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War of the Vikings

Wie Battlefield mit Schwert und Schild: Wir konnten die neueste Version von War of the Vikings, den nächsten Mehrspieler-Titel des Entwicklerstudios Fatshark nach War oft the Roses, ausgiebig anspielen.

Die englische Geschichte ist voll von Blut und Morden. Der erste Konflikt, den die Fatshark-Studios in ein ungewöhnliches First-Person-Multiplayer-Teamkriegsspiel umsetzten war der spätmittelalterliche »Rosenkrieg« zwischen den Adelshäusern Lancaster und York mit War of the Roses. Hier kamen Schwert, Langbogen und schwere Plattenrüstungen zum Einsatz.

War of the Vikings, das bereits seit einiger Zeit über das Early-Access-Programm via Steam erhältlich ist, spielt in einer rund 500 Jahre früher angesiedelten historischen Epoche, als es noch kein »England« gab und von Osten über das Meer Langboote voller blutrünstiger Wikinger auf die Insel drängten. Die Nordmänner wollten nicht nur plündern, rauben und brandschatzen - sie wollten bleiben und sich die dortigen Königreiche wie Northumbria, Mercia und Wessex unter den Nagel reißen.

Voll auf den Helm

War of the Vikings inszeniert die Scharmützel zwischen angelsächsischen Verteidigern und Wikinger-Invasoren als furiose Team-Gefechte (Team Deathmatch, Conquest und andere Modi stehen zur Verfügung) zwischen bis zu 32 Helmträgern, in denen sich beide Seiten mit den Waffen der Zeit - Schwert, Axt und Speer - gegenseitig die Rüstung zerbeulen. Die drei Kämpferklassen Plänkler, Krieger und Champion erfüllen dabei unterschiedliche Rollen auf dem Schlachtfeld. Während sich Plänkler im Hintergrund halten und mit Distanzwaffen wie Bogen und Wurfspeer agieren, stürzen sich die beiden anderen Klassen direkt ins Getümmel.

Krieger sind dabei etwas mobiler und können Einhandwaffen plus Schild nutzen, während die Champions in Berserker-Manier zweihändige Äxte schwingen. Das Schlag- und Blocksystem von War of the Vikings ist dabei sehr intuitiv angelegt - Hiebe und Paraden nach links, rechts oder von oben lassen sich einfach mit der Maus ansetzen. Bei einem gut gezielten Hieb auf den Hals soll auch eine Enthauptung möglich sein - zumindest behaupten das die Entwickler, selbst hinbekommen haben wir diesen blutigen Trick beim Probespielen aber nicht.

Hauen und Springen statt Parieren

Im Gefecht haben wir festgestellt, dass das Parieren von Schlägen so gut wie nicht genutzt wird, sondern sämtliche Recken darauf bedacht sind, in Bewegung zu bleiben, sich gegenseitig hüpfend zu umkreisen und Gegner von der Seite oder von hinten zu erwischen. Die Schlachten fühlen sich an wie in Hollywood-Historienschinken, da beide Seiten meist wild und ohne jegliche Formation durcheinanderwuseln.

Bleiben wir stehen und parieren Schläge, riskieren wir nur, uns einen Pfeil ins Auge einzufangen. Wir befragten Gordon Van Dyke, den Produzenten des Spiels, zum Kampfsystem und ob es später noch eine Mechanik im Spiel geben wird, die das Bilden eines Schildwalls unterstützt - die typische Kampfweise der Wikinger - und ernteten als Antwort nur ein kryptisches »Ja, wir denken darüber nach, und wir haben schon eine Idee - wir verraten aber noch nichts.«

Mrs. Viking kämpft mit

Bei anderen Aspekten des Spiels ist Fatshark aber die historische Genauigkeit sehr wichtig. »Kein Asgard-Quatsch« - das ist ein Punkt, der Gordon Van Dyke, der früher für DICE an Battlefield-Titeln arbeitete, sehr wichtig ist. Es geht ihm darum, die Kämpfe zwischen Angelsachsen und Wikingern um das England des 9. Jahrhunderts so historisch akkurat wie möglich darzustellen. Walküren, Thors Hammer und Runenmagie sind damit aus dem Spiel, Hörnerhelme sowieso.

War of the Vikings - Screenshots ansehen

Was es allerdings geben wird, sind weibliche Kämpfer. Auf der Seite der Nordmänner ist das geschichtlich gesehen kein Problem. Konnte eine Frau als Kämpferin ihren Mann stehen, durfte sie auf einem Drachenboot mit anheuern und auf Plünderfahrt gehen. Bei den Angelsachsen, die schon seit einer Weile christianisiert waren und eine traditionellere Mann/Frau-Rollenverteilung angenommen hatten, hatten nur die Töchter höhergestellter Edelleute die Freiheit, sich als Kriegerin zu betätigen - deswegen sind angelsächsische Kriegerinnen im Spiel mit teureren Gewändern und Schmuck versehen. Rüstungen werden übrigens Unisex-Modelle sein - weibliche »Brustpanzer«, so Van Dyke, werde es im Spiel nicht geben.

Entschuldigen Sie, mein Altnordisch ist etwas eingerostet

Auch bei der Vertonung des sogenannten Battlechatter-Systems - den Kommentaren und Warnrufen, die die Kämpfer situationsbedingt von sich geben - haben sich Fatshark viel Mühe gegeben: Die Zurufe der eigenen Mannen hört man jeweils in der eigenen Sprache - Englisch oder Deutsch, das Spiel wird vollsynchronisiert. Der Clou dabei ist, dass wir das Gebrüll der jeweiligen Feinde in deren tatsächlicher Sprache hören - Altnordisch für die Wikinger, Altenglisch für die Angelsachsen. Das sorgt für Atmosphäre.

Schild, Schwert und reines Können

War of the Vikings soll ein Spiel sein, in dem es auf die reine Kampfkunst des einzelnen Kriegers ankommt. Vorteile durch teure Ausrüstung wird es nicht geben. Mit den Münzen, die für jede Minute an Spielzeit, für jeden Kill und für jede Unterstützungsaktion verdient werden, lassen sich nur kosmetische Upgrades wie verzierte Waffen, Schildmuster, Gewandfarben, Helme und Bärte kaufen. Die Entwickler überlegen gerade, ob sie graue Bärte und Haare für Level-60-Krieger exklusiv verfügbar machen sollen, um so altgediente Veteranen kenntlich zu machen.

War of the Vikings wird in drei Editionen erscheinen: Die Standard-Edition, die Blood-Eagle-Edition und die Valhalla-Edition. In der Standard-Ausgabe ist das Grundspiel enthalten, Blood Eagle ist eine Deluxe-Edition mit zusätzlichen digitalen Inhalten. Die Valhalla-Edition ist gleichbedeutend mit einem ewigen Season-Pass für das Spiel, enthält alle jemals erscheinenden digitalen Inhalte und alle für das Spiel kommenden DLCs.

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