel von einem, dass man alle Gegner tötet. Und weil sie alle auf einem Punkt stehen ist es unglaublich schwierig sie zu töten ohne gesehen zu werden. Also ist es viel einfacher einfach Reinzupreschen, alles zu erschieße, die Geisel zu befreien und dann wieder zu verschwinden. Und wie schon vorhin angesprochen spielt Stealth Gameplay generell eine Recht kleine Rolle in Blood Dragon. Die Story Missionen sind sogar komplett auf Ballern ausgelegt. Das Stealth Gameplay im Blood Dragon empfinde ich im Vergleich zu spielen wie Batman Arkham City oder Splinter Cell Double Agent als recht mühsam und aufwendig. Das fängt schon damit an, dass man sich wirklich keinen Patzer erlauben darf. Denn wenn man endeckt wird, wissen sofort alle das man da ist. Lautlose Waffen gibt es recht wenige. Eigentlich nur zwei. Den Bogen und das Messer. Und auf weite Entfernung auch die Sniper. Allerdings trifft der Bogen nur auf sehr kurze Entfernungen. Dafür macht er auch jeden Gegner One Shot. Und es gibt das Messer. Das ist sehr effektiv, sieht cool aus und macht sogar Spaß. Da es allerdings keine Möglichkeit gibt schnell größere Gegner Gruppen auszuschalten, muss man immer einzelne Feinde von der Gruppe trennen. Und das klingt zwar einfach, isses aber nicht. Man hat zwar einen Würfel, den man Werfen kann um Gegner abzulenken, aber in 50 % aller Fälle reagieren sie darauf gar nicht. Also rüstet man doch lieber die Fazertron aus und ballert alles über den Haufen. Das Shooter Gameplay von Blood Dargon ist im Gegensatz zur mauen Stealthmechanik grandios! Man hat eine relativ große Auswahl an Waffen von der man immer vier Stück, sowie mehrere Arten von Sprengstoff bei sich tragen kann. Für die Waffen lassen sich Upgrades erwerben, die tatsächlich einiges Verändern. So kann zum Beispiel für die Sniper explosive Munition freischalten und dann zum Beispiel mit nur einem einzigen Schuss einen feindlichen Jeep zerstören. Das sieht cool aus und gibt dem Spieler ein Gefühl von Macht. Das Waffenverhalten ist gut, alle Waffen haben Vor und Nachteile. Es macht einfach richtig Spaß mit den ganzen Waffen herum zu expierimentieren und jeder wird nach einer Weile seine persönlichen Favoriten haben. Bei mir waren es die Sniper mit explosiv Munition, die Fazertron (ein Sturmgewehr) und die Killstar. Trotz der "nur" okayen" Stealth Mechanik würde ich das Gameplay von Blood Dragon als Hervorragend Bewerten wenn da nicht die Story Missionen wären. Die machen zwar großen Spaß, doch werden auf dauer eintönig. Da ballert man sich die ganze Story im Prinzip nur durch schlauchförmige Laborkomplexe. Erst in den letzten beiden Stunden der Rund 5 Stunden langen Kampange fährt das Spiel zu höchts Touren auf. Das flieht man mit einem Jeep aus einem Laborkomplex, kämpft sich durch eine Arena voller Untoter und reitet auf einem Drachen. Zu diesen Momenten zeigt sich das Spiel von seiner besten Seite. Ein Manko teilen sich alle Missionen: Den, für Shooter typischen, Missionsbereich. Das ist der Bereich in dem die Mission spielt. Verlässt man diesen, scheitert die Mission sofort. Oder man stirbt. Hört sich nervig an? Isses auch! Ich meine, warum? Das war echt unnötig. Nichtsdestotrotz empfinde ich das Gameplay von Blood Dragon als sehr gut, allerdings ist es leider nicht Überragend.

 

Technik

 Von der technischen Seite präsentiert sich Blood Dragon einwandfrei. Bis auf die Zwischensequenzen. Aber die sollen halt scheiße sein und genau das sind sie auch. Und trotzdem, oder gerade deswegen, macht es einen Heidenspaß sich die Dinger anzusehen. Die Ingame Grafik ist immer noch sehr gut, Effekte wie explosionen sind unglaublich Spektakulär, Waffen und Charaktermodelle sehen gut aus. Es gibt zwar immer wieder Effekte, welche das Bild rauschen lassen, allerdings sorgen diese nur für noch mehr achtziger Feeling, da sie so aus sehen wie diese Bildfehler die VHS Kasseten immer hatten. Vom Sound her ist das Spiel ebenfalls einwandfrei, Soundeffekte sind wuchtig und die Synchronsprecher machen einen guten Job. Ein besonders Lob verdient sich Ubisoft für den Soundtrack. Der ist grandios, fetzt unglaublich und bockt einfach so richtig. Undbedingt mal reinhören, dass ist einer der besten Spiele Soundtracks die es gibt.

 

Fazit

In seine besten Momenten ist Far Cry Blood Dargon der Traum eines jeden Actionfans: ein Spielbarer Achtziger Jahre Achtionkracher. In seinen schlechtesten Momenten nervt das Spiel mit Fahlern, die eigentlich nur in modernen Militär Shootern ala Call of Duty zu finden sind und kein Stück in die achtziger Atmosphäre passen. Dennoch ist Far Cry Blood Dragon ein sehr gutes, spektakuläres, unterhaltsames Spiel, dass sich durch sein frisches (und erfrischendes Setting) und durch eine ordentliche Portion Humor von der mauen Konkurenz abhebt. Bei dem aktuellen Kaufpreis von ca 7 Euro kann ich nicht anders als eine, trotz einiger Mankos, uneingeschränkte Kaufempfehlugn auszusprechen.

 


Wertung
Pro und Kontra
  • Spitzen Grafik
  • Viel Humor
  • Kreative Freiheiten
  • Sehr gutes Shooter Gameplay
  • Genialer Soundtrack
  • Toller Sound
  • Feinster Achtziger Trash
  • Extrem Schlecht gemachte Zwischensequenzen
  • Maue Stealthmechanik
  • Wenig Umfang
  • Die meisten Story Missionen sind langweilig
  • Nerviger Missionsbereich
  • Nur zwei Nebenmissionstypen

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 5, weniger als 10 Stunden



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