Seite 4: L.A. Noire - Die Spur führt zurück

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Schatten der Vergangenheit

Bis auf die einmaligen Gesichtsanimationen der Charaktere, die emotionale Stimmungen sehr gut wiedergeben ist L.A. Noireauf den Konsolen optisch nur durchschnittlich: Feueranimationen wirken auf Xbox 360 und PlayStation 3 genauso billig, wie die Explosionen. Die Oberflächentexturen sind meist matschig und der Hintergrund beim Blick in die Ferne arg verpixelt. Immerhin kaschieren die Macher das etwas durch den Einsatz von Unschärfe. Für die PC-Version hat Rockstar Leeds »grafische Verbesserungen« versprochen. Außerdem soll L.A. Noire auf dem Heimcomputer über komplette 3D-Unterstützung verfügen.

L.A. Noire: Grafikvergleich PS3 vs. Xbox 360 Video starten 2:21 L.A. Noire: Grafikvergleich PS3 vs. Xbox 360

Auf Seiten des Sounds gibt es hingegen rein gar nichts zu meckern. Ganz im Gegenteil: Zur sehr stimmigen Jazz-Musik, die aus den Radios in Los Angeles tönt gesellt sich ein unterhaltsamen Radioprogramm (eine Mixtur aus Originalaufnahmen und nachvertonten Sendungen) und der Orchestersoundtrack, der immer dann einsetzt, wenns spannend wird. Auch während Befragungen sorgt der für steigende Spannung. Trotzdem soll auch die Tonwiedergabe für die PC-Fassung nochmals verbessert werden. Auch die Steuerung wird an den PC angepasst. Neben Maus- und Tastatur soll man auch Gamepads frei konfigurieren können.

Zeuge gesucht

Der größte Kritikpunkt an L.A. Noire ist die geringe Freiheit, die dem Spieler eingeräumt wird. Interaktionen abseits der Story- und Straßenfälle gibt es im Los Angeles der 40er kaum. Ebenso linear läuft die Spurensicherung am Tatort: Dass man auf jedes einzelne Indiz aufmerksam gemacht wird, grenzt aus Sicht eines eingespielten Profis eigentlich schon an eine Frechheit.

Hier im Revier beginnen die meisten Fälle. Hier im Revier beginnen die meisten Fälle.

Immerhin lässt sich dies im Menü ganz einfach abstellen. Zu den Verhören bleibt zu sagen, dass diese spannend inszeniert sind und auch Spaß machen. Richtig herausfordernd sind aber auch sie nicht, da das Gegenüber schon sehr auffällig in die Luft guckt, wenn etwas nicht stimmt. Und auch die Actionsequenzen bewegen sich in der Regel weit hinter dem Schwierigkeitsanspruch, den Videospieler heutzutage haben.

L.A. Noire verlangt zwar kaum spielerisches Können, dafür aber mehr mentale Fitness vom Spieler. Die vielen Verstrickungen innerhalb der Fälle wollen erstmal entwirrt und gelöst werden. Die Geschichte von L.A. Noire zieht einen mit voranschreitender Spieldauer immer mehr in ihren Bann: Das Spiel lebt extrem von seiner Story, den Charakteren und der Inszenierung. Die einzelnen Fälle sind so spannend, dass man gerne über die geringe Freiheit hinwegsieht und einfach nur wissen will, wie es weiter- und ausgeht. Die übergreifende Geschichte entwickelt sich und hat einige überraschende Wendungen parat, die jedem Mystery- und Krimifan gefallen dürften. Wer auf harte Action steht, sollte allerdings die Finger von L.A. Noire lassen, alle anderen bekommen ein storylastiges Adventure, das es locker mit einer ganzen Staffel einer Krimi- und Thrillerserie aufnehmen kann.

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