Seite 2: For Honor - Wie gut ist der Multiplayer?

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For Honor Multiplayer: Ausgewogene Angelegenheit?

Die 12 Klassen spielen sich angenehm unterschiedlich, allerdings stößt die Vielfalt schon an ihre Grenzen. In Sachen Teamplay wirken sich unterschiedliche Klassen lange nicht so sehr auf den Gefechtsverlauf aus wie beispielsweise bei Rainbow Six: Siege, wo die Wahl eines bestimmten Operators den kompletten Charakter eines Matches ändern kann. Da es auch keine dezidierten Fernkämpfer gibt, beschränken sich auch die Möglichkeiten, mal eine andere Art der Gruppen-Defensive auszutesten.

Am stärksten entfaltet sich die spielerische Abwechslung in den Duellen. Hier, im direkten Gefecht Krieger gegen Krieger, trumpfen die verschiedenen Klassen auf ihre Weise auf. Zusätzlich zu unterschiedlichen Waffen und Bewegungsmustern bringt jeder Krieger bestimmte Gaben (engl. Feats) mit, die ihm beispielsweise ermöglichen, auch blockenden Feinden leichte Schäden zu verursachen oder die eigene Klinge in Gift zu tränken. Die Feats aktivieren wir ähnlich den Punkte-Streaks eines Call of Duty: Infinite Warfare, wenn wir während einer Partie ausreichend Ruhm-Punkte gesammelt haben.

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Der Nervenkitzel, den wir spüren, wenn wir mit einem aggressiven Berserker einen Nobushi zu Fall zu bringen, der uns mit seinem Speer auf Distanz halten will, zeigt klar, dass For Honor im Balancing der verschiedenen Kämpfer vieles richtig macht. Aber nicht alles. Dass es bereits seit der Open Beta diverse »Tier«-Listen mit einzelnen Rankings gibt, zeugt von den Macken in der Charakter-Ausgewogenheit.

Klar, es ist bei Multiplayer-Titeln wie Overwatch oder For Honor völlig normal, dass ein Großteil der Community mit bestimmten Charakteren besser umgehen kann als mit anderen, aber selbst in diesem Umfeld muss For Honor an einigen Stellen nachbessern. Klassen wie der Kriegsherr (Wikinger) können von guten Spielern so geführt werden, dass ihre Defensive im Prinzip undurchdringbar wird. Ein Wikinger-Raider hat dafür im direkten Duell gegen eine Friedenshüterin so wenig Chancen, dass es gerade im Duell-Modus fast schon aus Prinzip ein Fehler wird, ihn zu wählen. Und das sollte nicht so sein.

For Honor Multiplayer: Macht es Spaß?

Bereits in der Open Beta brach über For Honor ein Streit in der Community aus. Sehr viele Spieler zeigen sich begeistert von den unkonventionellen Ritterkämpfen, andere fluchen darüber, dass dieses Spiel viel zu wenig Tiefgang besitzt und gerade die Kämpfer richtig mau ausfallen. Für die Frage nach der Langlebigkeit von For Honor im Multiplayer entpuppt sich das als wichtigster Punkt: Bietet das Kampfsystem genügend Anreiz, um immer und immer wieder ins Match zurückzukehren?

Unsere Antwort: Jein. Ja, For Honor macht unheimlich viel Spaß. Die Gefechte sind kurzweilig, die Kämpfe fordern Grips und Geschick und ein gewonnenes Duell gegen einen starken Gegner fühlt sich einfach großartig an. Auf der anderen Seite sollte man aber auch ein Faible für derlei Spiel mitbringen - also für ein Kampfsystem, das einen ähnlich wie bei Dark Souls mit seiner Sperrigkeit schon mal nerven kann.

Der Reiz von For Honor liegt ähnlich wie bei einem Fighting Game im Beherrschen einer Figur, mit der man im Anschluss den Gegner dominiert. Man fuchst sich in Kombos rein, bekommt ein Gefühl für Zeitfenster, gutes Aneinanderketten von Manövern, Schlagstärke und Spezialfähigkeiten. Wir lernen Move-Listen auswendig, experimentieren, kriegen auf die Mütze und schlagen dafür umso härter zurück. In diesem intimen Kampf um die Kontrolle eines Charakters glänzt For Honor wie kaum ein anderes Spiel im Action-Bereich.

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For Honor ist kein Chivalry-Nachfolger, kein Shooter mit Nahkampfwaffen, sondern ein Mittelalter-Duell-Spiel, sei es im Dominion oder im direkten Zweikampf. Und damit richtet es sich an eine spezielle Zielgruppe, die dem Spiel mit Sicherheit zu Langlebigkeit verhelfen wird.

Für den ganz großen Fang muss man abwarten, inwieweit die Community das Meta-Game und Taktieren mit Einheitenklassen annimmt. For Honor hat Potenzial, ihm fehlt bei Release aber die schlagkräftige Genialität, die beispielsweise die Shooter-Mechanik eines Rainbow Six: Siege mit den zerstörbaren Umgebungen bietet. Gemeinsam mit drei Kumpels in Dominion zu, Verzeihung, dominieren, ist bei den ersten Malen ein irrsinniger Spaß. Aber um als Multiplayer-Spiel wirklich Fuß zu fassen, muss es eben auch noch beim 200. Versuch das Spielerherz beglücken können.

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