Beendet man so eine Trilogie?

Wie lange haben wir schon auf diesen Teil gewartet? Ich kann mit Sicherheit sagen: lange!Da Bioware Mass Effect schon von Anfang an als Trilogie geplant hat,...

von - Gast - am: 24.04.2012

Wie lange haben wir schon auf diesen Teil gewartet? Ich kann mit Sicherheit sagen: lange!Da Bioware Mass Effect schon von Anfang an als Trilogie geplant hat, habe ich seit dem ersten Teil schon auf das Ende vorausgeblickt und darauf gehofft, dass alle Momente, die ich bisher erlebt habe, in einem ergreifenden Finale münden. Ob das Finale meine Erwartungen erfüllt hat, werde ich im Test genauer beschreiben.

Die Story

Die Geschichte setzt zwei Jahre nach dem Ende des zweiten Teils ein. Die Kollektoren sind vernichtet, unser Held wird auf der Erde aus dem Schlaf gerissen. Doch was passiert eigentlich? Ach ja! Da war doch was von überaus intelligenten synthetischen Maschinen, die alle organischen Wesen auslöschen wollen, ungefähr so beginnt der Anfang. Doch es wäre nicht Mass Effect, wenn der Anfang nicht grandios inszeniert rüberkommt und viele Actioneinlagen bietet und das tut der Anfang von Mass Effect 3 auch! Wir fliehen von der Erde, alles liegt in Trümmern, indoktrinierte Monster versuchen die Bevölkerung zu entsorgen. Das Schicksal einzelner Menschen wird gezeigt wie z.B eines kleinen Jungen. Somit bietet der Anfang auch großen emotionalen Tiefgang, der in Mass Effect immer eine große Rolle spielte.
Und was macht unser Commander in der Zeit? Er steigt in die Normandy, um die Galaxie zu vereinen und der Erde zu Hilfe zu eilen. So weit so gut. Doch wie ist das umgesetzt? Du erledigst Missionen für die galaktischen Spezies, um sie auf deine Seite zu ziehen. Dabei triffst du wieder unzählige von Entscheidungen und kannst wieder Vorbild oder Abtrünnigkeitspunkte sammeln, die wie gewohnt extra Dialog Optionen freischalten. Doch somit kommen wir auch gleich zu den gravierenden Schwächen und zwar das BioWare viele deiner alten lieb gewonnen Charaktere einfach in die Tonne tritt. Spieler von Mass Effect 3 werden bestimmt sofort wissen, was ich meine den anderen erkläre ich kurz das kurz. Wichtige Charaktere aus Mass Effect 2 werden einfach total oberflächlich behandelt und es wird nicht mal auf sie eingegangen, sondern nur kurz in kleinen schwachen, unwichtigen Dialogen abgeschlossen (Zaeed, Jakob). BioWare, da waren wir besseres von euch gewöhnt. Nichtsdestotrotz gibt es immer noch viele interessante Charaktere und dichte Dialoge, so wie wir es bisher immer gewohnt waren. Was gehört noch zu einem Abschluss einer Trilogie? Ach ja, natürlich das Ende, dem widme ich einen extra Teil, weil es dafür einfach viel zu viel schreiben gibt.

Das Missionsdesign

Missionsdesign war schon immer eine große Stärke in den Mass Effect Teilen und da wird man auch diesmal nicht enttäuscht also zu mindestens in den Hauptquests nicht in den Nebenquests wurde ich arglos enttäuscht. Viele Nebenquests boten am Anfang noch interessante Storys doch was danach kam war immer innovationslos meist schickte man einfach nur eine Sonde an einen Planeten und damit hat es sich erledigt bitte BioWare ich war immer zufrieden mit eurer Arbeit doch das zeugt nicht gerade von eurem Einfallsreichtum. Außerdem: Erwartet von Mass Effect 3 kein Galaxie Openworld Spiel mit Nebentätigkeiten den die Missionsumgebungen ziehen sich sehr schlauchartig und linear durchs Spiel.

Die Kämpfe und der Rollenspiel Faktor

Schon seit dem ersten Teil wird in Mass Effect fleißig geballert mit vielen verschiedenen Klassen, die ganz verschiedene Stärken haben: Dazu gehört der stark gepanzerte draufgängerische Soldat, der mit Sonden und Drohnen kämpfende Techniker und viele mehr. Doch Fans der Serie werden einen großen Unterschied zwischen den Kämpfen des ersten Teils und des letzen Teils erkennen. Und zwar die höhere Dynamik und das rasantere Kampfgefühl. Während im ersten Teil Deckung eine sehr wichtige Rolle spielte, kann man sich jetzt auch mal raus trauen und öfters im Nahkampf kämpfen.
Die künstliche Intelligenz der Gegner reagiert besser als im Vorgänger indem sie z.B Granaten in deine Deckung wirft. Fehler gibt es immer noch, wie z.B das Gegner sich oft zum Beschuss regelrecht anbieten. Diese Änderung haben auch einen Bezug zu den Rollenspiel Fertigkeiten des Spiels, die im Vergleich zu den Anfängen von Mass Effect eher in den Hintergrund gerückt sind und eine größere Priorität auf die Actionszenen gelegt wurden. Wer also ein waschechtes Rollenspiel à la Skyrim oder Gothic erwartet wird enttäuscht.

