Neue Gameplay-Feinheiten
Auf den zweiten Blick hat sich allerdings eine Menge getan, denn Entwickler 4A Games hat das Gameplay von Metro 2033 in ein paar Punkten an das letztjährige Metro: Last Light angepasst. Artjom kann in Redux zum Beispiel drei große Waffen gleichzeitig tragen und die Bleipusten bei Händlern gegen besondere Munition (die Währung im Spiel) mit schicken und sinnvollen Aufsätzen wie Visieren oder Schalldämpfern aufwerten. Ebenfalls eine sinnvolle Neuerung: Gegner lassen sich jetzt wie in Last Light auch von hinten per Stealth-Nahkampfangriff erledigen.
Auch an der KI soll angeblich geschraubt worden sein und tatsächlich haben wir den Eindruck, dass die Gegner nun noch etwas besser Deckung suchen und auch mal über die Seite angreifen. Ärgerliche Aussetzer gibt es aber trotzdem, an manchen Stellen wollen uns die Kerle einfach nicht entdecken, selbst wenn wir im Lampenschein direkt vor ihnen entlang kriechen. Große Auswirkungen auf die Spielmechanik haben die Änderungen zwar nicht, sie sind aber trotzdem sinnvolle Ergänzungen.
Optimiertes Technikgerüst
Die Änderungen bei der Grafik fallen dagegen recht deutlich auf. Metro 2033 Redux läuft nun auf der 4A-Engine von Last Light, was sich vor allem an den dynamischeren und sehr atmosphärischen Lichteffekten bemerkbar macht. Auch die hochaufgelösten und detaillierten Texturen stechen sofort ins Auge. Besonders gut gefallen uns die neuen und detaillierteren Charaktermodelle.
Allerdings hat 4A Games diesbezüglich auch ein bisschen geschlampt. Wo in Metro 2033 beispielsweise noch ein junger Typ Artjom die ersten Knarren in die Hand drückte, ist es in Metro 2033 Redux ein alter Mann. Beide sprechen allerdings mit derselben jugendlichen Stimme.
Metro: Last Light Redux
Auch das knapp ein Jahr alte Metro: Last Light bekommt eine Redux-Überarbeitung. Die Geschichte ist auch hier dieselbe wie im Originalspiel, knüpft direkt an die von Metro 2033 an und lässt Artjom erneut gegen Mutanten, Banditen, Neo-Kommunisten und Neo-Faschisten antreten. Last Light spielt sich etwas actionorientierter als der Erstling und hat aufgrund seines recht jungen Alters auch entsprechend weniger Neuerungen spendiert bekommen. Spielerisch wurde nur an wenigen Stellschrauben gedreht, unter anderem dürfen wir nun direkt auf die Uhr an Artjoms Handgelenk schauen, um den Luftvorrat der Gasmaske zu checken - im Originalspiel war die Perspektive hierfür etwas unglücklich geraten.
Auch das Waffenhandling funktioniert jetzt minimal besser, was bei den Schießereien aber keinen merkbaren Vorteil bietet. Schon das Original war eine Augenweide, weswegen nur vorsichtig optimiert wurde. Wobei: Dass das Spiel insgesamt heller geworden ist, dürfte nicht jedem gefallen. Und auch in Sachen Shader hat 4A Games für unseren Geschmack leicht übertrieben. Immerhin sind alle DLCs mit an Bord, darunter zum Beispiel das Fraktionen-Paket, in dem wir in die Rollen von Soldaten der unterschiedlichen Metro-Kriegsparteien schlüpfen und Minimissionen absolvieren.
Welchen Stil hätten's denn gern?
Unser persönliches Highlight im Redux-Paket: Zu Beginn der beiden Spiele können wir entscheiden, ob wir lieber im »Überlebender«- oder »Spartaner«-Stil antreten wollen. Ersterer spielt sich ganz in der Metro 2033-Tradition, drängt uns in die Defensive, lässt uns langsamer nachladen, in den Levels weniger Munition finden und die Gegner etwas stärker werden. Hier ist also der Taktiker gefragt, während sich der Spartaner-Stil actionorientierter wie das originale Last Light spielt.
Metro Redux - Screenshots aus der PC-Version ansehen
Munition und weitere Ressourcen sind hier auf den normalen Schwierigkeitsgraden kein Problem, weswegen man ohne Gewissensbisse auch mal das ein oder andere Magazin durch seine Flinte jagen kann. Da beide Varianten für beide Spiele anwählbar sind, motiviert das tatsächlich zu einem weiteren Durchgang - gerade Last Light wird mit dem Überlebender-Stil zu einer echten Herausforderung.
Wem das nicht reicht, wählt als zusätzliche Erschwernis einen der beiden Ranger-Schwierigkeitsgrade. Die sind löblicherweise nämlich von Beginn an freigeschaltet und verknappen die Munition zusätzlich, während gleichzeitig die Schadenswerte der Feinde erhöht werden. Hiermit wird Artjoms U-Bahn-Trip dann endgültig zum Albtraum - im positiven Sinne.
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