Hartes, aber motivierendes Weltraumspiel

FTL: Faster Than Light Review FTL: Faster Than Light ist eine Indie Perle aus dem Jahr 2012. Der Begriff „Perle“ ist aber eher auf die inneren...

von RISAG am: 26.03.2015

FTL: Faster Than Light Review

FTL: Faster Than Light ist eine Indie Perle aus dem Jahr 2012. Der Begriff „Perle“ ist aber eher auf die inneren Werte bezogen, denn äußerlich mag das Spiel einige sicherlich abschrecken. Ich möchte euch FTL näher bringen und erklären, wieso man damit nicht die Möglichkeit bekommt Leonard Nimoy alias Mr. Spock gebührend Tribut zu zollen.

 

1. Überblick

Zu Beginn wirkt FTL vielleicht durch die vielen Anzeigen erschlagend. Davon sollte man sich allerdings nicht abschrecken lassen. Das Tutorial erklärt einem die Bedienung sehr gut. Schnell wird klar, dass sich das Spiel sehr einfach spielen lässt. Das unten zu sehende Bild zeigt die wichtigsten Anzeigen an.

Es gibt Schilde (Punkt Nr.1 im Bild) und eine Hülle (2). Wenn die Hülle auf den Wert 0 fällt, explodiert das Raumschiff. Die Reaktorenergie (3) versorgt die Primärsysteme (4), wie etwa Waffen oder die medizinische Station. Die Subsysteme (5), worunter die Sensoren, Türen und das Steuer fallen, laufen ohne Reaktorenergie. Treibstoff, Schrott, Raketen- und Drohnenteile bilden die Ressourcen (6).

Am Anfang wählt der Spieler einen Raumschiffstyp. Bei Spielbeginn gibt es vorerst nur eines zur Auswahl. Im Laufe des Spiels können neue Typen und dazu gehörige Layouts freigeschaltet werden. Nach der Umbenennung des Raumschiffs geht es ins All. Hier springen wir mit Hilfe des FTL Antriebs in einem Sektor von Gebiet zu Gebiet. Ein FTL Sprung kostet dabei ein Antriebsstoff. Hiervon solltet ihr immer genug übrig haben, sonst endet das Abenteuer. Häufig trifft man beim Eintreffen in einem neuen Gebiet auf gegnerische Schiffe oder andere Zufallsbegegnungen. Hierzu später mehr.

Auf der Karte sehen wir Markierungen, wie die Position eines Shops, Notrufen oder den Ausgang, der zum nächsten Sektor führt. Dort sollte man irgendwann ankommen, denn auf der Sektorkarte seht ihr nach und nach ein größer werdendes rotes Gebiet erscheinen. Dieses markiert die Rebellen, die den Sektor erobern. Einen Kampf mit diesen Feinden sollte tunlichst vermieden werden. Ziel des Spiels ist es durch die Belohnungen, die man nach den Zufallsbegegnungen erhält, immer stärker zu werden, um im letzten Sektor das gegnerische Mutterschiff zu zerstören. Es ist ein bisschen wie ein Binding of Isaac im All.

 

2. Grafik (mittelmäßig)

Nun zur Grafik. Diese ist „objektiv“ betrachtet (geht das überhaupt?) wirklich mäßig. Viele Hintergründe haben eine geringe Auflösung, die Schiffe und Crewmitglieder sind detailarm und die Animationen bestehen nur aus dem Nötigsten. Positiv erwähnen kann man, dass die Waffen an den Raumschiffen zu sehen sind und je nach Slot im Waffenmenü auch anders platziert werden.

Doch die simpel gehaltene 2D-Darstellung kann ebenfalls einen in den Bann ziehen, denn sie bietet einen Raum für die eigene Vorstellungskraft. Das liegt vor allem an der tollen Atmosphäre, die besonders durch den Sound erzeugt wird.

 

3. Sound (sehr gut)

Das beinahe fertiggestellte Faster Than Light sollte durch eine Kickstarter Kampagne Geldmittel erhalten, um einen Feinschliff zu erhalten. Unter diesen Feinschliff fiel unter anderem die Bezahlung des Sounddesigners namens Ben Prunty. Dieser hat einen stimmungsvollen Soundtrack geschaffen. Der Weltraum wird durch die Musik perfekt eingefangen. Die Kampfmusik erzeugt Nervenkitzel. Ein großer Pluspunkt des Spiels.

 

4. Die Crew (sehr gut)

Jedes Raumschiff besitzt eine Crew. Diese kann zum Beispiel Systeme besetzen, um dort Boni zu erzeugen. So verbessert unser Pilot die Ausweichmanöver des Schiffes. Nach dem Prinzip „Learning by Doing“ erhalten sie Erfahrungspunkte in ihrer Tätigkeit und können nach einer gewissen Zeit die Systeme noch effizienter steuern. Des Weiteren dienen die Mannschaftsmitglieder als Reparateure, wenn Sachen beschädigt sind, können auftretende Feuer löschen oder feindliche Eindringlinge bekämpfen, die aufs Schiff gebeamt worden sind.

Auch die Crew trägt zur Atmosphäre bei. Jede Person beziehungsweise jeder Alien kann umbenannt werden, wodurch eine Art Bindung aufgebaut wird. Dies liegt auch an der Wichtigkeit der einzelnen Personen und Aliens.

