Giga Wrecker angespielt - Das neue Spiel der Pokémon-Macher!

Game Freak kennt und liebt man vor allem für Pokémon. Was aber kaum jemand weiß: Giga Wrecker ist schon ihr zweiter PC-Titel und entpuppt sich als echter Überraschungshit.

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Giga Wrecker ist das zweite PC-Spiel der Pokémon-Entwickler - nach Tembo the Badass Elephant. Giga Wrecker ist das zweite PC-Spiel der Pokémon-Entwickler - nach Tembo the Badass Elephant.

Der Entwickler Game Freak sagt vielleicht nicht jedem PC-Spieler etwas. Jeder, der mit einem Handheld aufgewachsen ist, weiß aber sofort, wovon wir sprechen, Stichwort: Pokémon. Auch wenn Game Freak mit Tembo the Badass Elephant bereits ein PC-Spiel entwickelt hat, kennt und liebt man sie doch vor allem für diese Spielreihe.

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Mit Giga Wrecker haben die Pokémon-Machernun ihren zweiten Versuch auf dem PC gestartet. Der ist gerade frisch aus dem Early Access emporgesprossen und lockt durch das Logo massenhaft Pokémon-Fans auf seine Steam-Seite. Aber funktioniert Giga Wrecker auch ohne den großen Namen im Hintergrund?

Was wir lesen, macht uns definitiv neugierig: Der Puzzle-Plattformer verspricht actionreiche Bosskämpfe im Stil eines Mega Man. Wie in einem Metroidvania kann man weitläufige 2D-Areale erkunden und mit neuen Kräften neue Bereiche freischalten. Und Sci-Fi-Fans aufgepasst: Trotz quietschbunter Optik will man eine düstere Story in einem Cyberpunk-Universum erzählen.

Und die ersten Spielstunden bestätigen diesen Eindruck: Giga Wrecker hat mit Pokémon rein gar nichts zu tun, schlimm ist das aber nicht. Denn der unscheinbare Plattformer spielt sich auch so erstaunlich clever.

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Der schön gezeichnete Stil von Giga Wrecker erinnert an japanische Manga. Der schön gezeichnete Stil von Giga Wrecker erinnert an japanische Manga.

Die Welt geht quietschbunt unter

Als Erstes sticht die bunte Optik ins Auge: Für ein Cyberpunk-Spiel ist Giga Wrecker überraschend farbenfroh. Durch den kindlichen Manga-Look wirkt Heldin Reika mit ihren großen Kulleraugen zudem eher wie ein niedliches Schulmädchen aus einem Anime, als eine knallharte Kämpferin. Aber gerade dieser Gegensatz macht Giga Wrecker interessant. Cyberpunk präsentiert sich sonst oft grau in grau, in der düsteren Zukunftsvision gibt es eben nichts zu lachen.

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Game Freak legt seinen Schwerpunkt hier aber eher auf den lauten und schrillen Punk und verzichtet dabei trotzdem nicht auf eine erwachsene Geschichte, die uns von Anfang an fesseln kann:

Bösartige Roboter haben die Menschheit fast vollständig ausgelöscht, die Überlebenden müssen sich in Arbeitslagern zu Tode schuften, darunter auch unsere Spielfigur. Die gerät gleich zu Beginn in eine missliche Lage, als ein seltsames Mädchen auftaucht und auf sie schießt - angeblich soll ausgerechnet Reikas Freundlichkeit den endgültigen Untergang der Zivilisation heraufbeschwören.

Reika wird aber glücklicherweise von einem Wissenschaftler gerettet und modfiziert: Er macht sie zu einem Cyborg, der den eiskalten Maschinen die Stirn bieten kann. Von nun an kämpfen wir mit der Superpower eines künstlichen Arms, lösen damit Plattform-Rätsel und erkunden so nach und nach die 2D-Welt.

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Schutt ist die Lösung

Neben den an bewegte Artworks erinnernden Zwischensequenzen erzählen die Textfenster-Konversationen mit dem Professor mehr über Reikas Geschichte und ihre neugewonnenen Kräfte. Reikas mechanischer Arm kann nämlich noch viel mehr, als nur zuzuschlagen: Als Cyborg ziehen wir mit einem Tastendruck jede Art von Schutt an und schleppen ihn einfach als großen Ball mit uns herum.

Der Sinn dahinter zeigt sich, wenn wir den Schuttball Gegnern entgegenschleudern und ihn mit ihren metallischen Überresten sogar noch erweitern - je mehr Schutt, desto größer die Reichweite und desto mächtiger die Schlagkraft. Wer gewinnen will, muss Timing und Kraft perfekt abstimmen: Leuchtet ein Gegner rot, brauchen wir erst eine größere Schuttmenge, um ihn zu besiegen.

