Mittelerde 2 beindruckt mit epischen Schlachten

or fast genau 3 Jahren erschien der erste Teil der stark an Herr der Ringe angelegten Spielereihe Mittelerde. Nun ist es endlich soweit: Am 10. Oktober 2017...

von DanielG am: 29.11.2017

or fast genau 3 Jahren erschien der erste Teil der stark an Herr der Ringe angelegten Spielereihe Mittelerde. Nun ist es endlich soweit: Am 10. Oktober 2017 setzte der Publisher Warner Bros. die Reihe mit Mittelerde: Schatten des Krieges fort. Nachdem Talion und Celebrimbor einen neuen Ring geschmiedet haben, gilt es in diesem Teil die Burgen und Schergen Saurons einzunehmen bzw. zu vernichten. Schon die riesige Karte im Spiel und die zu downloadenden 97 GB der PC-Version lassen erahnen, wie viel Content die Spieler erwartet.

Eintönig war gestern

Trotz der guten Kritiken vom ersten Teil Mittelerde: Mordors Schatten begann es sich ab der Mitte des Spiels spielerisch nur noch zu wiederholen. Diese Kritik scheinen sich die Entwickler zu Herzen genommen zu haben und haben dafür gesorgt, dass im 2. Teil „Schatten des Krieges“ keine Langeweile aufkommt: 34 zu vergebene Fähigkeitspunkte mit jeweils bis zu 3 Spezialisierungen eröffnen viele neue Techniken und Möglichkeiten im Spiel. Diese werden auch benötigt. Timing ist im Kampfsystem nun wichtiger denn je. Angreifen, blocken, zur Seite rollen, Gegner überspringen oder unter Trollen durchrutschen – alles muss stimmen.

Gerade Hauptmänner laufen dem Spieler in Schatten des Krieges sehr häufig über den Weg. Und ein Hauptmann kommt selten allein. Nicht selten hat man es mit drei dieser Schergen gleichzeitig zu tun. Umso wichtiger ist es, dass der Spieler ihre Fähigkeiten und Schwächen kennt. Gerade die „epischen“ und gar „legendären“ Hauptmänner können ohne vorherige Analyse nur oft schwer bezwungen werden.


Auch in "Schatten des Krieges" gibt es wieder zahlreiche Artefakte und andere Sammelgegenstände zu finden.

Burgen angreifen, einnehmen und verteidigen

Ein zentrales Spielelement im neuen Spieletitel sind die einnehmbaren Festungen. Diese greift man nicht alleine an, sondern benötigt dafür ein eigenes Heer aus Gefolgsleuten. Sobald die Fähigkeit Hauptmänner zu beherrschen freigeschalten wird, können diese sich der Armee anschließen. Auch hier sind Level und Fähigkeiten entscheidend. Gerade Hauptmänner, welche überhaupt keine tödlichen oder einfachen Schwächen haben, können starke Verbündete sein. Zusätzlich können mit der im Spiel verdienten Währung Spezialisierungen freigeschalten werden, die beim Angriff und bei der Verteidigung einer Burg hilfreich sein können. Während der Angriff die Burgmauer so einreißen kann, kann diese bei der Verteidigungsspezialisierung zu einer stabilen Eisenmauer ausgebaut werden.

Neben einem Heer von Orks werden die Belagerungsszenarios auch durch verschiedenste Bestien unterstützt. Um möglichst schnell eine Burg einzunehmen, erweisen sich Belagerungsbestien und Drachen als mächtige Verbündete. Belagerungsbestien werfen brennende Gesteinsbrocken mit einem riesigen Katapult auf ihre Gegner, während Drachen aus der Luft einen unbegrenzten Feuersturm entfachen können.

Aber damit nicht genug: Online können Burgen anderer Spieler angegriffen werden. Je nach Dauer wird ein erfolgreicher Angriff mit einer Kiste belohnt, welche wiederum seltene Ausrüstung enthält. Außerdem steigt der eigene Online-Rang bei erfolgreichen Angriffen und Verteidigungen. Wird die eigene Festung von einem anderen Spieler angegriffen, hat dies jedoch keinen Einfluss auf das Spiel.


Gemeinsam mit den rekrutierten Hauptmännern und eine Horde von Orks erobert Talion die Burgen Saurons oder anderer Online-Spieler.

Lootboxen im Singleplayer

Es war der ganz große Aufschrei schon lange vor Erscheinung des neuen Titels. Die Entwickler kündigten an Lootboxen für Echtgeld in den Vollpreis-Spieletitel zu implementieren. Diese enthalten zum Beispiel XP-Boosts oder mehrere legendäre Gefolgsleute, die Angriffe sowohl online als auch offline stark vereinfachen. Die Sorge, dass dadurch der Spielspaß verloren geht, hat sich jedoch nicht bewahrheitet. Ganz im Gegenteil: Das Finden von guten, fähigen Hauptmännern sollte gerade den Spielern mit Sammelleidenschaft sehr zusagen. Beim Test kam zu keiner Zeit das Gefühl auf, dass es notwendig sei eine Box zu kaufen.


 Am Ende jeder Eroberung steht der Kampf gegen den Oberherrn der Burg.

Fehlende Präzision

Theoretisch sind bei gutem Timing großartige Kämpfe mit der „Ein-Mann-Armee“ Talion möglich. Problem ist dabei nur die sehr ungenaue Steuerung. Immer wieder läuft man gegen eine Wand statt an dieser hochzulaufen, trifft die falschen Gegner oder greift die eigenen Gefolgsmänner an. Besonders gewöhnungsbedürftig ist die Steuerung der Drachen. Hier bedarf es viel Übung bis ein Drache von einer Qual zur starken Waffe werden kann.




Fazit

Mittelerde: Schatten des Krieges überzeugt mit dem neuen Nemesis-System und den Belagerungskämpfen für mehr Abwechslung und deutlich mehr Spieltiefe. Gerade die vielen verschiedenen Hauptmänner zu rekrutieren und eigene Burgen aufzubauen und zu verteidigen, sorgen für langen Spielspaß. Die kostenpflichtigen Lootboxen haben sich entgegen aller Befürchtungen nicht als „Spielspaßkiller“ erwiesen. Als großer Makel erweist sich noch die ungenaue Steuerung, welche häufiger für Frust und weniger dynamische Kampfszenarien sorgt. Sofern die Entwickler einen 3. Teil planen, sollte mehr Präzision in jedem Fall auf der Agenda stehen.


Wertung
Pro und Kontra
  • grafisch sehr gut umgesetzt
  • viel Abwechslung im Spiel
  • flüssiges Kampfsystem
  • neue Reit-Bestien wie Drachen
  • episches Gefühl durch erobern von Burgen
  • unpräzise Steuerung
  • Hauptmänner zu dicht beieinander

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



Kommentare(5)
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