Grandioses Game mit kleinen Schwächen!

So erst einmal bevor ich genauer auf das Game eingehe, möchte ich klar stellen, dass ich die Mass Effect Reihe sehr liebe. Ich habe bisher jedes...

von Kodokukun am: 27.03.2017

So erst einmal bevor ich genauer auf das Game eingehe, möchte ich klar stellen, dass ich die Mass Effect Reihe sehr liebe. Ich habe bisher jedes größere Bioware Game gezockt und habe in Dragon Age und der bisherigen ME Trilogy fast über 300 Std verbracht um wirklich alles zu sehen und die noch so kleinste Auswirkung der Entscheidung zu erleben.


Am Anfang war die
 Trail!
Natürlich musste ich die Trail vor dem Release spielen um mir einen Einblick zu verschaffen und egal wie sie für mich ausgehen sollte, das Game war so oder so schon gekauft.

Ich war, wie viele, nicht sehr gehypt von dieser. Von Fehlender oder zu starker Beleuchtung, bis hin zu den seltsamen Animationen der menschlichen Charaktere, die von Augsburger Puppentheater Bewegungen aus gehen bis hin zu Gesichtsausdrücken die den Joker aus Batman vor Neid erblassen lassen würde.

Doch ließ ich mich darauf ein und war von der restlichen Grafik und der Präsentation begeistert. Der Erste Planet, ist zwar eher eine "Einführung" zu eine Open World Mechanik und trotzdem ist wunderschön wenn man auf einem Hohen Felsen einfach mal stehen bleibt und die Aussicht genießt. Sogar auf der niedrigsten Grafikqualität schaut es wunderschön aus.

Bis zu dem Zeitpunkt bis die Trail in der Story aufhört, wurde leider kein wirklicher Spannungsbogen gestrickt. Auch wenn man neugierig wurde was aus den anderen Archen wurde oder welche Geheimnisse der Vater hinterließ. Vor allem was hatte er mit Liara T'Soni aus der ursprünglichen Triologie zu schaffen?

Erkundung das Herzstück!
Beim Release spielte ich nicht weiter, sondern startete ich einen neuen Charakter, eine weibliche Ryder. Diesmal nahm ich mir noch mehr Zeit mit jedem zu sprechen und sogar den ersten Planeten zu erkunden. Denn die 10 Std Trailzeit setzten einen unter Druck und ließ einem nicht in Ruhe sein Ding durchziehen.

Nach dem man die Trail Begrenzung hinter sich hatte, eröffnet sich eine Vielzahl von Möglichkeiten. Wenn man die ca 6 Standard Sammelquests weg lässt wie Pflanzenproben scannen oder neues Mineral finden, hat jede Aufgabe seinen Sinn und einige überraschen einen wirklich.

Zum Beispiel: Irgendwo auf der Galaxiekarte stoße ich auf einen Satelliten der anscheinend Daten stiehlt und wenn man sich Zeit nimmt diesem nachzugehen wird man am Ende plötzlich mit einer sehr schönen und ethischen Auflösung belohnt!

Die Erkundung der Planeten, die am Anfang meist mit irgend welchen atmosphärischen Problemen zu kämpfen hat (extrem Hitze, extreme Kälte) erschweren die offene Erkundung und es liegt am Spieler einen Weg zu finden diese zu beseitigen.

Story und Logik!
Ich bin jemand der sich tief in die Story verstrickt und gerade da sehr kritisch bin. Doch gerade bei solchen open World Games kommt es gerne zu Kollisionen zwischen der Hauptgeschichte und den Nebenaufgaben. Meiner Meinung nach kränkelt Andromeda da etwas, auch wenn es nicht zu auffällig ist und dadurch die Verwandtschaft von Dragon Age Inquisition noch stärker geprägt wird.

Manchmal wenn ich eine Nebenquest mache bevor ich die Hauptquest weiter führe kommen meine Mitstreiter oder Ryder mit Wissen daher die ich noch gar nicht kennen kann. Am auffälligsten war es, als ich durch eine simple Aufgabe einen Trupp Vermisste suchen sollte und plötzlich einem Boss gegenüberstand, den anscheinend meine Kameraden schon kannten (da er eine Bestimmte Art Gegner war) und diesbezüglich auch Kommentare abgaben. Das fand ich ziemlich blöd, da ich dieses Wissen noch nicht hatte und es ähnelte den Drachen aus Inquisition.

