Mass Effect 2 - Macht Lust auf Teil 3!!

Ja, ich weiß. Mein Test zu Mass Effect hatte die selbe Überschrift. Des liegt aber schlicht und einfach daran, dass die Überschrift so am meisten Sinn macht....

von - Gast - am: 07.02.2010

Ja, ich weiß. Mein Test zu Mass Effect hatte die selbe Überschrift. Des liegt aber schlicht und einfach daran, dass die Überschrift so am meisten Sinn macht. Den für mich ist Mass Effect 2 genau das: Ein Auftakt zum Finale. Der Anfang vom Ende, wenn man so will. Birgt natürlich auch viel Platz für Enttäuschungen in Teil 3, aber für mich war Mass Effect 2 ein mehr als würdiger Nachfolger und eines der besten Rollenspiele, die ich in den letzten Jahren gespielt hab. (Dragon Age eingeschlossen)

Kurz vorweg: Ja, ich bin übertrieben begeistert und vergebe Wertungen jenseits der 90 leichtfertig und ohne über die Konsequenzen nachzudenken.
Und Ja, es wird in diesem Test vermutlich kleinere Spoiler geben, auch wenn ich versucht hab des einzugrenzen.


Ich widme mich als erstes der Story, der Rest (Grafik etc.) ist eigentlich nur eine Art nette Dreingabe der Entwickler und dient hauptsächlich der Atmosphäre.
Mass Effect 2 hat mich völlig in seinen Bann gezogen. Noch häufiger als im Vorgänger muss ich schwierige Entscheidungen treffen, noch häufiger komme ich in Gewissenskonflikte. Dazu die Gesamtsituation, als gerechtigkeitsliebender Shepard für/mit einer Organisation arbeiten zu müssen, deren Methoden man nur verabscheuen kann, von der man aber abhängig ist.

Mit dem Charakterimport aus Teil 1 kommt noch hinzu, dass man viele alte Bekannte trifft. Zumindest bei mir hat sich schnell das Gefühl eingestellt, wirklich IM Spiel zu sein. Außerdem gewinnt dass Spiel an Glaubwürdigkeit, da sich jetzt die Konsequenzen des eigenen Handelns in Mass Effect (1) zeigen. Hab ich dem Kerl in Teil eins (Zitat Fabian Siegismund:) 'volles Pfund aufs Maul' gegeben, dann is der verständlicherweise jetzt sauer auf mich.
Ein wenig enttäuschend war die Reaktion meiner alten Gruppenmitglieder in Bezug auf frühere Romanzen, aber für mich persönlich waren die Beziehungen in ME2 eh wesentlich glaubwürdiger und romantischer (Miranda ausgenommen, die sieht einfach nur gut aus ...)

Auch wenn ich die letzte Mission nie als Selbstmordkommando aktzeptiert habe, dazu war sie schlicht und ergreifend zu einfach, hat die Vorbereitungsphase durchaus Sinn gemacht. Und selbst wer optimal vorbereitet war, konnte mit wenigen falschen Entscheidungen noch Teammitglieder opfern.

Die große Schwäche, die man sich bei den Nebenmissionen geleistet hatte, hab BioWare ausgebügelt. Alle Nebenquests fügen sich jetzt gut in das Geschehen ein und die Loyalitätsquests der Gruppenmitglieder haben sogar zum Teil emotionale Tiefe.

Zu guter Letzt hat sich durch die (Vielleicht etwas zu rar vorkommende) Option, Gespräche mit vorbildlichen oder abtrünigen Aktionen zu unterbrechen, noch eine schöne Möglichkeit ergeben einen Dialog wirklich in eine andere Richtung zu lenken. Wer in Mass Effect (1) der Reporterin, die einen in der Citadel mit unfair gestellen Fragen vorzuführen versucht, mal so richtig 'eine mitgeben' wollte, der kann das jetzt nachholen (Soviel sei verraten).

