Fordernd, mit Trial & Error
Zu leicht finden wir Shades of Darkness dennoch nicht, im Gegenteil: An manchen Missionen haben wir uns mehrfach die Zähne ausgebissen. Mal scheitern wir an knappen Zeitlimits. Kurz gezögert, den falschen Pfad erkundet oder zu viele Bewegungspunkte an einen Nebenschauplatz verschwendet, schon kommen wir zu spät zum Einsatzort. Auf anderen Karten dürfen wir keinen Nachschub rekrutieren, sondern müssen uns mit unseren Anfangseinheiten und wenigen unterwegs aufgesammelten Verstärkungen bis zum Ende durchschlagen.
Dann kommt es auf jede Auseinandersetzung an - bloß keine Verluste erleiden! Im Zweifelsfall wird eben das Gefecht neu gestartet. Einerseits motiviert der deftige Schwierigkeitsgrad; die Szenarios sind fordernd, aber immer machbar.
Andererseits haben die Entwickler die Wiederholungen offensichtlich einkalkuliert, um die Spielzeit auf rund 25 Stunden zu strecken. Weil wir beim Levelstart nie so recht wissen, wie es weitergeht - wo genau wir hin müssen oder ob wir mit Nachschub rechnen dürfen -, kommen wir nicht umhin, die Karte zu erforschen und uns auf gut Glück ins Scharmützel zu stürzen. Lohnt sich der Nebenauftrag? Oder lenkt er uns nur von unserem Hauptziel ab? Können wir uns die verlustreiche Auseinandersetzung mit den Wächtern an der Weggabelung leisten oder sollen wir sie lieber umgehen? Das wissen wir eben oft erst im zweiten oder dritten Anlauf. Die drei Schwierigkeitsstufen helfen uns da nicht weiter, beeinflussen sie doch hauptsächlich die Gegnerstärke.
Welke Fantasy-Welt
Die Technik von Shades of Darkness ist die gleiche wie vom ursprünglichen Heroes 6. Will heißen: von gestern. Zwar haben sich die Macher sichtlich Mühe gegeben, lebendige und abwechslungsreiche Welten zu erschaffen. Wir erkunden unter anderem ein ausgedehntes Höhlensystem, ein Inselreich mit Piratennestern und zerklüftete Gebirgszüge. Das täuscht aber nicht darüber hinweg, dass es der Grafik an Details, Effekten und hochaufgelösten Texturen mangelt.
Besonders deutlich wird das in den Engine-Zwischensequenzen, wo sich doch sehr hölzerne Figuren gegenüberstehen. Zweckmäßig und übersichtlich ist die Optik allerdings schon und läuft auch auf älteren Kisten noch reibungslos. Auch am Sound gibt es abgesehen von den Synchronsprechern nichts auszusetzen. Die angemessen epische Musik hat es uns sogar richtig angetan.
Wie praktisch alle jüngeren Ubisoft-Spiele setzt Shades of Darkness eine Internetverbindung und ein Konto beim firmeneigenen Onlinedienst Uplay voraus, zumindest zur Überprüfung der Seriennummer. Danach lässt sich die Cloud-Anbindung kappen. Zwar gehen dadurch die Achievements und einige Extras im Spiel flöten, dafür muss man sich allerdings nicht mit Ubisofts doch recht launischen Servern herumschlagen, die schon mal mitten im Gefecht den Dienst versagen und einen aus dem Spiel werfen.
Von solchen Kleinigkeiten abgesehen, läuft Shades of Darkness wunderbar rund, wie man es von einem im Kern rund anderthalb Jahre alten Spiel auch erwarten darf. Einen mit über 2 GByte ganz schön dicken Patch gab's zum Release trotzdem dazu. Vorsicht: Das Update macht alte Heroes-Spielstände unbrauchbar. Wer also die Hauptkampagnen noch nicht beendet hat, sollte das vor der Installation nachholen.
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