Schneller als die Polizei erlaubt

Schon das Intro lässt erahnen: endlich wieder Polizei und Rennen bei Tageslicht! Mit Most Wanted ist EA ein klasse Rennspiel gelungen, das wieder mit...

von Firewind am: 02.08.2008

Schon das Intro lässt erahnen: endlich wieder Polizei und Rennen bei Tageslicht! Mit Most Wanted ist EA ein klasse Rennspiel gelungen, das wieder mit Luxusautos, spannenden Verfolgungsjagden, aber auch einigen Macken aufwartet.

Das Spiel beginnt schon sehr spannend. Nach der einführenden Filmsequenz, in der wir unseren späteren „Endgegner“ sehen, liefern wir uns ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit unserem Feind quer durch die Stadt, ohne Rücksicht auf den Verkehr, während uns die Cops dicht auf den Fersen sind. Erst auf der Auffahrt zum Highway werden wir sie los. Und ab hier beginnt schon plötzlich unser erstes Rennen. Wir dürfen das Steuer unseres BMWs übernehmen und flüchten. Doch sehr weit kommen wir damit nicht, denn schon nach einigen Hundert Metern gibt unser Wagen den Geist auf. Doch wie kam es dazu?

Rückblende:
6 Tage vor dem Ereignis kommen wir als namenloser Held mit unserem BMW M3 GTR nach Rockport City und wollen uns einen Ruf aufbauen. Kaum haben wir die hübsche Mia kennen gelernt (gespielt von Josie Maran), werden wir auch schon vom „freundlichen“ Sergeant Cross „empfangen“. Dessen Ziel ist es, die illegalen Rennen in der Stadt ein für allemal zu beenden. Und so will er auch uns gleich festnehmen. Zum Glück kommt es durch einen anderen Fall nicht dazu, und wir bleiben vorerst verschont. Nach und nach fahren und gewinnen wir mühelos die ersten Rennen und gewöhnen uns so an die Steuerung. Fast schon zu einfach, das ganze. Aber wir haben die Rechnung ohne Razor Callahan gemacht. Er fordert uns zum Rennen um die Nr. 1 heraus. Der Wetteinsatz: die Autos. Und los geht’s! Zuerst sieht es aus, als würden wir auch gewinnen, da erreicht uns plötzlich die Meldung von Mia: „Du hast viel Öl an der Startlinie verloren! Du musst das Rennen schnell beenden!“ Schon streikt unser Wagen. Verdammt! Unser Auto wurde sabotiert! Nun haben wir nicht nur das Rennen verloren, sondern auch unser schönes Gefährt. Und als ob das nicht schon schlimm genug ist, tauchen auch noch die Cops auf. Ohne fahrbaren Untersatz können wir natürlich nicht fliehen, und so werden wir diesmal geschnappt und landen im Gefängnis. Aus Mangel an Beweisen werden wir jedoch kurze Zeit später wieder freigelassen. Aber wie soll’s jetzt weitergehen? Netterweise hilft uns Mia dabei, unseren BMW wieder zu bekommen.

Und hier beginnt unsere Karriere. Mit einem kleinen Startkapital kaufen wir uns eines von drei langsamen Vehikeln, den Lexus IS, Fiat Punto oder Chevrolet Cobalt. Wer noch zuvor den Vorgänger NFS Underground 2 auf der Festplatte hat, bekommt als Bonus zusätzlich 10.000 $. Damit hat man genug Geld, um den noch besseren Golf GTI zu kaufen.

Um unseren geliebten BMW wieder zu erlangen, müssen wir uns bis zur Spitze der Blacklist hocharbeiten. Die Blacklist besteht aus den besten 15 Fahrern, angeführt von Razor, der jetzt die Nr. 1 ist.
Bevor wir jedoch gegen einen Blacklistfahrer antreten dürfen, müssen wir Rennen gewinnen, Meilensteine erreichen und genügend Kopfgeld sammeln.

Insgesamt gibt es 6 verschiedene Rennvarianten. Neben den aus dem Vorgänger bekannten Sprint-, K.O-, Drag- und Rundkursrennen gibt es zwei neue Modi: zum einen die Mautstellenrennen. Hier fahren wir alleine unter Zeitdruck durch Mautstellen, um so zusätzliche Zeit zu bekommen, bis wir schließlich das Ziel erreichen. Der zweite neue Modus ist das Radarfallen-Rennen. Hier ist der Einsatz von Nitro sehr wichtig, denn es kommt darauf an, mit Höchstgeschwindigkeit durch jede Radarfalle zu fahren. Wer in allen Radarfallen die meiste Geschwindigkeit gesammelt hat, gewinnt. Sobald der erste Fahrer das Ziel überquert, verlieren die anderen Punkte, also sollte man immer vorne bleiben.