Findet man nicht genug Altmetall in der Nähe, wartet man bei manchen Gegnertypen einfach ab, bis sie einen Angriff starten. Schwupps, zwackt man ein Körperteil ab und steigert die eigene Kraft, währen der Roboter geschwächt wird. Auch wenn alle Gegner Roboter sind, ist von hüpfenden Panzer-Flummis bis hin zu Laserstrahl schießenden Riesenschlangen alles vertreten. Vor allem das Design der knallharten Bossgegner beeindruckt: Wie die Rätsel im Spiel erfordern sie eine Menge Geschick und Timing.

Nur mit Geschick und Timing übersteht man die Rätsel und Kämpfe in Giga Wrecker. Nur mit Geschick und Timing übersteht man die Rätsel und Kämpfe in Giga Wrecker.

Auch die Plattform-Rätsel beziehen die Schutt-Mechanik ein. Höhere Orte erreichen wir meistens nur, wenn wir aus Schutt einen Würfel pressen und ihn als Plattform nutzen oder anderweitig unsere Kräfte einsetzen. Später kommt zum Beispiel noch eine Schuttklinge hinzu, die uns Wände durchtrennen lässt.

Dahinter eröffnen sich uns immer neue Wege, sogar die Wände selbst dienen dabei oft als Rampe über gefährliche Abgründe oder messerscharfe Kreissägen. Aber auch hier muss das Timing stimmen: Besonders knifflige Rätsel lösen wir oft erst nach mehreren Versuchen, wenn jede Bewegung sitzt. Zu viel Frust verhindern zum Glück spezielle Punkte, an denen wir einfach die Zeit zurückdrehen, so oft wir wollen. Es macht also nichts, wenn wir mal zu viel von der Plattform wegschlagen oder nicht schnell genug über die einstürzende Rampe laufen.

Für Fans von Mega Man und Metroid

Trotz Zeitreise-Feature ist der Frustfaktor aber nicht zu unterschätzen. Auch hier täuscht die kunterbunte Optik: Giga Wrecker präsentiert sich als Spiel für Fans von Spielen wie Metroid und Mega Man ebenso oldschool wie anspruchsvoll. Wer Erfolg haben möchte, muss Mechaniken und Timing bis ins Detail meistern und bereit sein, Rätsel und Bosskämpfe immer wieder zu wiederholen - und sei es nur, weil man vorher eine Milisekunde zu spät dran war.

Auch wenn der Schwierigkeitsgrad so nicht zu unterschätzen ist, fühlt sich Giga Wrecker nie wirklich unfair an. Vor allem mit dem Gamepad reagiert Reika anstandslos auf Befehle - unverzichtbar bei einem Plattformer, der ein hohes Maß an Präzision erfordert.

Mit Blaupausen können wir neue, noch effektivere Schutt-Waffen konstruieren. Mit Blaupausen können wir neue, noch effektivere Schutt-Waffen konstruieren.

Die Mischung aus Kämpfen, Klettern und Erkunden belohnt uns zudem regelmäßig: Ich öffne immer neue Türen, dringe tiefer in die Welt vor und verstehe nach und nach auch ihre Geschichte immer besser. Die schlägt mal absurde und leichtherzige Töne an, wird dann aber auch wieder nachdenklich oder melancholisch und schafft es so immer wieder, mich auch tatsächlich zu bewegen - nicht zuletzt auch dank des stimmungsvollen Soundtracks.

Game Freak wagt sich so auf dem PC an eine völlig neue Zielgruppe, weshalb der Name einen nicht in die irre führen sollte: Niedliche Taschenmonster sucht man in Giga Wrecker vergeblich. Das Spiel ist für Fans von Retro-Plattformern und Storyliebhaber gemacht, die eine gewisse Herausforderung nicht scheuen - und gerne mal selbst kreativ werden.

Wir können die 2D-Welt nämlich über den Level-Editor sogar selbst gestalten und neue Areale mit noch fieseren Rätseln bauen. Damit bietet Giga Wrecker für rund 20 Euro eine ganze Menge. Cyberpunk- und Retro-Fans sollten sich also von der schrillen Optik nicht täuschen lassen und dem Puzzle-Plattformer definitiv eine Chance geben. Der ist seit dem 6. Februar in der fertigen Fassung auf Steam erhältlich.

Giga Wrecker - Trailer zum Puzzle-Plattformer der Pokémon-Macher Video starten 2:00 Giga Wrecker - Trailer zum Puzzle-Plattformer der Pokémon-Macher

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