Volles Pfund aufs Maul
In Sachen Spielgefühl will Bioware einen riskanten Spagat wagen: mehr Rollenspiel und gleichzeitig dynamischere Action. Für Ersteres soll es erstmals komplexe Talentbäume geben, die mit stufenweise ausbaubaren Fertigkeiten aufwarten.
Zudem werden sich Waffen durch Mods (etwa größere Magazine und Zielaufsätze) individualisieren lassen. Jede Charakterklasse bekommt außerdem eine Handvoll zusätzlicher Talente spendiert. Beispielsweise kann der Ingenieur nun Geschütztürme errichten, die selbstständig auf feindliches Gesocks ballern. Mit dem »Heavy Melee«, einem kräftigen Haudrauf, findet eine neue Klasse ihren Weg ins Spiel.
Ohnehin soll der Nahkampf eine größere Rolle spielen als noch bei den Vorgängern. Um dem gerecht zu werden, hat Bioware Shepards Bewegungsspektrum stark ausgebaut. So kann der Mass Effect-Held nun ähnlich wie die Testosteron-Recken aus Epics Gears of War rollen, springen und hinter Deckungen oder durch Löcher in Wänden und Böden hechten.
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Lernfähige Gegner
Wenn Fäuste nichts mehr bewirken, müssen Schusswaffen sprechen. Damit auch die Ballereien spannender ausfallen als in Mass Effect 2, hat Bioware den Gegnern dynamische Trefferzonen spendiert.
Beispielsweise sind die an sich stark gepanzerten Mechs am Cockpit besonders empfindlich. Und die zombieähnlichen Husks, die es nun auch in Turianer-, Batarianer- und Rachni-Varianten gibt, sehen es gar nicht gern, wenn man ihnen die Gliedmaßen wegschießt. Um es Shepard und seinem Team trotzdem nicht zu einfach zu machen, wollen die Entwickler das KI-Verhalten überarbeiten.
So sollen die Feinde deutlich cleverer agieren und ihr Verhalten besser auf Shepard und seine Begleiter abstimmen. Dabei soll jeder Gegnertyp eine spezielle Rolle übernehmen und entsprechende Gruppentaktiken beherrschen. Hoffentlich bedeutet das nicht, dass die Burschen laufend zwischen Kisten und Absperrungen hin- und herhüpfen. Von denen gab’s in Mass Effect 2 nämlich schon genug.
Die Technik: schon veraltet?
Überhaupt bleibt die Frage, ob Bioware von seinem streng linearen Levelaufbau wegkommt, der in Mass Effect 2 allzu offensichtlich darauf hinwies, dass wohl gleich eine Feindgruppe um die Ecke biegt. Immerhin kündigten die Kanadier an, dass man die Gebiete nicht nur detaillierter, sondern vor allem auch größer und weitläufiger gestalten wolle.
Zudem sollen die Areale mit mehr Leben gefüllt werden, etwa durch spazierende Menschen oder Schiffe, die sich im Hintergrund bekämpfen. Ob das noch zeitgemäß aussieht, bleibt indes abzuwarten. Denn das Team greift wie schon bei den Vorgängern auf die in die Jahre gekommene Unreal Engine 3 zurück.
Aber wenn Bioware sein Epos abermals mit Dramatik, Emotion und denkwürdigen Momenten vollpackt -- und davon gehen wir aus --, dann dürfte Mass Effect 3 genau das sein, was wir uns davon erhoffen: ein würdiger Abschluss einer grandiosen Rollenspiel-Reihe.
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