Für alle die keine Lust haben meine langatmigen, ausschweifenden Erläuterungen zu lesen, hier die
Kurzfassung:

Story = SEHR GUT


Weiter mit der Grafik. Ok, ich hab oben gesagt die wär unwichtg, des war gelogen. BioWare hat die Grafik im Vergleich noch ein wenig aufpoliert, auch haben sich die Jungs diesmal keine Landschafts-Patzer (Vgl. ME1 und teilwese auch Dragon Age: Origins) geleistet, die Schauplätze sind glaubwürdig, von Hand gemacht und zum Teil sogar wirklich beeindruckend.
Meinen Dank an dieser Stelle an GameStar, der Tipp mit dem Antialiasing (Vgl. Technik-Check) war Gold wert.
Gesichtstexturen u. Animationen sind ausgezeichnet gelungen. Wobei ich dem Kollegen recht geben muss, der bemängelt hat die Gesichter seien zu oft aus dem selben Teile-Pool kreiert worden. Manche Asari sehen aus wie Schwestern. Ich könnte ja von den Quarianern anfangen, aber des wäre BioWare gegenüber unfair ;)


Zur Soundkullise hab ich keine besondere Meinung. Ich meine naja, sie ist halt da, die Musik. Hervorgehoben werden sollten eher die Sprecher, die sowohl in Deutsch als auch in Englisch wirklich gute Arbeit leisten und Shepard und sein Team gut treffen (Erst mit DER Stimme is der Kerl wirklich hart ^^).


Ja, was gibts noch ... Muliplayer gibts nicht (Überraschung!), EA wird versuchen mit DLC's Geld zu machen (Soll mir Recht sein, solange die Qualität nicht leidet), der Action-Part ist eindeutig größer, fand ich aber recht angenehm.
Endlich macht Scharfschütze wirklich Spaß, das Gewehr fühlt sich schon an als wärs mächtig (Tatsächlich ist die Sniper ein wenig ZU stark).
Dass man jetzt nachladen muss sieht einfach cool aus, einen wirklichen Effekt hat es nicht, da man zumindest für die Schnellfeuerwaffen eigentlich immer genug Munition hat (Einmal 'out of ammo' in 40 Stunden, und ich rede nur vom Sturmgewehr).
Der Soldat ist wieder am einfachsten, wenn auch nicht mehr so eindeutig unverwundbar wie in Teil eins (Da konnte ich zwischendurch zum Essen gehen während der mit der entsprechen Fähigkeit - deren Name mir leider entfallen ist - im Kreuzfeuer stand).


Mir sind einige kleine Bugs aufgefallen, oft Clipping-Fehler, bei denen sich Figuren in Dialogen nicht so verhalten wie sie sollten. Auch wurden die Gespräche manchmal - wenn auch äußerst selten - in Bezug auf die Lautstärke schlecht abgemischt, was mich irgendwie an Dragon Age erinnert.
Der nervigste Bug war die Sache mit dem Feststecken. Manchmal bin ich irgendwo dagegengelaufen (Im Idealfall ein Treppengeländer oder was ähnlich Abschüssiges) und schwebte dann gut eineinhalb Meter über dem Boden. Ganz lustig wenn man davor gespeichert hat, nervig inmitten einer Mission. Rausgekommen bin ich da nämlich nichtmehr.


Als Fazit kann ich nur sagen, dass Mass Effect 2 entweder der Auftakt zu einem unglaublich epischen Ende, in dem es zig mögliche Gegebenheiten gibt, die von den eigenen Handlungen in den beiden Vorgängern abhängen, oder aber - was ich nicht hoffe - der Auftakt zu einer Enttäuschung, wenn ich merke dass meine Entscheidungen am Ende nichts bewirkt haben und doch wieder nur Chuck Norris zusammen mit Duke Nukem und Master Chief die Galxie rettet. Hoffentlich bleibt mir das erspart.
Kleine Anmerkung noch: Gespielt hab ich den ersten Durchlauf von Donnerstag, 17 Uhr, bis Sonntag, 19 Uhr.
Also hab ich tatsächlich einen freien Tag und ein ganzes Wochenende wegeworfen, nur weil mich das Spiel so gefesselt hat. Meine Empfehlung für das Spiel des Jahres steht schon ;)


Wertung
Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



Kommentare(1)
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