Raketen schlagen in die Waffenkammer ein, legen die Waffen lahm und entzünden ein Flammeninferno. Gleichzeitig dringen Gegner in das Schiff ein und durchbrechen die Tür zum Maschinenraum, kein Entkommen mehr möglich. In einer gewaltigen Explosion zerbricht die USS Dedalus mitsamt 4 Seelen in dutzende Einzelteile.
„Das gibt es doch nicht, schon wieder gestorben und das trotz der guten Ausrüstung und das auch noch im letzten Sektor vor dem Finale“, solche Gedanken, Flüche und manchmal Stoßgebete in Richtung Himmel, selbst von Atheisten, fallen während einer Runde FTL vom Entwickler Subset Games. Ein kleines Meisterwerk alter Schule wo Frust und Freude, Glück und Pech, Anspannung und Ruhe sich von Minute zu Minute abwechseln und Erfolge so viel Bedeuten wie schon lange nicht mehr.
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Gameplay
In FTL übernehmen wir das Kommando über ein Raumschiff, neben dem Startmodel können noch 6 weitere freigespielt werden, und seine Crew welches wir von unserem Startpunkt im ersten Sonnensystem über verschiedene weitere bis zum letzten System samt finalem Bosskampf befehligen. Innerhalb eines Sonnensystems bewegen wir uns von Stern zu Stern bis zum Exit-Point, wo ein Sprung ins nächste Sonnensystem möglich ist. Dazwischen finden sich Notsignale, welche sich manchmal als Fallen herausstellen, Geschäfte und verschiedene Quests welche sich unterschiedlich Lösen lassen und uns immer wieder vor schwierige Entscheidungen stellen. Retten wir auf einem brennenden Schiff wichtige Waffenbaupläne, ein Crewmitglied oder riskieren wir lieber nichts und fliegen einfach weiter? Präsentiert wird uns das alles leider nur in Textfenstern, welche sich nach 3-4 Durchläufen wiederholen, was dazu führt das wir schnell wissen was eine gewisse Aktion für Konsequenzen hat.
Was einfach klingt, wird durch die komplexe Spielmechanik, aber vor allem durch eine Besonderheit erschwert, welches das Spiel von der Konkurrenz abhebt. Der Tod ist in FTL endgültig, keine Savepoints, keine zweite Chance, wer einmal zerstört wird bleibt tot und muss mit einem neuen Raumschiff seine Reise wieder von vorne beginnen.
Als Kommandant obliegt uns das Kommando über bis zu 8 Crewmitglieder, 3 erhalten wir zu Beginn. Als Mitglied der Föderation, lautet unser Ziel das Schlachtschiff der Rebellenflotte zu besiegen, welche uns ständig verfolgt und nach und nach die Galaxie erobert, was uns visuell durch einen roten Halbkreis symbolisiert wird, welcher uns ständig verfolgt, trödeln ist also verboten, denn sobald uns die Flotte einholt, ist die Zerstörung des eigenen Raumschiffs vorprogrammiert.
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Raumschiff und Crew
Jedes Schiff besteht aus unterschiedlichen Stationen, welche allesamt überlebenswichtig sind oder sein können und durch Waffen zerstört oder deaktiviert werden können, jedoch von der eigenen Crew wieder repariert werden können. An den wichtigsten Stationen Cockpit, Schilde, Waffenkammer und Antriebsraum verbessern unsere Mitarbeiter durch das Bedienen eben dieser ihre Fertigkeit, was zu Vorteilen wie zum Beispiel höherer Feuergeschwindigkeit führt. Dadurch wird jedes Crewmitglied zu einem kleinen Schatz, dessen Ableben gravierende Folgen auf das Überleben des ganzen Schiffes haben kann. Doch Crewmitglied ist nicht gleich Crewmitglied, da der Entwickler mehrere Rassen ins Spiel implementiert hat, welche unterschiedliche Fähigkeiten mitbringen. Engi zum Beispiel reparieren von Haus aus doppelt so schnell wie alle anderen Rassen und eignen sich an Bord so perfekt als Mechaniker und Feuerwehrmann. Mantis dagegen teilen doppelt so viel Schaden aus und sind darum die besten Soldaten, welche mittels Beamstation am gegnerischen Schiff einzelne Stationen lahmlegen können, was eine Schlacht um 360 Grad drehen kann.
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Waffen und Extras
Das eigene Raumschiff lässt sich mit unterschiedlichen Waffenarten auftreten, welche sich wiederum mit unterschiedlichen Schadenswerten, Nachladezeiten, Energieverbrauch, uvm. voneinander unterscheiden. Setzt man also auf Schilddurchschlagende Raketen oder doch auf starke Plasmabaterien in Kombination mit Lasern, welche zwar keine Schilde durchschlagen aber dafür an Systemen erheblichen Schaden austeilen?
Die Extras reichen von Crewmitgliederheilung auf dem ganzen Schiff, normalerweise funktioniert das nur auf der Krankenstation, über Waffen welche sich während der Tarnung einsetzten lassen. Durch diese Vielfalt bei Waffen, Extras und Rassen lässt sich jeder Kampf auf dutzende unterschiedliche Arten meistern und selbst die kleinen Quests werden von unserer Ausrüstung beeinflusst.
Wer glaubt langsam reichts mit der Komplexität der irrt, unterschiedliche Gegner, Resistenten und Arten von Sternen, von Asteroidenfeldern über Plasmastürme die unsere Sensoren lahmlegen reicht die weitere Palette von Spielelementen, von denen jede einen entscheidenden Einfluss auf Erfolg oder Misserfolg hat.
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Grafik & Sound
Sämtliches Geschehen in FTL spielt sich auf einer 2D-Oberfläche und vor selbstgemalten Hintergründen ab, welche von einer netten, aber nicht überragenden, Hintergrundmusik und rudimentären Soundeffekten begleitet werden.
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Fazit:
Dieses kleine Indiewerk, zum schlanken Preis vom 9,99 €, ist wohl eines der komplexesten Spiele welches ich in den letzten Jahren gespielt habe und das derart spannend ist wie man es kaum von einem so kleinen Werk erwartet. Ich zittere von Sprung zu Sprung was mich wohl erwartet, Freude und Verzweiflung wechseln sich Sekundenweise ab und jeder kleine Erfolg ist so viel Wert wie schon lange nicht mehr. Und diese Komplexität die mir immer wieder den Kopf rauchen lässt, gibt mir derart viele Möglichkeiten, dass ich selbst nach 10 Stunden Spielzeit noch lange nicht alles ausprobiert habe.
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