Gelobt sei Kyrat

Der Nachfolger des spektakulären FarCry 3 übertrifft die Erwartungen und setzt seinen Vorgänger sogar etwas in den Schatten. Klar ist, dass sich...

von D3nn15_M_10 am: 09.02.2017

Der Nachfolger des spektakulären FarCry 3 übertrifft die Erwartungen und setzt seinen Vorgänger sogar etwas in den Schatten. Klar ist, dass sich FarCry 4 an den Bewertungen von Far Cry 3 messen lassen muss.

Dennoch ist zu beachten, dass mit Kyrat (Land im Himalaya) ein komplett anderes Setting als Rook-Island (Pazifik-Insel) vorliegt.
Beide Spiele bieten eine völlig andere Atmosphäre, ähneln sich aber auch in vielen Punkten.

Story
Wenn du eigentlich nur die Asche deiner Mutter in Lakshmana verstreuen willst, aber dann in einen Bürgerkrieg gerätst, befindest du dich als Hauptprotagonist in FarCry 4 und trägst den Namen Ajay Ghale (??? ???).

Eigentlich war seine Geschichte als Sohn eines Rebellenanführers schon vorherbestimmt. Vater Mohan und Mutter Ishwari sind Kämpfer der Rebellion des Goldenen Pfades, der sich gegen Pagan Mins Schreckensherrschaft in Kyrat auflehnt. Als Mohan Ghale stirbt, flieht Ishwari mit Ajay (3 Jahre alt) nach Amerika, um sich ein neues Leben aufzubauen.
Nach Ishwaris Tod kehrt Ajay nun nach Kyrat zurück, um den letzten Wunsch seiner Mutter zu erfüllen: "Bring mich zurück nach Lakshmana". 
Doch Ajay wird bereits kurz vor Eintreten in Kyrat von König Pagan Min in Gewahrsam genommen, woraufhin Ajays Abenteuer beginnt.
Desweiteren spinnt sich um die Hauptstory die Geschichte von Kalinag, der einst Shangri-La finden sollte.


FarCry4 hält eine spannende und unterhaltsame Geschichte parat, dessen Vorgeschichte aber wahrscheinlich sogar interessanter ist, als die aktuelle. Es werden immer wieder Bezüge zur Vergangenheit hergestellt, was ein bisschen ideenlos rüberkommt und so nur leider wenig Geschichte in FarCry4 selbst gespielt wird. Man kommt sich ein bisschen vor wie in einer Prä-Ära, in der das Aufregendste schon passiert ist. Dennoch mag ich persönlich diese Stimmung auch sehr gerne, die sehr viel Freiraum für alles Folgende gibt.

Charaktere
Der Hauptprotagonist Ajay Ghale ist, vor allem im Vergleich zu Jason Brody, ein sehr farbloser Charakter. Er scheint so gut wie keinen eigenen Willen zu besitzen und lässt im Prinzip alles mit sich machen.
Amita und Sabal scheinen aber dagegen eine gewisse Grundlinie zu besitzen und lassen sich beide auch nicht von ihrem Weg abbringen.
Besonders hervor sticht in FarCry mal wieder der Bösewicht.
Pagan Min, der fast schon in Konkurrenz zu Vaas Montenegro tritt. Meiner Meinung nach sind diese beiden Bösewichte aber grundsätzlich so verschieden, dass ein Vergleich recht schwer fällt. Pagan Min bleibt bis zum Schluss ruhig und gelassen und legt seine Maske niemals ab. Sein ausgefallenes Äußeres spiegelt Pagans Auftreten wider, so aber nicht seine Persönlichkeit, deren Hintergrund man am Ende des Spiels erfährt.

Gameplay
Angelehnt an die Spielmechaniken aus FarCry3 stellt FarCry4 erneut einen First-Person-Shooter dar. Die Takedowns sind immer noch beeindruckend und die Waffen, sowie Spritzen, zahlreich.
Ajays Können wird von einem Fähigkeitenbaum bestimmt, dessen Fertigkeiten durch dazugewonnene Erfahrungspunkte erlernt werden können.
Fortbewegungsmittel sind die gewohnten Autos/Strandbuggys/Jets/Boote und Paraglider. Neu dazu kommt ein Elefant, der nicht nur gewaltigen Eindruck macht, sondern auch noch ein mächtiges Kriegsgefährt in Zeiten des Krieges ist.

Als Kritikpunkt fällt mir nur der viel zu übertriebene Fallschaden ein, der unglaublich demotivierend ist, da man häufgier durch Höhe als Kugeln stirbt.

