Seite 2: Iron Harvest - Im Mech zur Heuernte

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Mit dem Cockpit durch die Wand

Mehr Taktik an weniger Positionen gleichzeitig bedeutet aber nicht automatisch weniger Action. Im Gegenteil. »Mit der heutigen Technologie können wir die Spieler mit Effekten überraschen, die vor ein paar Jahren noch nicht möglich waren«, schwärmt Jan Theysen. Das betrifft zum Beispiel die Zerstörungseffekte unterschiedlicher Waffen. Ein Trupp hinter einer Mauer ist gegen Gewehrbeschuss noch gefeit. Ein MG hingegen fräst die Mauer schon langsam ab. Und schwere Kaliber bröseln die Deckung mit einem Treffer komplett weg.

Im Gegenzug kann ein leichter Mech problemlos durch einen Holzzaun brettern, kommt aber nicht durch solide Gebäude - da sind halt die Mauern zu dick und die Türen zu niedrig. Anders die schweren Maschinen, erzählt uns Jan: »Einem dicken Mech ist sowieso alles egal, der stapft da einfach durch, und die kleinen können durch die Bresche hinterherrennen.«

Gefechte werden nicht durch Dauerklicken entschieden, sondern durch taktisches Vorgehen, Ausnutzung des Geländes und die passende Bewaffnung. Gefechte werden nicht durch Dauerklicken entschieden, sondern durch taktisches Vorgehen, Ausnutzung des Geländes und die passende Bewaffnung.

Trotzdem sind die Mechs keine unbesiegbaren Superheldenmaschinen, sondern sehr wohl verwundbar. Während ihre Piloten über Gewehrfeuer noch schmunzeln, reagieren sie auf panzerbrechende Waffen schon allergisch. Besonders von achtern, denn hier ist die Panzerung dünner.

Ob die Schwergewichte auch von den Wettereffekten betroffen sind und zum Beispiel auf schlammigen Untergrund zum Präsentiertellergericht werden, ist noch offen. Fest geplant sind hingegen fünf, sechs, sieben unterschiedliche Maschinen pro Fraktion, keine der vier Parteien soll sich ein Modell teilen.

Bärenstarke Begleiter

Gleiches gilt für die normalen Soldaten: Hier kriegt jede Fraktion zehn bis zwölf eigene Truppentypen, die wir taktisch einsetzen sollten. Allen voran die Helden, denen eine besondere Rolle zukommt. Die polnische Widerstandskämpferin Anna etwa kann sich trotz ihrer auffällig roten Haare prima tarnen und mit ihrem Gewehr präzise Zielpersonen eliminieren.

Die rothaarige Scharfschützin Anna legt mit Widerstandskämpfern einen Hinterhalt. Die rothaarige Scharfschützin Anna legt mit Widerstandskämpfern einen Hinterhalt.

Außerdem hat sie einen tierischen Kumpel dabei - falls sie doch mal in einen Nahkampf gerät, schmeißt sich Bär Wojtek für sie ins Gefecht. Auch zwei Wölfe kommen zum Einsatz, sie dienen dem Sachsen-Helden Günter vor allem als flinke Aufklärer, um zum Beispiel herrenlose Waffen aufzuspüren. Und dann ist da noch die rassige rusvietische Reckin Olga mit ihrem ebenso scharfen Tiger.

Helden, Mechs und reguläre Einheiten können sich in den Einsätzen verbessern und zum Teil neue Fähigkeiten gewinnen. Zu viele sollen das allerdings nicht werden, sondern immer welche, die man wirklich nutzt, sagt uns Jan Theysen: »Beim Schach gibt's auch nur sechs Einheiten und rund zehn Regeln. Und niemand behauptet, dass Schach simpel ist!« Deshalb werkelt zwar auch ein Schere-Stein-Papier-Prinzip in Iron Harvest, aber eben nur da, wo es auch logisch nachvollziehbar ist - siehe Gewehrfeuer gegen Mechs.

Das Brettspiel Scythe basiert auf der gleichen Welt wie Iron Harvest und sammelte auf Kickstarter fast zwei Millionen Dollar. Das Brettspiel Scythe basiert auf der gleichen Welt wie Iron Harvest und sammelte auf Kickstarter fast zwei Millionen Dollar.

Auf Schiffe oder Luftwaffe verzichtet das Spiel ebenso, so soll es höchstens Helden geben, die einen Bombenteppich bestellen können. Aber eben keine steuerbaren Flieger. »Und Panzer?«, fragen wir Jan, der schlagfertig antwortet: »Wer will denn Panzer, wenn er Mechs haben kann!« Zumal auch spezielle Mechs zum Einsatz kommen, die gemeinsam mit ihrem Helden von Paar-Boni profitieren und stärker sind als die Otto-Normal-Mechs.

Außerdem werden wir immer wieder mal Stellungen ausbauen und Gebäude zweckentfremden, etwa ein Bauernhaus erobern und zu einem Lazarett deklarieren. Und weil taktikverliebte Strategiespieler gerne mit Befestigungen arbeiten, gibt's auf jeden Fall Panzersper..., Verzeihung, Mechsperren, Sandsäcke, Stacheldraht und Schützengräben. Aber eben nicht ausufernd, denn in Iron Harvest sollen wir ja nicht ständig zwischen Front und Etappe hin- und herspringen, sondern uns auf unsere wertvollen Kämpfer konzentrieren.

Das ist der Plan

Und wie geht's jetzt weiter? Iron Harvest soll 2018 auf PC, Playstation 4 und Xbox One erscheinen. Es ist das bisher größte Spiel für King Art, doch das Team hat ja mehrfach gezeigt, was es auf dem Kasten hat - zuletzt mit dem toll inszenierten und erzählten Rollenspiel Die Zwerge.

Unsere Screenshots stammen aus dem aktuellen Prototypen, zeigen die Spielgrafik und sind nicht nachbearbeitet. Unsere Screenshots stammen aus dem aktuellen Prototypen, zeigen die Spielgrafik und sind nicht nachbearbeitet.

Spätestens zur kommenden Gamescom im August, voraussichtlich aber schon im Mai oder Juni, wollen die Bremer eine Kickstarter-Kampagne starten. Und das, obwohl Iron Harvest für sie ein »Luxusding« ist, weil mittlerweile mehrere Publisher dafür angeklopft haben. Doch die Entwickler haben bereits gute Erfahrungen mit Crowdfunding gemacht: Als einer von wenigen Publishern hat das Studio einen Kickstarter-Hattrick hingelegt - mit dem Rundenstrategiespiel Battle Worlds (2013), mit dem Adventure The Book of Unwritten Tales 2 (2015) und eben mit den oben erwähnten Zwergen.

Aber die drei Spiele waren eben nicht nur bei der Finanzierung erfolgreich; alle drei haben bei unseren Tests 80er-Wertungen eingefahren. Iron Harvest könnte das auch schaffen, da sind wir jetzt mal ganz optimistisch. Schließlich stecken da Mechs drin, und mit Mechs ist bekanntlich alles besser!

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