Seite 2: Medal of Honor - Leserstimmen zur Taliban-Kontroverse

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Die Doppelmoral

von VoxxTronic

Mit so einem Medientrubel wird das Spiel dann fast garantiert an den Erfolg von MW2 anschließen können - bessere kostenlose Werbung für die Zielgruppe der pubertären männlichen Jugendlichen geht wohl kaum noch.

Durch die Anrüchigkeit des Spiels und das Entsetzen der patriotischen Eltern und Politiker (Truppen unterstützen...) wird das Spiel doch erst richtig interessant.

Ich für meinen Teil werde das Spiel eben nicht kaufen, weil ich gegen den Krieg dort unten bin. Aber was diese Politiker und Militärs da faseln, ist einfach nur scheinheiliger Mist - schließlich sind sie es, die diesen Krieg führen und auch verschuldet haben.

Das Spiel stellt das Ganze nur nach, auch wenn wie immer keinerlei Realismus zu erwarten ist, und Emotionen der Soldaten oder gar Kritik am Geschehen nur der Dramatisierung des Spiels an sich dient.
Man kennt das Schema ja aus so ziemlich allen Kriegsfilmen und -spielen:

-Krieg ist Wahnsinn, macht aber trotzdem Spaß.
-Ich verteidige nur meine Kameraden, ansonsten ist mir alles egal.
-Die böse, ignorante Bevölkerung unterstützt ihre Soldaten nicht und demonstriert lieber gegen den Krieg.
-Die Politiker sind schuld, die Soldaten vor Ort nur unschuldige Opfer.
-Der Feind wird ab und zu auch als menschlich dargestellt, aber letzten Endes kämpfen die »Guten« dann doch nur heldenhaft gegen die »Bösen Horden«.
-usw.

von Streifi

[…]der Westen tarnt seinen Angriff unter dem Deckmantel einer Freiheitsmission. Zugegeben, wir haben nach unseren Maßstäben schon viel verändert, aber wir können unseren Maßstab nicht in eine fremde Kultur bringen und sagen "Du bist böse und du, Frau geh in die Schule", ohne damit zu rechnen, dass es Leute gibt, die ihre eigene "Kultur" mit ihrem Leben beschützen wollen - so schlimm diese Kultur in unseren Augen auch sein mag.

Und jetzt ein Spiel schlecht zu reden, weil es belanglose Kämpfe aus Augen der Fraktion zeigt, deren "Kultur" wir zu überstreichen versuchen, finde ich lächerlich. Noch lächerlicher ist lediglich die künstliche Aufregung, die in den Zitaten [der Politiker, Anm. d. Red.] leserlich wird.

von: Der Gust

Wie viele Spiele gibt es, in denen man im Multiplayer in die Rolle der Wehrmacht schlüpfen kann und niemand beschwert sich drüber?
Doppelmoral.....Jippiieeeeh!!!

von: ERRORrothe

Oh Mann! Die Leute müssen dank dem Sommerloch eindeutig zu sehr gelangweilt sein. Etwas Sinnloseres habe ich seit der Debatte um Winnenden nicht mehr gelesen.

Das Schlimmste an der Sache ist diese bekloppte Doppelmoral. Das Militär hat keine Bedenken ihre Soldaten ins Ausland zu schicken (wo sie meiner Meinung nach eh nix zu suchen haben!) und deren Leben aufs Spiel zu setzen, gucken sich ohne Bedenken das 1000. Mal Soldat James Ryan an (oder einend er anderen 10.000 Filme zum Thema 2. WK, Irakkrieg, Vietnamkrieg), ja unterstützen solche Produktionen sogar noch, aber wenn’s dann ein Spiel gibt, in dem man dann den erklärten "Feind" spielen kann... Oh weia, geht lieber in Deckung! In zwei Tagen kommt der Vergleich mit Kinderpornos.

von: Erdbeerchen

Es ist auch widerwärtig, wenn man Mitgefühl und Anteilnahme heuchelt. Bei anderen Spielen war der Bundeswehrverband nicht so pikiert, obwohl es sich um aktuelle Konflikte handelte und immer noch Menschen starben. Wer unsere Soldaten gegen den Willen des Volkes in ein fremdes Land schickt, sollte bei solchen Diskussionen besser ruhig sein.

von: chips2150

Wow. Es geht jetzt jeder auf die Politiker los, aber keiner versucht, sich in die Situation wirklich beteiligter Personen zu versetzen, z.B. Soldaten oder afghanischen Zivilisten, die möglicherweise durch diesen Krieg Freunde und Verwandte verloren haben, wenn nicht noch schlimmeres erlitten haben.

Das hat doch nichts mit "Gewinnen" oder "Verlieren" zu tun. Die Aktualität der Thematik ist der Schlüssel. Würdet ihr als jemand, der durch diesen Krieg vieles oder alles verloren hat, es nicht auch als makaber ansehen, wenn dieser gegenwärtige Krieg zur Belustigung eines Spielers beitragen soll?

Ich freue mich auf das Spiel, aber die Wahl des Hintergrunds war mehr als "unglücklich". Die damit einhergehende Trivialisierung des Konflikts ist unangebracht. Da kann man noch soviel auf die "heuchelnden Politiker" schimpfen. Ich stimme ihnen bei der Einschätzung ehrlich gesagt zu.

von: Quotentoter

Die Bundeswehr ist entsetzt? Da wird mir echt schlecht.
Ich war entsetzt, als ich gesehen habe, dass die Bundeswehr seit einiger Zeit Videospielemessen benutzt, um neue Mitglieder zu werben. Und das mit Ausrüstungsgegenständen, die ein Durchschnittssoldat sowieso nicht sieht. Das finde ich mindestens genauso fraglich.

von: voodoo vibes

Also mal ehrlich! Wir Deutschen erschießen doch schon seit Jahren in Videospielen unsere Vorfahren und evtl. Großväter. Und da machen die jetzt so ein Radau. Als US Marshall Jack Jackson darf ich meinem Großvater in die Rübe schießen aber als Achmed Al Hali Halo meinen Nachbarn, der bei der Bundeswehr tätig ist, nicht.

Ok, unsere Vorfahren waren ja eh alle Nazis, also ist das wohl politisch korrekt. Doofes Thema. Next!

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