FIFA World - Der Gratis-Kick

EA Sports koppelt seinen Ultimate-Team-Modus als Free-2-Play-Spiel aus und nennt es FIFA World. Wir haben die Beta-Version ausprobiert und uns auch das Preismodell im Vergleich zur FIFA-Verkaufsversion angeschaut.

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Kevin Großkreutz hat ein Problem. Es heißt Juan Sebastián Véron. Der Argentinier hat den Platz im defensiven Mittelfeld des FC Zollstock in Beschlag genommen. Kevins BVB-Kumpel Sebastian Kehl sitzt deshalb nur auf der Tribüne. Großkreutz und Véron mögen sich überhaupt nicht und das schlägt sich auch bei der Stimmung im Team nieder. Die Chemie passt einfach nicht, daher bringt die gesamte Mannschaft nur die halbe Leistung.

FIFA-Spieler kennen diese Problematik aus dem beliebten Online-Spielmodus Ultimate Team. Wie bei einem Spielkarten-Deck stellen wir uns hier eine eigene Mannschaft zusammen, müssen aber eben auch darauf achten, dass die eingekauften Stars zueinander passen.

Das Free2Play-Fußballspiel FIFA World koppelt den Ultimate Team-Modus nun aus FIFA 13 aus und ist derzeit in der Open Beta spielbar. Eine zwei Jahre alte Spielmechanik für lau? Das klingt doch tendenziell nach einem guten Deal. Wir haben dem Angebot genauer auf den Zahn gefühlt.

Beta-Info
FIFA World befindet sich noch in der Open-Beta und ist bislang nicht für Deutschland bestätigt. Daher sind die Sprachausgabe und sämtliche Bildschirmtexte auf Englisch. Um FIFA World zu spielen, benötigt man einen gültigen Origin-Account. Interessierte Spieler registrieren sich online unter https://www.easportsfifaworld.com/home und laden sich dort den Client herunter. Dieser wird anschließend mit Hilfe von Origin installiert.

Einstiegsschwierigkeiten

Es geht mäßig los: Viel Mühe haben sich die Entwickler beim Spieleinstieg nicht gegeben. Nach der Registrierung über Origin installieren wir einen knapp 1 Gigabyte großen Client und landen bereits im Spiel. Statt eines eingesprochenen Tutorials weisen lediglich flinke Textfelder auf die Möglichkeiten von Ultimate Team hin: »Hier können Sie einkaufen. Dort stellen Sie Ihre Mannschaft auf.« Wir fühlen uns durch die vielen Hinweise zu Beginn regelrecht erschlagen. Denn kaum haben wir diese Einführung überstanden, geht es auch bereits in die erste Partie. Hier treten wir mit einer Traumauswahl an und bekommen so einen Eindruck davon, wie sich eine perfekte Mannschaft spielen würde.

FIFA World - Screenshots ansehen

Gemeinerweise nimmt uns FIFA World die Goldtruppe nach dem Match auch gleich wieder weg. Stattdessen erhalten wir eine Mannschaft, die überwiegend aus Graupen aus niederklassigen Ligen besteht. Kein Messi, kein Iniesta! Dafür aber jede Menge Kicker von der Ersatzbank oder den zweiten Ligen. Wie seine kostenpflichtigen Brüder bietet FIFA World ein breites Lizenzpaket mit mehr als 600 Mannschaften, darunter alle Clubs der ersten und zweiten Bundesliga, der Premier League aus England und der Primera Division aus Spanien. Die Spielerdaten werden regelmäßig aktualisiert. So spielt beispielsweise der im Winter von Chelsea zu Manchester United gewechselte Juan Mata bereits bei den Red Devils.

Die Chemie muss stimmen

Doch nach dem zu flotten und unübersichtlichen Einstieg geht die eigentliche Arbeit in FIFA World so richtig los. Ein Blick auf den Kader offenbart Böses. Die Spielerklassen werden in FIFA traditionell in den Kategorien Gold, Silber und Bronze dargestellt. Die eigene Truppe ist anfangs mit unbekannten Größen mit mittleren 60er-Werten bestückt. Sie stammen meist alle aus der Bronze-Kategorie, sind langsam und später nur noch im Notfall zu gebrauchen, wenn alle besseren Spieler verhindert sind.

Die Aufstellungsoptionen sind im Vergleich zu FIFA 14 oder Pro Evolution Soccer 2014 überschaubar. Denn im Prinzip legen wir nur die Formation fest, erweiterte Taktiken wie etwa Laufwege oder Spielerrollen für Freistöße oder Elfmeter gibt es nicht. Die Hauptaufgabe besteht daher darin, die vorhandenen Spieler sinnvoll einzusetzen.

Der Ligamodus ist überschaubar. Erreichen wir eine bestimmte Punktzahl steigen wir auf oder holen den Titel. Der Ligamodus ist überschaubar. Erreichen wir eine bestimmte Punktzahl steigen wir auf oder holen den Titel.

Entscheidend für ein funktionierendes Mannschaftsgefüge ist vor allem die Team-Chemie. Spieler müssen ihre Position und die gewählte Formation, dazu aber auch ihre Kollegen mögen. Eine gute Fußballerbeziehung basiert dabei auf der Nationalität oder dem gleichen Club oder der gleichen Nationalmannschaft. Deshalb kommen auch Kevin Großkreutz und Sebastian Kehl als Dortmunder klasse miteinander aus, während Véron und Großkreutz sich in etwa so sehr mögen wie Rudi Völler und Frank Rijkaard bei der Weltmeisterschaft 1990.

Die Team-Chemie beeinflusst die Spielstärke Mannschaft deutlich. Dies fällt wie in FIFA 13 vor allem an der Laufgeschwindigkeit auf. Zufriedene Kicker rennen schneller und entfalten erst mit den passenden Mitspielern ihr volles Potenzial. Auch Schuss- und Passgenauigkeit nehmen zu, wenn die Team-Chemie stimmt!

Kartenschieberei

FIFA World basiert auf der Grafik-Engine von FIFA 13. FIFA World basiert auf der Grafik-Engine von FIFA 13.

Obwohl FIFA World mit taktischen Optionen geizt, ist die Motivation zum Weiterspielen dennoch erstaunlich hoch. Denn wie in einem Panini-Album sammeln wir Spielerkarten, kaufen von erspielten Münzen neue Packs und freuen uns über jeden neuen Spieler, den wir auf der Transferliste ergattern. Wie in einem Kartendeck schieben wir Kicker von der Tribüne auf den Club-Stapel oder verkaufen sie in Auktionen. Mit einem Rechtsklick verhökern wir ausgediente Altlasten zum Spottpreis oder suchen mit Hilfe der »Swap«-Funktion gleichwertigen Ersatz im eigenen Club-Deck.

Aber das Managerleben ist nicht frei von Ärger. Denn jeder Star besitzt einen Vertrag, der nur eine bestimmte Anzahl an Spielen hält. Das bedeutet, dass wir unseren aus günstigen Auktionen eingekaufte Gold-Spieler - wie etwa Miroslav Klose oder Lewis Holtby - irgendwann mit neuen, teuren Goldverträgen füttern müssen. Zudem können wir mit Fitness- und Trainings-Boosts kurzzeitig die Leistung der Kartenspieler verbessern.

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