Einmal volles Pfund Atmosphäre bitte.

Ein einsames Erwachen auf einem düsteren Feld irgendwo im nirgendwo. Damit beginnt Limbo, ein Jump&Run der etwas anderen Art, dass uns sofort in seinen Bann...

von Immortal68 am: 03.09.2011

Ein einsames Erwachen auf einem düsteren Feld irgendwo im nirgendwo. Damit beginnt Limbo, ein Jump&Run der etwas anderen Art, dass uns sofort in seinen Bann zieht und bis zum Ende darin gefangen hält.

Wo bin ich?

Kaum sind wir erwacht, schauen wir uns erstmal um. Ein schwarzes Feld erstreckt sich vor uns gegen einen neblig-grauen Himmel. Ohne den gewohnten Tutorial-Text versuchen wir uns erst einmal kurz an der Steuerung. Links, Rechts, Hoch. Der kleine Junge auf dem Bildschirm läuft und hüpft genau wie wir wollen. Das reicht erstmal.
Also erst mal nach vorne bzw. nach rechts - was auch sonst in einem 2D-Jump&Run? Ein paar Bäume ziehen an uns vorbei, ein erster Hang mit dahinterliegender Klippe kommt auf uns zu, wir wagen den Sprung... und sind tot!

Sterben mal anders

Uns hat eine im hohen Gras versteckte Bärenfalle erwischt. Kurz keuchen wir auf, dann müssen wir ein Grinsen unterdrücken ob unserer naiven, unvorsichtigen Vorgehensweise und der abstrus-komischen Sterbe-Animation - das werden wir noch öfters zu sehen bekommen. dazu spter mehr. Gleich nocheinmal versuchen. Ein Glück setzt uns das Spiel nur wenige Meter vor unserem Tod zurück auf sicheren Boden. Wir erreichen wieder die Klippe, und sehen ein Seil an dem etwas kadaver-artiges hängt. Eklig, aber möglicherweise können wir den Vorsprung ja erreichen, wenn wir vom Seil aus weiterspringen. Pustekuchen. Wir springen ans Seil, das wird von unserem Gewicht jedoch so weit hinabgezogen, dass der darauffolgende Sprung abermals in der Bärenfalle endet. Nach ein wenig Grübeln und Kopfzerbrechen haben wir es endlich. Die Bärenfalle unter das Seil gezogen, ans Seil springen, der Kadaver wird von der Bärenfalle verschlungen, das Seil schnellt hoch, Sprung - und wir haben es geschafft!

Curiosity killed the cat

Schnell geht es weiter. Wir wissen zwar keinen Grund warum wir überhaupt durch die skurrile Schwarz-Weiß-Welt hüpfen, aber wir wollen einfach wissen was als nächstes kommt.
Allein durch diese Neugier werden wir durch Rätsel, die Flucht vor einer ekligen Riesenspinne und später auch durch verstrickte Physik-Knobeleinen gelockt. Und natürlich sterben wir. Aufgespiesst von spitzen Speeren, zerquetscht von riesigen Walzen oder zerhäckselt von tödlichen Kreissägen. Dabei ist der Tod aber immer gut zu verkraften, da die Speicherpunkte fair gesetzt und die Todesanimation meißtens urkomisch sind.

Atmosphäre zum Schneiden

Zu der tollen Atmosphäre durch das seltsame Szenario tragen dabei größtenteils Grafik und Sound bei. Das die Entwickler nur Schwarz, Weiß und die dazwischenliegenden Grautöne verwendet haben, schafft in Limbo einen ganz eigenen gruseligen Look, der mit gekonnt eingesetzten Weichzeichnern ausgeschmückt wird. Dadurch und durch die subtile Soundkulisse, die sich nur in entscheidenden Momenten bemerkbar macht, entsteht eine düstere Welt, die sich deutlich von anderen Titeln abhebt. Auch die anderen Wesen, wie die Riesenspinne, andere (uns feindlich gesonnene) Menschen und seltsame Pflanzen, tragen dazu bei eine beklemmende Atmosphäre zu schaffen, die man in einem Großteil der Vollpreis-Titel vermisst.

Kurz, seltsam und einzigartig

So überlisten wir Feinde, verschieben Kisten und verändern die Schwerkraft, bis...
Nach nur drei Stunden schon der Abspann vor unseren Augen abrollt.
So schnell wir uns in die fantasievolle Welt von Limbo verlieben, so schnell ist es leider auch schon wieder vorbei.
Zurückgelassen werden wir mit einem seltsamen Gefühl in uns. Eine Story? Kaum vorhanden. Ein roter Faden, der uns durch das Spiel führt? Denkste! Aber das macht irgendwie nichts.
Das Ende ist... - seltsam. Wie eigentlich alles in Limbo. Aber obwohl alles so unverständlich und sinnfrei erscheint wissen wir doch, dass wir Limbo viel reicher verlassen, als wir es betreten haben.


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: schwarz-weiß-Optik, Weichzeichner, stilsicher
  • Sound: perfekt eingesetzt, hochwertige Geräuschkulisse
  • Balance: nie zu schwer, nie zu leicht, tolle Rätsel
  • Atmosphäre: Grafik und Sound, beklemmendes Setting
  • Bedienung: intuitiv, sehr präzise
  • Umfang: immer etwas Neues zu sehen, Achievements
  • Leveldesign: raffiniert, kein Leerlauf
  • Rätsel: anspruchsvoll, aber nie zu schwer, immer logisch
  • Waffen & Extras: Kisten, Schalter und Plattformen
  • Grafik: kaum Grafikoptionen
  • Umfang: sehr kurz, kaum Wiederspielwert
  • Rätsel: nur eine Lösungsmöglichkeit
  • Waffen & Extras: kaum andere Interaktionsmöglichkeiten
  • Handlung: quasi nicht vorhanden

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Weniger als 5 Stunden



Kommentare(3)
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