Grafische Sparflamme
Die mittlerweile in die Jahre gekommene Half-Life-Engine wird mithilfe des »High Definition«-Packs stark aufgewertet. So bestehen nun sämtliche Akteure und die Waffen aus wesentlich mehr Polygonen und feineren Texturen - das betrifft auch das originale Half-Life und Opposing Force. Dadurch sehen nun gerade die Wissenschaftler natürlicher und nicht mehr so blockhaft aus wie einst. Die Umgebungen bleiben von den Änderungen unberührt - das bedeutet niedrig aufgelöste Texturen sowie arg grobe Levelbauten. Und abgesehen von den Xen-Abschnitten dominieren meist Grau-Töne das Design: Die unteren Etagen des Forschungskomplexes scheinen die Fantasie der Innenarchitekten nicht gerade beflügelt zu haben.
Genau wie das Hauptprogramm besteht Blue Shift nicht nur aus Ballereien, sondern auch aus Puzzles: Sie müssen Maschinen bedienen, simpel gestrickte Rätsel lösen und viele Kisten oder Fässer verschieben, um zum Ziel zu gelangen. Auch haben die Entwickler dieses Mal eine starke Betonung auf die Dialoge gelegt: Die deutsch sprechenden Wissenschaftler quasseln Sie teils sehr ausführlich zu, geben Ihnen neue Aufgaben oder verlangen allgemein nach Hilfe.
Kurzes Vergnügen
Action wird in Blue Shift groß geschrieben. Leider gibt es keinerlei neue Waffen, auch bislang unbekannte Gegner sucht man vergeblich. Dafür verfügen die wenigen Widersacher über die gewohnt erstklassige KI, versuchen Sie in die Falle zu locken, geben sich gegenseitig Feuerschutz, suchen Deckung und so weiter. Ein ganz großer Knackpunkt ist allerdings die Spieldauer: Selbst unerfahrene Spieler dürften auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad kaum mehr als fünf Stunden brauchen, um alles gesehen zu haben. Opposing Force war in dieser Hinsicht wesentlich gehaltvoller - man merkt deutlich, dass Blue Shift ursprünglich nur als Bonus-Kampagne für die Dreamcast-Version von Half-Life geplant war.
An der Steuerung hat sich nichts geändert, die bewährte Mischung aus Maus- und Tastatur gibt keinen Grund zur Klage. Auch die Akustik blieb unberührt, die Soundeffekte dröhnen (entsprechendes Equipment) vorausgesetzt, in schönstem EAX- oder Direct3D-Sound. Und trotz der Grafikverbesserungen läuft das Spiel selbst im Softwaremodus auf kleineren Systemen noch gut (ein Direct3D- beziehungsweise OpenGL-Beschleuniger ist dennoch zu empfehlen). In der deutschen Version bekommen Sie wie üblich kein Blut oder Splatterelemente, sondern Roboter statt menschlicher Gegner zu Gesicht. Abseits der Solopfade können sich bis zu 32 Spieler im Multiplayer-Modus balgen, der komplett von Opposing Force übernommen wurde. (PK)
Die erweiterte Fassung des Artikels und zusätzliche Screenshots finden Sie in GameStar 7/2001.
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