Garry’s Mod goes Steam
Version 9 wird offiziell nicht mehr unterstützt. Am 29. November 2006 erscheint Garry’s Mod nämlich auf Steam. Ohne Versionsnummer, dafür kostenpflichtig. Zehn Euro kostet der Bastelspaß. Dafür passiert in der Folgezeit auch eine ganze Menge. Die Liste der unterstützten Spiele wird um Team Fortress 2, Half-Life: Episode 2und Portal erweitert. Inzwischen gibt’s auch Steam-Achievements, neue Spielmodi, einen Cheatschutz und die Toybox. Die Toybox, ein Spawnmenü, durch das man ganz einfach Kreationen anderer Spieler auf seine Karte laden kann, wird in naher Zukunft allerdings durch den Steam Workshop ersetzt.
Schade: Viele der echten Spielmodi werden inzwischen nicht mehr besonders aktiv gespielt. Für »Dogfight: Arcade Assault« haben wir keinen einzigen Server gefunden, »Trouble in Terrorist Town« läuft zumindest noch auf einer Handvoll. Trotzdem existieren neben dem Sandkasten-Modus noch von der Community entwickelte Spielmodi. Zum Beispiel »Zombie Survival«, wo am Anfang einer Runde eine kleine Anzahl Spieler in Zombies verwandelt wird, die alle anderen infizieren müssen.
Auf einem großen Teil der Server läuft jedoch ein Spielmodus, den man in Garry’s Mod am wenigsten erwarten würde: Rollenspiel. Davon existieren eine Menge Varianten, aber egal ob »DarkRP« oder »PERP« oder was auch immer – in »Rollenspiel« nimmt der Spieler stets eine Rolle wie »Zivilist«, »Polizist«, »Dealer« oder »Bandit« an. Das Ganze findet auf eigens designten Karten statt.
Die Macht der Community
Also warum ist Garry’s Mod noch so populär? Die logischste Antwort: Für jeden ist etwas dabei. Anfänger und Gelegenheitsspieler erfreuen sich daran, simple Konstruktionen hochzuziehen und dann zu zerstören, oder Ragdoll-Puppen in völlig unrealistische, aber lustige Posen zu verbiegen. Wer etwas länger spielt, denkt sich effizientere Designs für Autos oder Katapulte aus, erschafft glaubwürdige Ragdoll-Szenen oder dreht ein kleines Filmchen.
Garry’s Mod setzt, fast wie Minecraft, die Kreativität frei. Dafür sind die zahlreichen Comics, Videos und Bilder im Internet Beweis genug. Technisch Begabte bauen sich komplizierte Schaltungen mit der Wiremod, andere wieder liefern neue Skripte oder Gegenstände für die Toybox (beziehungsweise bald den Steam Workshop). Die Community belebt die Mod. Wer ein bisschen sucht, findet außerdem eine Fülle an Anleitungen und Hilfen für die verschiedensten Aspekte. Der Erfolg spricht übrigens für das Programm: Letztes Jahr erreichte die Mod eine Million verkaufte Exemplare.
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