Seite 2: Heroes of the Storm im Test - Die perfekte MOBA-Einstiegsdroge

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Blizzards Heldenensemble

Ähnlich vielfältig wie die Karten fallen die Helden aus. Kein Wunder, schließlich pflückt sich Heroes of the Storm seine Charaktere aus über zwanzig Jahren Blizzard-Geschichte heraus. So brennen wir mit Starcraft-Rebell Jim Raynor dem Höllenfürsten Diablo ein paar Kugeln auf den Pelz oder treten als frostiger Lichkönig zum Schurken-Showdown gegen Sarah Kerrigan an. Völliger Quatsch natürlich, aber grade deswegen ein großer Spaß. Denn die ikonischen Helden bringen allesamt herrlich abwechslungsreiche Fähigkeiten aus ihren eigenen Spielen mit und fühlen sich damit durchweg einzigartig an - auch wenn sie grob dann doch in klassische Rollen wie Unterstützer oder Assassine fallen.

Die Lost Vikings gehören zu den ungewöhnlichsten Helden, weil sie drei einzeln steuerbare Figuren sind. Die Lost Vikings gehören zu den ungewöhnlichsten Helden, weil sie drei einzeln steuerbare Figuren sind.

Aber Heroes of the Storm traut sich auch an richtig ausgefallene Heldenkonzepte, die wir uns beispielsweise in League of Legends kaum vorstellen könnten: Zerg-Zuchtmeister Abathur kämpft etwa nie selbst. Stattdessen kann er über die ganze Karte hinweg seinen Symbionten an Verbündete kleben und seine Fähigkeiten dann per Fernsteuerung einsetzen. So verleiht er seinem Wirt einen Schild, oder spickt alle Feinde um den Wirt mit einem Stachelhagel. Weil er den Symbionten alle paar Sekunden neu verteilen darf, kann ein gut gespielter Abathur die ganze Karte abdecken und immer dort sein, wo sein Team ihn braucht. Es entsteht ein völlig eigenes Spielerlebnis.

Gold macht nicht glücklich

Neue Helden kriegen wir nach dem gleichen Free2Play-Modell wie bei League of Legends. Das Spiel selbst kostet nichts, außerdem rotieren jede Woche sieben neue gratis spielbare Helden rein. Wollen wir eine Figur dauerhaft freischalten, müssen wir dafür Echtgeld oder Ingame-Gold abdrücken. Obendrein werden kosmetische Items wie Skins angeboten, die es größtenteils nur für Echtgeld gibt. Die gute Nachricht: Heroes of the Storm vermeidet damit jede Form von Pay2Win und theoretisch können wir alle Helden auch mit im Spiel verdienten Gold freischalten. Die schlechte Nachricht: Alles ist ungefähr doppelt so teuer wie in LoL!

Der Shop bietet vor allem Helden und Skins feil, allerdings zu exorbitanten Preisen. Der Shop bietet vor allem Helden und Skins feil, allerdings zu exorbitanten Preisen.

Frische Recken kosten zwischen vier und satten zehn Euro. Wer einen Helden mit Gold kaufen will, muss zwischen 2000 und 15000 Münzen hinblättern. Wie viel kriegen wir pro Spiel? 20 für eine Niederlage, 30 für einen Sieg. Das ist aber nicht unsere Haupteinnahmequelle. Obendrauf erhalten wir pro Tag eine zufällige Quest, etwa »Spiele zwei Partien als Warcraft-Held« für 200 Münzen oder »Spiele drei Runden als Unterstützer-Held« für 300. Aber auch damit füllt sich unsere Börse nicht grade schnell. Vor allem kriegen wir eben so gut wie gar nichts, wenn wir einen Helden spielen, für den wir grade keine Quest haben - oder wir mit unserer Tagesquest schon durch sind.

Mehr dazu: Blizzard auf dem Free2Play-Pfad - die Zukunft des Entwicklers

Jedoch fühlt sich Heroes zu Beginn deutlich großzügiger an als es ist. Mit jedem Spiel leveln wir nämlich auch unseren Account auf und kriegen schon auf den früheren Stufen ein paar tausend Münzen als Startguthaben nachgeworfen. Obendrein leveln wir jeden Helden individuell auf und kriegen für jeden, mit dem wir ein paar Spiele machen, nochmal 500. So zieht uns Heroes rein, aber sobald dieser Anfangs-Geldsegen mal ausgetrocknet ist, wird das ganze deutlich zäher - ein zynisches und letztlich doch geiziges Free2Play-Modell.

Eine Frage des Talents

Durch die Talentwahl alle paar Stufen passen wir den Helden weiter unserem Spielstil an. Manche davon schalten Zusatzfunktionen für unsere drei Grundfähigkeiten frei. Zwergenkrieger Muradin etwa kann die Reichweite seines Sprungangriffs erhöhen oder Feinde beim Einschlag lähmen. Andere Talente schalten sogar neue Fähigkeiten frei, dann vergiftet Nova zum Beispiel ihre Feinde, bevor sie ihnen per Sniperkugel den Rest gibt. Auf Stufe 10 entscheiden wir uns für eine von zwei ultimativen heroischen Fähigkeiten. Verwandeln wir uns als Illidan lieber in einen kampfstarken Dämon oder wählen wir »Die Jagd«, um uns über mehrere Bildschirme hinweg auf einen verwundbaren feindlichen Helden zu stürzen? Beides eröffnet eigene Möglichkeiten.

Ultimative Fähigkeiten: Arthas Der Lichkönig kann die Frostwyrm Sindragosa rufen, um Feinde zu verlangsamen und Gebäude einzufrieren.

Tassadar Als Templer verwandelt sich Tassadar in einen kampfstarken Archon, der sich mit einem Schild schützt und Blitze schleudert.

Jim Raynor Jimmy ruft die Hyperion auf den Plan und lässt sie ein Zielgebiet bombardieren.

Nova Als Elite-Ghost kann Nova einen Orbitalschlag überall auf der Karte anordnen.

Dafür verzichtet Heroes of the Storm aber komplett auf einen Itemshop. Dementsprechend sammeln wir im Laufe einer Partie auch kein Gold, um unseren Helden mit stärkerer Ausrüstung zu versorgen. Auch dadurch wird das Spiel zugänglicher. Die voll auf unseren Helden zugeschnittenen Talente verinnerlichen neue Spieler deutlich schneller, als sich aus einer riesigen Itemliste die für ihre Spielfigur passenden Gegenstände rauszusuchen.

Und einige traditionelle Einsteiger-Stolpersteine fallen weg: Ohne Gold müssen wir auch nicht darauf achten, dass wir so vielen feindlichen Schergen wie möglich den tödlichen Treffer verpassen, um die Belohnung einzusacken. Was natürlich genauso bedeutet, dass wir unsere eigenen Schergen nicht ausknipsen müssen, um den Feind daran zu hindern.

Ohne Items opfert Heroes of the Storm aber echten Tiefgang. Denn die Talentauswahl schreibt uns der Entwickler dann eben doch fest vor. In Dota 2 oder League of Legends kann jeder Held fast jedes Item kaufen. Das erlaubt nochmal abgedrehtere Experimente.

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