Ein forderndes Spiel mit kleineren Macken

Selbst im Bühnenlicht zu stehen und von Fans bejubelt zu werden dürfte wohl mit Abstand der größte Traum von jemanden sein, der die gewaltige Atmosphäre eines...

von Sir8Davren am: 18.11.2008

Selbst im Bühnenlicht zu stehen und von Fans bejubelt zu werden dürfte wohl mit Abstand der größte Traum von jemanden sein, der die gewaltige Atmosphäre eines Konzerts seiner Lieblingsband selbst miterleben durfte. Diesen Traum versucht Guitar Hero 3 zu erfüllen, bloß mit einem virtuellem Publikum. Doch kann es den Spieler tatsächlich zufrieden stellen?

Story

Man beginnt, wie es bei Spielen größtenteils üblich ist, als niemand. Man hat eine kleineRock-Band, die in einem Garten ihre ersten Stücke spielen und sich dann Stück für Stück bis hin zur Hölle hocharbeiten. Jedoch ist die Story eher nebensächlich, da man davon lediglich in kleinen Zwischensequenzen etwas mitbekommt, wenn man das nächste Level freigeschaltet hat.
Schade auch, dass man sich seine Bandmitglieder sich nicht frei auswählen kann, sondern das ganze Spiel über den selben Schlagzeuger, Sänger und so weiter hat. Jedoch kann man (glücklicherweiße) seinen eigenen Charakter aus vielen unterschiedlichen Typen aussuchen und ihn dann - wenn man genügend Geld hat – mit unterschiedlichen Klamotten ausstatten. Trotz alldem wird man sich das Spiel über nicht mit seinem Charakter indentizieren können und spielt die Story eigentlich nur durch, um alle Stücke und Bühnen freizuschalten.

Spiel

Jedoch kann man von der eher seichten Story absehen, wenn man sich doch eigentlich sowieso nur eines machen will: Gitarre spielen! Und das klappt prima!
Die mitgelieferte Gitarre ist super umgesetzt und ermöglicht einen raschen Einstieg. Jedoch ist das Spiel auch mit der Tastatur spielbar, wo man sich auch die Tasten frei aussuchen kann, mit denen man spielen will. Leider ist bei vielen Tastaturen die Schwierigkeitsstufe „Hart“ schon das Ende: Man kann nur 3 Tasten gleichzeitig drücken und die anderen werden nicht mehr angenommen. Somit schafft man es natürlich nicht, ein Lied fehlerfrei spielen zu können.
Die Unterschiede zwischen den 4 Schwierigkeitsstufen sind ziemlich gewaltig. Anfänger sollten unbedingt mit „Mittel“ und nicht mit „Einfach“ beginnen, da sonst der Aufstieg auf „Hart“ beinahe unmöglich ist. Hier eine Liste zu den Unterschieden:

Stufe „Leicht“:
- 3 Saiten
- Immer nur eine einzelne Note zu spielen
- Das Stück ist sehr vereinfacht und passt größtenteils auch vom Takt zum Spielen nicht
- Die Noten kommen sehr langsam
- zum Teil zu einfach

Stufe „Mittel“:
- 4 Saiten
- 2 – 3 Saiten gleichzeitig zu spielen
- Die Noten kommen schon passender zum Takt und zum Stück
- Die Noten kommen schon wesentlich schneller als in „Leicht“

Stufe „Hart“:
- 5 Saiten
- 3 – 4 Saiten gleichzeitig zu spielen
- Die Noten kommen genau zum Takt des Stückes
- Tempo ein wenig höher als „Mittel“

Stufe „Profi“:
- 5 Saiten
- 3 – 4 Saiten gleichzeitig zu spielen, viele jedoch beinahe unspielbar
- Aufgrund der vielen Noten sehr unübersichtlich und aufgrund der hohen Geschwindigkeit nur für Profis geeignet! Jedoch muss hinzugefügt werden, dass Profu durchaus wörtlich zu nehmen ist. Um Beispielsweiße „One“ von Metallica ohne einen Fehler zu spielen, sollte man schon einige Stunden Probe investiert haben.

Starpower Bonus

Wer es schafft, an bestimmten Stellen eines Liedes jedeNote zu treffen, füllt seine Starpower auf und kann dann zu einem beliebigen Zeitpunkt diesen Bonus aktivieren, der den Multiplikator verdoppelt. So bekommt anstatt einen vierfachen Multiplikator sogar einen achtfachen, sodass man seinen eigenen Rekord noch weiter toppen kann.

Rock-Off:

Bei einem „Battle“ gegen einen Computergegner kommt es darauf an, ihn mit fiesen Tricks zu besiegen. Das ist leider nicht gerade etwas non-plus-ultra: Die KI macht nämlich keinen einzigen Fehler, solange man sie nicht mit Attacken stört. Jedoch ist es eine ganz nette Abwechslung und man kann mit dem Gegner das nächste Lied zusammen spielen, bringt zwar keinen spielerischen Vorteil – macht aber Spaß!

Grafik

Die Protagonisten sind detailliert und die Handbewegung, die die einzelnen Saiten der Gitarre spielen, passen sich an. Spielt man somit eine Note nicht, spielt auch der Gitarrist nicht.
Jedoch sind bei vielen Details sehr geschludert worden: Das Publikum besteht größtenteils bis zu 3 Charakteren, die sehr oft geklont wurden, sodass das Gefühl einer großen Zuschauermenge entsteht. Auch andere Details wie Feuer oder Schatten sind nicht sauber umgesetzt worden. Oft kommt es vor, dass der Schatten ziemlich flackert und zu Kopfschmerzen führt.

Guitar Hero III ist ein sehr gutes Spiel, was jedoch auch mit kleineren und größeren Macken zu kämpfen hat. Wenn man jedoch ein Spiel sucht, dass einen fordern soll und man von einer dünnen Story absehen kann, ist man bei Guitar Hero 3 auf jeden Fall nicht verkehrt und hat für viele Stunden seinen Spaß!


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: detaillierte Charaktere, Gitarren
  • Sound: Große Auswahl an Tracks, wuchtige Musik
  • Balance: gut spielbar in mittel und hart
  • Atmosphäre: Publikum reagiert auf Fähigkeiten
  • Bedienung: AUf GItarre sowie auch auf Tastatur gut spielbar
  • Umfang: große Auswahl an Gitrren und Charakteren
  • Songauswahl: Risen Auswahl an Liedern
  • Songdesign: Ab mittlere Schwierigkeit abwechslungsreich
  • Teamplay: UNterschiedliche Schwierigkeitsgrade, etc
  • Kampagne: Coole Bossgegner, Starauftritte
  • Grafik: schache Effekte, Klon-Publikum
  • Sound: -
  • Balance: profi-Modus zu schwer
  • Atmosphäre: Klonpublik und kleine Ruckler nerven
  • Bedienung: Einige Tastaturen unspielbar
  • Umfang: -
  • Songauswahl: Download-Zusatz nur für Konsolenbesitzer
  • Songdesign: Als zu Anspruchsvoll
  • Teamplay: -
  • Kampagne: Sehr kurze Kampagne, Story schlicht

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher schwer

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



Kommentare(3)
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