Die Spielwelt: Alles wie gehabt
Haben wir die Fraktion gewählt, geht es auch gleich ans allerwichtigste: unseren Helden. Der Story-Modus bietet neben fünf Fraktions-Kampagnen auch je zwei Prolog- sowie Epilog-Missionen. Hier liegt deshalb es am nächsten, einen der bereits vorgegebenen Geschwister-Helden (zur Story später mehr) zu wählen. Wir können aber auch jederzeit einen Heroen der Marke Eigenbau in den Kampf schicken.
Mit der gewählten Spielfigur ziehen wir dann rundenweise durch eine aus der Vogelperspektive dargestellte Spielwelt. Hier sammeln wir Rohstoffe, Schätze sowie Artefakte und tragen Schlachten mit neutralen Gegneransammlungen sowie Truppen und Helden der feindlichen Fraktionen aus. Zentrale Schaltstellen unserer Macht sind dabei die Städte, die wir nach und nach zu wahren Festungsbollwerken ausbauen. In den Städten erheben und verwalten wir unsere Truppen, betreiben Handel und rekrutieren je nach Bedarf weitere Helden.
Die Stadtansicht: Nichts ist wie gehabt
Doch gleich beim ersten Öffnen der Stadtansicht erleben Veteranen einen heftigen Schock: Die aus den Vorgängern so beliebte detaillierte Stadtansicht, in der sich jedes errichtete Gebäude einzeln im Stadtbild bemerkbar machte, ist einem lieblosen Start-Screen gewichen, den lediglich ein schmucklos animiertes Renderbildchen ziert. Das ist ein dicker Atmosphäre-Killer, da wir so das Wachsen und Gedeihen unserer Siedlung nicht mit demselben Stolz mitverfolgen können wie früher. Ubisoft hat auf die massiven negativen Feedbacks der Community zu dieser Design-Entscheidung bereits reagiert und Verbesserungen angekündigt (siehe Patch-Kasten auf der ersten Seite).
Trotzdem bleibt der eigentliche Start-Screen der Stadtverwaltung spielerisch überflüssig, da alle entscheidenden Aktionen in den anderen Reitern (Stadtausbau, Truppenverwaltung, Markt, Helden) stattfinden. Diese sind dafür besonders intuitiv und übersichtlich zu bedienen. Alles ist auf einen Blick erfasst und mit maximal zwei Mausklicks ausführbar. Hat man Schock und Ärger über die Stadtansicht erst mal verdaut, stellt man mit der Zeit also fest, dass die restliche Bedienung sich klar gesteigert hat.
Die Regionen: Sofort gern gehabt
Die Städte waren von jeher die wichtigsten strategischen Ziele im Kampf gegen die Feindfraktionen und in Heroes 6 gilt das erst recht. Denn Städte und deren neue Zwischenform, die Festungen, verwalten nun abgesteckte Regionen, innerhalb derer sie ihre Macht über sämtliche Minen und externe Truppengebäude ausüben. Wer also eine Stadt erobert, erhält mit einem Schlag die Kontrolle über alle freien Minen in der Region. Das teils sinnlose und mühevolle Abklappern der einzelnen Depots gehört ebenso der Vergangenheit an, wie marodierende Gegner, die aus Spaß an der Freude im Guerillastil Minen klauen und sich dann sofort wieder zurückziehen.
Mancher Spieler mag das Anfangs bedauern, sollte aber nach einiger Zeit erkennen, wie ungleich spannender das neue System ist. Denn dadurch wogen die Schlachtverläufe um strategisch wichtige Städte oder Festungen richtig hin und her. Insgesamt konzentriert sich das Kampfgeschehen nun deutlicher auf wichtige Knotenpunkte, was für mehr »Action« und Belagerungen sorgt. Schließlich sind es die Belagerungsschlachten, die in der Heroes-Serie schon immer am meisten Spaß gemacht haben.
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