Ein großer Fehler war sogar, als ich alle Planeten schon auf 100% hatte, aber die Hauptstory noch nicht fertig hatte, in dem Moment Spoilert mich das Spiel sogar extrem und man merkt, das die Entwickler eher dachten, dass würden die Spieler erst machen wenn man die Hauptquest fertig hat... schlimmer Fail in der Story für mich...

Auch wenn die Hauptstory zwar interessant ist, aber nicht so spannend und episch wie Mass Effect 2 und 3, ist es schön sie erlebt zu haben.

Aber ich muss der Gamestar Redaktion widersprechen, das der Schluss zufriedenstellend war. Ich will nicht spoilern, doch es werden viele Geschichtsstränge die einen wirklich neugierig machen und interessant sind nicht zu ende geführt. Es ist mehr als deutlich das die eventuell in DLC`s oder einem Nachfolger beendet werden sollen. 

Am deutlichsten ist es mit der noch fehlenden Quarianischen Arche, die schon am Anfang oft erwähnt wird (und story technisch gut erklärt wird, warum sie noch nicht da ist), aber halt wohl für einen Story-DLC aufgespart wurde... Mies EA, sehr Mies!

Entscheidungen und Crew!
Die Crew ist klasse, zu jeder Zeit reden sie mit einander, beziehen sich darauf was du tust oder getan hast. Sei ein Arsch zu ihnen und sie lassen es dich spüren, seil nett zu ihnen und sie öffnen sich dir. 
Sie gehen untereinander eigene Freundschaften ein und streiten sich auch. Da kann man sich entweder einmischen oder in Ruhe zu schauen. Und diesmal endet deren Story nicht einmal dann, wenn man die Loyalitäts Mission schon beendet hatte. Ich wurde schon oft sehr überrascht wenn ich einfach durch das Schiff spaziere und plötzlich eine Ereigniskette auslöse die mich Quer durch die Galaxie schickt.

Es war ein Punkt den ich bei Dragon Age Inquisition sehr vermisst hatte und hier wirklich überarbeitet wurde. Sie geben dir sogar im Kampf bescheid wenn sich Gegner hinter dich schleichen oder sich etwas großes nähert und das hat mich schon oft gerettet da man sehr konzentriert sein muss im Kampf.

Einer der großen Probleme für mich sind diesmal aber auch die Entscheidungen selbst. Ja man hat oft kleine und mittlere Entscheidungen zu treffen. Aber sie fühlen sich nicht so an wie in den Vorgängern... Nicht so wichtig oder so extrem Schlimm oder gar so verändernd. In den Momenten vermisse ich das Paragon System von Shepard. Klar wollten die Entwickler mehr "Freiheit" darin haben anstatt zwischen "gut und böse" zu entscheiden. Doch genau das System war eindeutiger und konsequenter. Denn mir fehlt es wirklich als einen richtigen Arsch zu spielen und ja sogar mehr Katastrophen auszulösen als es sein muss. Hier habe ich nur irgendwie die Entscheidung, mehr Gefühle zuzulassen oder eher professionell zu spielen und keine deiner Entscheidungen wirken sich extrem aus. Auch nicht wirklich am Ende, außer das jetzt der oder die Figur überlebt hat oder nicht, es nimmt mich einfach nicht so mit als wie bei den Vorgängern...

Fazit
Ich liebe das Game, ich habe jetzt am Wochenende mir nur dafür Zeit gelassen und über 60 Std gebraucht alles zu finden und zu Entdecken. Aber halt nur ein Durchgang, so dass ich es nochmal spielen muss um andere Entscheidungen zu treffen, um zu schauen was sich doch noch so vielleicht verändert. Jeder der Mass Effect liebt, oder einfach ein schönes Weltraum Open World haben möchte sollte zuschlagen. Aber ich kann auf jeden Fall die verstehen, die später auf eine GOTY-Version warten, damit auch wirklich alle Storystränge abgeschlossen werden können in einem Rutsch.


Wertung
Pro und Kontra
  • gute Nebengeschichten
  • anpassbares Kampfsystem
  • gute deutsche Synchronsprecher
  • über 60 Std Spielzeit bei "einem" Durchgang
  • tolle Umgebungsgrafik
  • noch einige Bugs
  • kein epischer Soundtrack
  • schlimme Animationen
  • Logiklücken in einigen Quests

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Häufiger, unregelmäßig

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



Kommentare(1)
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