Umfang
Dota 2 bietet eine nur Karte, League of Legends hingegen gleich drei: »Kristallnarbe«, »Gewundener Wald« und »Kluft der Beschwörer« bieten alle verschiedene Spielerlebnisse, auch wenn sie sich unterschiedlicher Beliebtheit erfreuen.
Die neuste Karte ist »Kristallnarbe«, die auch den Modus »Dominion« in das Spiel bringt, in dem die Teams Kontrollpunkte erobern und halten müssen, um Punkte zu sammeln. »Kristallnarbe« gewinnt auch mit Abstand den internen Schönheitswettbewerb der LoL-Maps. Die Eroberungspunkte sind alle schick animiert und wirken dadurch lebendiger.
Dominion bildet eine angenehme Abwechslung zum Standard-Modus, wie man ihn schon aus dem Ur-Dota kennt. Die Partien spielen sich flüssig und von Anfang an spannend. Zeitintensives Farmen der Vasallen fehlt, stattdessen treten Kämpfe unter den Helden in den Vordergrund. Etwas Vergleichbares gibt es in Dota 2 nicht.
»Gewundener Wald« ist eine 3vs3-Karte und bietet damit eine schnellere Variante der 5vs5-Map »Kluft der Beschwörer«. Die Partien sind kurz und knackig, aber auch aufgrund der geringeren Spieleranzahl weniger komplex und taktisch. Auch hier hat Dota 2 kein Gegenstück zu bieten.
Den Kern und Seele eines jeden MOBA-Spiels ist jedoch die klassische 5 gegen 5 Karte, dessen Partien von etwa 20 Minuten bis mehr als einer Stunde dauern. Während Dota 2 sich sehr eng ans Original hält und etwas mehr Schleichwege durch den Dschungel bietet, also das neutrale Gebiet zwischen den drei Angriffspfaden, gibt es in League of Legends die sogenannten Brushes. Diese kleinen Felder aus hohem Gras verstecken Spieler effektiv vor ihren Gegnern und machen so Hinterhalte möglich.
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Vorschau-Video zur Beta-Version von Dota 2
In League of Legends ist »Kluft der Beschwörer« durchdacht und bietet klarere Dschungel-Routen, als die Dota-2-Karte, nicht zuletzt dank der einfachen Comic-Grafik. Bei Dota 2 wiederum gibt es zwei Secret Shops, also Händler mit exklusiven und mächtigen Gegenständen. Da jeder Held mindestens einmal dort vorbeischauen muss, sich damit aber angreifbar macht, sorgt die Extra-Komponente für Spannung und zusätzlichen Tiefgang, der LoL fehlt.
Einsteigerfreundlichkeit
MOBA-Titel sind komplex und haben eine nie endende Lernkurve. Selbst professionelle Spieler probieren immer wieder neue Taktiken und Strategien aus, was schließlich auch den Reiz des E-Sports ausmacht. Bei der großen Anzahl an Helden und Champions dauert es außerdem lange, bis man jede Fähigkeit und ihre Wirkungen erkennen und entsprechend reagieren kann. Intelligente Hilfssysteme erleichtern den Einstieg und bringen Einsteigern das Spiel bei. Theoretisch.
Beide Spiele bekleckern sich in dieser Kategorie nicht gerade mit Ruhm. Aufgrund der bereits erwähnten Komplexität der Spielmechanik von Dota 2, hat dieses von vornehinein einen schwereren Start. League of Legends ist dagegen von Grund auf übersichtlicher und kann seine Grafikelemente (Fähigkeiten, Helden, Kartenabschnitte usw.) klarer voneinander trennen. League of Legends bietet immerhin zwei kurze Tutorials, die alle grundlegenden Mechaniken des Spiels erklären.
Nur im neuen League-of-Legends-Modus »Dominion« werden zu Beginn eines Spiels die Ziele eingeblendet. Warum nicht auch im klassischen Modus? Wer sich vorher nicht informiert, ist aufgeschmissen und wird die ersten paar Partien wohl nur wenig Spaß mit sich und dem Geschimpfe der Community haben. Apropos: In Dota 2 lassen sich – wie üblich – unhöfliche MItspieler melden, aber auch – und das ist weniger üblich – höfliche und hilfreiche Kameraden loben. So will Valve die freundliche Zusammenarbeit in der Community fördern.
Championübersicht (League of Legends)
Sobald man die ersten Hürden überwunden hat, bieten beide Titel Möglichkeiten tiefer in die Materie einzutauchen, wobei auch hier League of Legends die Nase vorne hat. So können wir uns sowohl in Dota 2 als auch in League of Legends jeden Helden und seine Fähigkeiten in Ruhe anschauen. League of Legends demonstriert die Fähigkeiten jedoch jeweils in einem Video und gibt sogar noch Tipps für Spieler, die mit oder gegen den ausgewählten Champion kämpfen. Die Hilfestellungen sind nützlich, aber auch etwas oberflächlich.
Direkt in einer Partie werden in beiden Titeln empfohlene Gegenstände vorgeschlagen. Während League of Legends diese nur nebeneinander aufreiht, unterteilt sie Dota 2 sogar noch in Vorschläge für die Startphase, das frühe Spiel, die Kernausrüstung und situative Gegenstände. Vorbildich.
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Video-Special: Was ist eigentlich Dota?
Gerade fortgeschrittene Spieler werden die Replay- und Zuschauer-Funktionen von Dota 2 besonders schätzen, denn sie helfen das eigene Spiel, oder die Taktiken Anderer in aller Ruhe zu analysieren. Die Funktionen sind komfortabel gestaltet und fügen sich gut in das Spiel ein.
UPDATE: League of Legends bietet mit dem neusten Patch nun auch eine Zuschauerfunktion. Diese erlaubt es Freunden oder vorgeschlagenen Top-Matches mit leichter Zeitverzögerung zu folgen. Dadurch können Zuschauer keine Tipps geben. Vergangene Spiele können wir in League of Legends trotzdem nicht anschauen. Merkwürdig, schließlich ist mit dem Spectator-Modus die Technik schon vorhanden. Es gibt zwar Dritt-Anbieter wie »LoL Replay«, aber da diese Tools nicht offiziell unterstützt werden, kommt es immer wieder zu Fehlern und unausgereiften Funktionen.
Valve verspicht für Dota 2 noch eine Coaching-Funktion, dank der Veteranen unerfahrene Neulinge trainieren und ihnen während einer Partie Tipps geben können. Im Betatest funktioniert das bislang allerdings noch nicht. League of Legends wiederum soll in naher Zukunft einen Spectator-Modus bekommen, in dem man Partien ebenfalls zuschauen kann.
Warum kein E-Sport-Vergleich?
Der E-Sport bildet das Herzstück der Dota-Community, deswegen legen sowohl Valve als auch Riot Game großen Wert auf Wettkämpfe und schreiben Preisgelder bis zur Millionenhöhe aus. Da Dota 2 sich aber noch in einer geschlossenen Betaphase befindet ist ein Vergleich zwecklos. Nur die Zeit kann zeigen, für welches Spiel sich die professionellen Spieler entscheiden werden.
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