Offene Ohren
Was Andrews in den folgenden Wochen erlebt, ist die Story seines Lebens. Oder, wenn er nicht aufpasst, die Story seines Todes. Denn kurz nach dem Absturz der Maschine wird er von Alliierten entführt. Hier endet das spannend inszenierte Intro von Frontlines, und wir übernehmen die Kontrolle. Dabei erzählt Andrews zwar die Geschichte rund um die Kampfeinsätze der Stray Dogs, ist also Dreh- und Angelpunkt des Spiels, aber trotzdem nicht unser Alter Ego. Wir steuern nämlich einen der Stray Dogs. Welchen, das erfahren wir zunächst nicht.
Wir haben auch gar keine Zeit für Selbstfindung und Identitätsfragen, wir wollen in erster Linie eins: überleben. Wir befreien uns aus den Trümmern des Hubschraubers, heben unser Sturmgewehr aus dem Staub und feuern auf die bereits heranstürmenden Feinde. Die Szene erinnert uns stark an den Film Black Hawk Down, besonders die Soundkulisse ist absolut hollywoodtauglich: D i e Maschinengewehre hämmern, dass es eine wahre Freude ist, Explosionen lassen unsere Backenzähne vibrieren. Wie der Volksmund so richtig sagt: »Krieg ist die Hölle, aber der Sound ist geil.«
Starke Männer
Frontlines verschwendet keine Zeit mit einem spielinternen Tutorial, das uns zeigt, aus welchem Ende der Waffe die Kugeln rauskommen und wie man geradeaus geht. Das wissen wir sowieso schon, und deshalb kauern wir uns auch sofort hinter eine kleine Betonmauer, während die Geschosse der Feinde über unseren Kopf hinwegzischen. Zwei Stray Dogs werfen sich neben uns in den Sand, wir sind also nicht der einzige Überlebende des Absturzes. Als wir gerade überlegen, welcher der Kerle aus dem Hubschrauber wir denn nun eigentlich sind, pfeift eine Rakete heran. Sie zerschmettert unsere Deckung, unsere Kameraden und uns gleich mit. Und jetzt? Levelneustart? Quickload? Nein: Wir springen erneut in das laufende Gefecht. Der brennende Hubschrauber steht immer noch da, die zerborstene Betonmauer auch, und der Bursche mit dem Raketenwerfer lauert da draußen sicherlich auch immer noch.
In Frontlines spielen wir also keinen typischen Shooter-Helden mit einem markigen, aber nichtssagenden Namen wie John Bannon oder Frank Connor, sondern einen der vielen, austauschbaren Frontsoldaten. Einen, der vielleicht im heldenhaften Alleingang eine feindliche Stellung einnimmt, wenig später aber trotzdem auf eine Mine tritt und durch den nächsten Kämpfer ersetzt wird. Ein ungewöhnliches, aber absolut logisches und stimmiges Konzept.
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