Seite 2: Metal Gear Rising: Revengeance im Test - Scharfes Geschnetzeltes nach Nippon-Art

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Nicht die hübschesten Spielplätze

Im Verlauf der Story verschlägt es uns nach Afrika, Mexiko oder in die USA. Wirklich anmerken können wir das den verschiedenen Levels aber nicht. Hier werden die Konsolenwurzeln des Spiels besonders deutlich: Den herrlich detailreichen Charaktermodellen stehen recht triste und mit Matschtexturen beklebte Levels gegenüber. Die sind weder sonderlich komplex, noch wirklich spannend - immerhin erfüllen sie ihren Zweck als Kampfarena für die fetzigen Keilereien prima, und aufmerksame Spieler können hier und da versteckte Bonus-Items und Secrets entdecken.

Zwar sind die Levels öde, doch es gibt viele Items darin zu finden. Zwar sind die Levels öde, doch es gibt viele Items darin zu finden.

Viel wichtiger ist jedoch, was es im Inneren unserer Gegner zu finden gibt. Da die allesamt ebenfalls Cyborgs sind, kann sich Raiden an ihren Energiekernen bedienen und damit seine Lebens- und Spezialenergie auffüllen. Da sich diese Lebensspender jedoch mitten in den Eingeweiden unserer Widersacher befinden, nutzen wir das verrückteste Feature von Metal Gear Rising, um an sie heran zu kommen: den Klingen-Modus.

Gegner zerteilen, Spielfigur heilen

Halten wir die die entsprechende Taste gedrückt, bleibt Raiden stehen - auch in der Luft - und wir schwingen sein Schwert frei mittels Maus oder Controller-Stick. Mit genügend Spezialenergie oder im Rahmen abgedrehter Quicktime-Events verlangsamt sich dabei sogar die Zeit. Dann hauen wir Kampfrobotern die Rüstung ab, zerteilen Hubschrauber in der Luft oder trennen Nahkampf-Cyborgs einzelne Gliedmaßen ab. Oftmals reicht es, wild in alle Richtungen zu säbeln, was unser Gegenüber in dutzende bis hunderte Teile zerlegt. Wollen wir jedoch die Energiekerne unserer Opfer heil bergen, ist mehr Feingefühl gefragt. »Zandatsu« nennt sich das entsprechende Manöver und es gehört zu den wildesten Momenten des Spiels (siehe unten).

Schritt 1: Zielen Ist ein Gegner geschwächt, wird bei Benutzung des Klingen-Modus eine rote Zielmarkierung angezeigt. An dieser Stelle verbirgt sich der Energiekern im Gegner,

Schritt 2: Schneiden Die rote Markierung müssen wir mit einem gezielten Schwerthieb treffen, was durchaus recht knifflig sein kann. Gelingt es, wird diese Einblendung gezeigt.

Schritt 3: Greifen Nun genügt ein Tastendruck und Raiden greift sich, gern begleitet von einem kunstvollen Sprung, den Energiekern aus den Eingeweiden seines Cyborg-Gegners.

Schritt 4: Auftanken Zum Schluss landet Raiden in cooler Pose und saugt die frische Energie in sich auch. Im Hintergrund kippt sein besiegter Gegner aus den Latschen. Ein Wahnsinns-Manöver!

Und auch wenn wir es nie mit echten Menschen zu tun haben, so spritzt dabei doch reichlich Blut, und viele der Bösewichte haben durchaus menschliche Gestalt. Gewalt wird im Spiel jedoch nie verherrlicht, auch weil sich die Story immer wieder kritisch mit Krieg und Blutvergießen beschäftigt. Am Ende ist Revengeance aber ganz klar ein Spiel für Erwachsene, auch wenn viele der Actionszenen wirken, als hätte sie ein Ninja- und Roboter-begeisterter 14jähriger im Zuckerrausch erdacht. Und das meinen wir als Kompliment!