Die optischen Gestaltungsmöglichkeiten der Anfangscrew sind leider sehr bescheiden. So gibt es nicht einmal schwarze Haare. Wer also Mr. Spock auf seinem Raumschiff mit fliegen lassen will, kann diesen nur mit braunen Haaren gestalten.

 

5. Kampf/Zufallsbegegnungen (sehr gut)

Wie schon angeklungen, gibt es Zufallsbegegnungen und Kämpfe in den Gebieten. Meistens erhält der Spieler eine Multiple Choice Auswahl. Je nach Systemen an Board gibt es eine weitere, blau unterlegte Antwortmöglichkeit. So gibt es beispielsweise einen Hilferuf, dem wir nachgehen können. In diesem Fall soll einer unserer Crewmitglieder zur Hilfe geschickt werden. Wenn wir Pech haben, verlieren wir diesen. Bei positivem Ausgang erhalten wir eine Belohnung. Belohnungen erhalten wir auch nach siegreichen Kämpfen, wovon man in FTL eine ganze Menge schlagen muss. Dadurch erhalten wir wichtige Waffenteile und den Schrott, den wir zum Upgraden des Schiffes oder zum Kauf von Waffen benötigen.

Die in Echtzeit laufenden und jederzeit pausierbaren Kämpfe gestalten sich folgendermaßen. Mit den Waffen wird manuell auf bestimmte Systeme gezielt. Die möglichen Taktiken sind vielseitig. Zwei Beispiele sollen dies veranschaulichen:

1. Der Gegner wird, nachdem die Schilde durchdrungen wurden, an seinen Waffensystemen getroffen. Nun kann dieser nicht mehr zurückfeuern, es sei denn das gegnerische Schiff besitzt Drohnen. In aller Ruhe können wir kurzen Prozess machen.

2. Die Konzentration der Waffen richtet sich auf die Sauerstoffversorgung. Nachdem der Sauerstoff verschwunden ist, stirbt die komplette Besatzung. Diese Vorgehensweise ist nicht möglich bei automatisch fliegenden Schiffen oder Alienrassen, die keinen Sauerstoff benötigen.

 

6. Schiffsupgrade/Waffen (sehr gut)

Der im Spielverlauf gesammelte Schrott dient als Währung im FTL Universum. In den Shops können Waffen, Crewmitglieder, Systeme und Ressourcen gekauft werden. Ortsunabhängig verbesserbar ist die Reaktorenergie, die Primär- und Subsysteme. Mit jedem Upgrade werden die Kosten höher. Außerdem gibt es ein Limit an Verbesserungen in jeder Kategorie. Irgendwann ist also das Maximum erreicht. Zudem gibt es nur eine begrenzte Anzahl von Reaktorenergie. Somit sind nur Spezialisierungen möglich. Investiert man eher in Waffen, in Drohnen oder leitet man lieber einiges an Energie in eine Tarnvorrichtung? Die Taktik ist euch überlassen.

 

7. Wiederspielwert (sehr gut)

Durch den Zufallsfaktor spielen sich die einzelnen Runs unterschiedlich. Welche Waffen und Teile vorfindbar sind, entscheidet der liebe Zufall. Eventuell müssen Taktiken den Gegebenheiten angepasst werden. Natürlich wird dadurch ebenfalls der Schwierigkeitsgrad beeinflusst. Damit können manche Durchläufe schwieriger sein als andere. Das Spiel ist übrigens bockschwer. Bereits auf leicht wird einem einiges abverlangt. Der Advance Inhalt Modus sollte erst später aktiviert werden. Dieser Zusatz erweitert den Inhalt und verbessert die Storys der Quests.

 

8. Story (schwach)

Eine Hauptstory ist kaum vorhanden. Die Geschichten werden unspektakulär in Textfenstern präsentiert. Schnell liest man nur noch die Antwortmöglichkeiten durch und überspringt die immer gleichen Textinhalte. Durch den Advance Inhalt Modus wurde diese Schwachstelle verbessert. Die kleinen Geschichten sind deutlich besser geschrieben und unterscheiden sich mehr. Nichtsdestotrotz reicht dies nicht, um mit der Story zu überzeugen.

 

9. Fazit

FTL: Faster Than Light punktet durch einen hohen, aber sehr motivierenden Schwierigkeitsgrad, einem knallharten Bosskampf, tollem Soundtrack und Taktikvielfalt. Auf der negativen Seite finden wir die Grafik und die Story vor. Das Game ist definitiv zu empfehlen. Für gerade mal 10€ ist dieses Spiel auf Steam zu erhalten.

Ich hoffe dieser Test hat euch geholfen. Lebet lange und in Frieden!

 

10. Video mit Gameplay (Die Abenteuer des Raumschiffs RISAG)

Wir haben keine Kosten und Mühen gescheut, um mit spektakulären Spezial Effekten eine kleine Hommage zu Beginn des Videoreviews an das Spiel zu drehen. Viel Spaß dabei:



Wertung
Pro und Kontra
  • schwer, aber motivierend
  • super Soundtrack
  • Taktikvielfalt
  • einfache Bedienung
  • Wiederspielwert dank Zufallsfaktor
  • Bosskampf
  • Grafik minimalistisch
  • Story kaum vorhanden

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher schwer

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 5, weniger als 10 Stunden



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