Missionen

  • Die Hautpmission zeichnet sich in FarCry4 dadurch aus, dass man fast immer zwischen zwei Missionarten wählen kann. Die Entscheidungsfreiheit ist die Qual der Wahl, da beide Auftraggeber starke Überredungsfähigkeiten haben und man sich letztendlich entscheiden muss, welchen Weg Kyrat einschlagen soll. Die Missionen an sich sind dann sehr abwechslungsreich und machen großen Spaß. Mit fortschreitender Spieldauer fragt man sich immer öfter, ob die Wahl dieser oder jener Mission die Richtige war, was dem Spiel Tiefe verleiht.
  • Bei den Nebenmissionen verhält es sich so, dass erst nach Eroberung von Außenposten/Festungen, Abschaltung von Funktürmenviele weitere hinzugefügt werden. Zunächst mal bringen diese Missionen aber den größten Unterhaltungsfaktor und die beste Abwechslung mit. Da die Locations immer verschieden sind, ist es dementsprechend immer unterschiedlich schwierig, diese Orte einzunehmen. 
    Die Vorgehensweise bleibt jedem selbst überlassen. Die Rambo-Variante ist aber aufgrund der guten Gegner-KI nicht zu empfehlen. Camper- oder Stealthvarianten aber schon, für die genügend gute Waffen und Fähigkeiten zur Verfügung stehen. 
    Nach Abschließen dieser Nebenquests ergibt sich eine Vielzahl weiterer. Im Gegensatz zu den Missionen in FarCry3 kann man statt töten und jagen jetzt auch noch Geiseln befreihen und Bomben entschärfen. In Sachen Abwechslung hat Ubisoft hier den deutlichsten Schritt nach vorne gemacht. 
  • Außerdem findet sich in Kyrat ein runden basierender Arenenmodus wieder, in dem man wiederum eine große Abwechslung wiederfindet, da man Waffen für bestimmte Runden selbst wählen kann.


Koop-Modus 
Dank des Koop-Modus ist es nun auch möglich, Kyrat zu zweit zu erkunden und zahlreiche Missionen zu erledigen. Die Idee ist sehr gut, aber die Umsetzung verbesserungswürdig. Es treten im Laufe des Spiels zahlreiche Bugs auf, die nicht immer nur lustig sind, sondern auch des Öfteren vom Spielgeschehen abbringen.

Die Welt
Kyrat

  • Ajay Ghales Geschichte spielt sich grundsätzlich in Kyrat ab. Dort sind Schnellreisen möglich und die Fülle an sammelbaren Gegenständen und Missionen vorhanden. 
    Kyrat teilt sich in einen Nord- und einen Südteil, wobei es im Norden dauerhaft schneit, aber der Süden durch sein dichte Bewaldung schöner aussieht.
    Hintergrund sind stets die Himalayas, die aber nicht nur als Deko dienen
    Himalayas
  • In dieser riesigen detaillverliebten Spielwelt darf sich Ajay Ghale durch diverse Missionen immer wieder ins Himalayagebirge begeben, das gewaltigen Eindruck macht. Besonders die Flüge mit dem Paraglyder zeigen, was die Grafik alles zu bieten hat. Die wunderbare Schneelandschaft wird nur noch von einem Ort getoppt.
  • Shangri-La 
    Shangri-La wirkt wie ein Ort aus einem schönen Traum. Die generell rot/gelbe Farbgebung stellt das Ebenbild eines Paradieses dar. Hier ist alles wunderbar verziert und sprießt nur so vor Tradition und Erinnerung.

An sammelbaren Gegenständen hat man in FarCry4 ordentlich zugelegt. Neben bereits vorhandenen Truhen und Briefen kann man jetzt Poster herunterreißen (was sich auf sonderbare Weise gut anfühlt), Masken eines Serienmörders aufsammeln/abschießen oder das Manni-Wheel drehen. Es ist eine sehr schöne Kombination aus Aktionen, welche ich niemals als übermäßig viel empfand (ich habe alles eingesammelt).

Die Grafikqualität ist besonders auf den höchsten Einstellungen beeindruckend und die Landschaften machen besonders von höherer Position einiges her. Es gibt viele Seen, Wälder und Höhlen zu erkunden, die als ein ? zu Beginn noch verborgen liegen und sogar alle einen eigenen Namen haben.
Die Soundkulisse ist hier wie im Vorgänger weder herausragend, noch unpassend. Tracks wiederholen sich oft, sind aber grundsätzlich den Situationen angemessen

Fazit
Im Vergleich zu FarCry3 hat sich einiges getan. Missionen sind sehr viel variantenreicher und die Spielwelt ist noch atemberaubender gestaltet als zuvor. Doch Far Cry3 hat an anderer Stelle mehr überzeugt als sein Nachfolger und wird für viele immer das Nonplusultra sein.
Neutral gesehen sind beide Spiele auf höchstem Niveau programmiert worden und haben beide ihre besonderen Stärken.


Wertung
Pro und Kontra
  • Missionen sind variantenreich
  • Hauptstory bietet zwei Missionsgattungen
  • Der Bösewicht
  • Umfangreiche Spielwelt
  • Süden Kyrats
  • Gameplay
  • Festungen & Arenen
  • Übertriebener Fallschaden
  • Hauptprotagonist
  • Norden Kyrats

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Häufiger, unregelmäßig

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



Kommentare(0)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.