Cheaten mit dem Konami-Code
Konamis legendärer Cheatcode wurde erstmals im NES-Spiel Gradius genutzt und wurde seitdem bei unzähligen Spielen verbaut, auch bei Nicht-Konami-Titeln. Er lautet: hoch, hoch, runter, runter, links, rechts, links, rechts, B, A. Auch bei Metal Gear Rising: Revengeance funktioniert der Code. Er wird im Titelbildschirm eingegeben. Ob die Eingabe geklappt erkennt man an der lauten Ansage des Spieletitels. Glückwunsch! Nun sind alle Schwierigkeitsgrade und Kapitel freigeschalte. Außerdem gibt es sofort Zugang zu den beiden Bonus-Storys, ohne zuvor die Story durchspielen zu müssen.

Toll inszeniertes Actionspektakel

Die tolle Inszenierung rundet den Actionspaß wunderbar ab. Wenn Gegner mit MGs und Raketen auf uns feuern, wir feindliche Schläge gekonnt abschmettern oder in Zeitlupe Robo-Kolosse zu Klump hauen, dann wird das mit schicken Effekten unterlegt und wirkt wunderbar flott und dynamisch. Dazu kommen immer wieder absurde Ninja-Manöver. Wenn ein Kampfhubschrauber einen Schwarm Raketen auf Raiden abfeuert, kann der etwa von Geschoss zu Geschoss hüpfen, sich so über den Heli katapultieren und dessen Rotor kappen.

Besonders in den zahlreichen Bosskämpfen werden immer wieder coole Kamerawinkel gewählt und geradezu Filmreife Situationen inszeniert. Genretypisch verlaufen die Kämpfe gegen die Endbosse in mehreren Phasen, in denen unsere Widersacher ihre Angriffstaktik wechseln. Wenn wir dann gegen eine vielarmige Schönheit, Robo-Hunde oder einen uns ebenbürtigen Cyborg-Ninja antreten, schmettert passend treibende Rockmusik. Ist die finale Phase eines Bosskampfs erreicht, wird diese Musik sogar von Gesang untermalt. Das passt einfach perfekt in den Moment und zaubert uns ein Grinsen ins Gesicht.

Die Bildschirmaction wird spektakulär inszeniert, vor allem bei den Bossfights. Die Bildschirmaction wird spektakulär inszeniert, vor allem bei den Bossfights.

Und dann ist da noch der finale Kampf gegen einen der absurdesten Bösewichte, den wir je erlebten. Unfassbar, was da abgeht! Das muss man Platinum Games einfach lassen: Das Studio hat ein Händchen für absurd übertriebene, mitreißende Action. Obendrein ist ie allererste PC-Portierung des Teams durchaus gelungen.

Grafik-Puristen werden sich zwar daran stören, dass der Titel maximal in 1080p-Auflösung und mit 60 Bildern pro Sekunde läuft, dafür ist Metal Gear Rising: Revengeance auch mit Mittelklasse-Grafikkarten prima spielbar, solange ihr keine veraltete CPU zur Seite steht. Auch die Steuerung der flotten Schnetzel-Action mittels Maus und Tastatur geht nach etwas Übung gut von der Hand, allerdings raten wir dringend zum Einsatz eines Gamepads, mit dem einige der Kampfmanöver einfach deutlich besser funktionieren. Auch das ist den Konsolen-Wurzeln und einigen grundlegenden Spielmechaniken geschuldet.

Mit den Analogsticks eines Controllers lassen sich nämlich die essenziellen Kontermanöver präziser auslösen, und das freie Schneiden geht viel besser von der Hand. Doch egal, mit welchem Eingabegerät: Revengeance macht Spaß, solange man dem Titel seine Macken verzeiht und sich ernsthaft mit seinen Mechaniken beschäftigt. Dann reizen freischaltbare Items und Schwierigkeitsgrade garantiert, das kurzweilige Actionspektakel erneut durchzuspielen.

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