Das Finale

Unter den Spielern hat es große Verwirrung ausgelöst, im Internet viele Proteste hervorgerufen und ich kann es auch verstehen. Zwei Tage nach dem durchspielen dachte ich immer noch über den Sinn nach. Zu gerne erinnere ich mich da an die Frage aus Mass Effect: 'Was ist deine Lieblingsfarbe?' Unser Held antwortete mit: 'Was hat das denn für eine Bedeutung'. Doch leider bemerkt man später, dass das einzige sein wird, was eine Bedeutung haben wird. Es gibt viele verschiedene Enden (ausgehend davon wie viele Verbündete du um dich geschart hast), die aber leider alle die selben sind, nur die Farbe des Abspanns ändert sich. Ich und viele anderen fragten sich, was sich BioWare dabei gedacht haben? Viele Fans sind auch auf eine alternative, durchaus plausible Aufklärung des Endes gekommen, doch wenn BioWare das von Anfang an im Sinn hatte, hätten sie das direkt ins Spiel einbauen sollen, anstatt so eine wütende Spielergemeinschaft zu riskieren. Also macht das beste raus und liefert das 'richtige Ende' in einem kostenlosen DLC oder leider bei Mass Effect aus der Mode gekommenen Patch raus.

Der Multiplayer

Neu in einem Mass Effect Spiel war im dritten Teil ein kooperativer Mehrspieler Modus. Er bietet neue Missionen, die im Wave Stil aufgebaut sind mit Möglichkeit zum aufleveln, Fähigkeiten und neue Waffen freizuschalten. Der Mehrspieler ist durchaus gelungen, für ein kleines Match zwischendurch. Eine richtige Euphorie kann er leider nicht auslösen. Dafür bietet er einfach zu wenig. Doch wer kurz Abwechslung sucht oder seine Langeweile vertrieben will, dem kommt der Multiplayer Modus ganz gelegen.

Grafik und Animation

Mass Effect 3 basiert auf der schon sehr grundsoliden Unreal Engine 3 und bietet im Vergleich zum zweiten Teil nur wenig Verbesserungen. Die Grafik sieht überhaupt nicht in die Jahre gekommen aus und viel bemängeln kann man nicht. Wer aber eine Grafikbombe wie Battlefield 3 erwartet, wird nicht damit zufrieden. Die Animationen sind gut gelungen und selten übertrieben. Ein paar Clippingfehler und abgehackte Animationen genauso wie der Laufgang des weiblichen Shepards sind zu bemängeln, doch bilden wirklich nur Ausnahmen.

Fazit

Mass Effect 3 knüpft an den Stärken des Vorgängers an und bietet wieder einmal ein gut inszeniertes Spiel mit rasanten Action Einladung und sehr emotionaler Handlung. Es sind wieder interessante Entscheidungen dabei, doch die Haupthandlung ist etwas zu kurz geraten mit wenigen interessanten Wendung oder interessanten neuen Charakteren. Die Nebenmissionen sind zu einfallslos und das Ende zu verwirrend (bei diesen Punkten hoffe ich, dass BioWare fleißig weiterarbeitet) um einen perfekten Abschluss dieser sehr guten Reihe zu bieten. Doch bin ich mir immer noch sicher, dass sie Millionen von Spielern an den Bildschirm fesseln wird.

Wertung

Handlung:
7 von 10
+ rasante Haupthandlung, die dich nie loslässt
+gut inszenierte Dialoge mit vielen Entscheidungen
+stark hervorkommendes Mass Effect Feeling
-Flache Nebencharaktere
-Verwirrendes Ende
Sound:9 von 10
+Gut auf die Situation angepasste Musik
+Gute Synchronisation
-Etwas wenige Soundelemente
Balance: 9 von 10
+Viele verschiedene Gegnertypen
-Teils dumme Talente
Atmosphäre: 8 von 10
+Schöne Science Fiction Handlung
+interessantes Szenario
- sehr sterile Levels
Bedienung: 8 von 10
+gute Tastenbelegung
+leichte Steuerung
-hakeliges Deckungssystem
Umfang: 8 von 10
+Lange Haupthandlung
+Viele Schauplätze
-Kurze Nebenquest
Grafik:7 von 10
+Hübsche Effekte
+Gute Animationen
-Sehr steril
-teils komische Schatten
Items: 7 von 10
+Alles da!
-Aber wenig Auswahl
Kampfsystem: 8 von 10
+Sehr dynamisch
-Teils dumme KI
Charaktersystem: 8 von 10
+Wieder mehr Fähigkeiten als im 2.Teil
+Viele Völker mit interessanten Eigenschaften



Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: Gute Animationen, Schöne Texturen, Gute Beleuchtun
  • Sound: Gute Synchronisation, Schöne Musik...
  • Balance: Gute Kämpfe, Niemals unfair.
  • Atmosphäre: Schöne Völker, Viel Kultur, Gutes Szenario
  • Bedienung: Gute Standardbelegung, Entschlancktes Interface
  • Umfang: Viele Hauptquest, Große Galaxie
  • Quests / Handlung: Rasant Inszeniert, Viel Interaktion
  • Chraktersystem: Glaubwürdige Charaktere, Viele Persöhnlichkeiten
  • Kampfsystem: schnelle Kämpfe, gute Waffen
  • Items: Items jeder Sorte da...
  • Grafik: Schlechte Schatten, Sterile Umgebung
  • Sound: Die leider nicht sehr zahlreich ist
  • Balance: Talente teils nutzlos
  • Atmosphäre: Trostlose Umgebung, Wenig Interaktion
  • Bedienung: Deckungssystem hakelig
  • Umfang: Kurze Nebenquest, Wenig Nebencharaktere
  • Quests / Handlung: Alte Charaktere schlecht reingebaut, Ende
  • Chraktersystem: Teils wenig Unterschiede nach Spielweise
  • Kampfsystem: Viel Schießereien, Gegner-Ki teils sehr dumm
  • Items: ...doch wenig Auswahl

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 20, weniger als 40 Stunden



Kommentare(4)
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