Neben den Rennen müsst ihr auch Meilensteine erfüllen. Bei diesen Aufgaben zählt es beispielsweise 10 Streifenwagen zu rammen, 4 Nagelbändern auszuweichen oder möglichst viel Sachschaden bei einer Verfolgung anzurichten. Dies führt dazu, dass der Heat-Level (Fahndungslevel) eures Fahrzeugs allmählich ansteigt und ihr mehr Polizeifahrzeuge anzieht. Je nachdem, wie lange ihr auf der Flucht seid und wie viel Schaden ihr im Laufe anrichtet, steigt auch euer Kopfgeld an.

Hat man nun genug Rennen, Meilensteine und Kopfgeld zusammen, darf man es mit dem Blacklistfahrer aufnehmen. Habt ihr die Rennen gewonnen, erhaltet ihr Bargeld und könnt zudem zwei von sechs verschiedenen Fragezeichenkärtchen wählen. Was unter welchem Kärtchen ist, entscheidet der Zufall. Mit ein bisschen Glück erwischt man sogar das Kärtchen mit dem Fahrzeugschein des Blacklistfahrers und bekommt somit sein Auto.

In der Karriere startet man auf der niedrigsten Fahndungsstufe. Hier sind die Gesetzeshüter noch ziemlich beschränkt. Man muss direkt langsam fahren, damit man sie nicht abhängt, was bei den ersten leichten Meilensteinen doch nervig ist. Erst ab Stufe 3 kommen sie so richtig in Fahrt. Dann versuchen sie, uns mit Kamikaze fahrenden Rhino-SUVs (die versuchen, einen von vorne frontal zu rammen), Blockaden oder Nagelbändern aufzuhalten. Den letzten beiden kann man jedoch mit Geschick und mit Hilfe des Speedbreakers“, der das Spielgeschehen für kurze Zeit verlangsamt, noch rechtzeitig ausweichen. Oder man fährt einfach mit Karacho mitten in die Cops hinein und schaut zu, wie es die Fahrzeuge im „Alarm für Cobra 11“-Stil zerlegt und sie durch die Luft geschleudert werden. Cool! Auf der höchsten Stufe schließlich verfolgt den Spieler ein Helikopter, den man eigentlich nur loswerden kann, in dem man sich in einem Tunnel versteckt, bis er dann nach einer Weile aufgibt und wieder wegfliegt. Im finalen Rennen der Karriere verfolgt uns sogar Sergeant Cross höchstpersönlich in seiner Corvette! Der recht authentisch klingende Polizeifunk trägt zusätzlich zur Atmosphäre bei. Hört man genau hin, bekommt man mit, welche Taktiken sie als nächstes planen und wo z.B. die Nagelbänder ausgelegt werden.
Da wir nun aber nicht alle Streifenwagen so einfach aus dem Weg räumen können, müssen wir sie zu so genannten Pursuit-Breakern (auf der Karte mit einem roten Dreieck gekennzeichnet) locken. Das kann z.B. ein Donutladen, eine Tankstelle, oder ein Wasserturm sein. Bringen wir diese im rechten Augenblick zum Einsturz, werden die folgenden Wagen hinter uns außer Gefecht gesetzt. Sind wir endlich außer Sichtweite der Verfolger, müssen wir uns in eines der zahlreichen Verstecke (blaue Ringe auf der Karte) begeben und warten, bis die „Cooldown“-Phase vorbei ist und die Verfolgung eingestellt wird.
Wird man doch noch vorher geschnappt, sieht man aus einer Art Kameraansicht, wie ein Polizist oder eine Polizistin unseren Fahrer (mit unkenntlich gemachtem Gesicht) verhaftet. Sehr nett. Doch Achtung: Wird man dreimal mit dem gleichen Auto erwischt, verliert man es. In dem Fall muss man dann eben mit einem anderen Fahrzeug fortfahren. Hat man alle Autos verloren, ist das Spiel vorbei. Deshalb sollte man im weiteren Spielverlauf einige zusätzliche Wagen in seiner Garage haben.

Hat man bei einem Fahrzeug einen schon relativ hohen Fahndungslevel erreicht, kann man diesen senken, in dem man es entweder eine zeitlang in der Garage stehen lässt, oder es für ein bisschen Geld optisch verändert.

Um seinen Wagen optisch zu verändern, fährt man zu einem der Tuningshops, die auf der Karte eingezeichnet sind. Im Shop kann man dann das Aussehen durch Karosserie-Kits, neue Felgen, Spoiler oder auch einfach mit neuer Farbe und Vinyls ändern. Insgesamt gibt es aber keine so große Auswahl an optischen Teilen wie bei Underground 2.

Auch das Leistungstuning ist nicht so umfangreich ausgefallen wie beim Vorgänger. Hier gibt es nicht mehr die Möglichkeit, Feintuning oder Testdurchläufe durchzuführen. Es ist zwar weiterhin möglich, z.B. Motor oder Turbo einzustellen, jedoch nicht mehr so genau wie vorher und auch nur über die versteckte Option „Tuning“ im Menü während eines Rennens oder der Freien Fahrt.

Während der Freien Fahrt kann man die Gegend erkunden, zu verschiedenen Shops fahren, Verstecke für spätere Rennen entdecken oder zu beliebigen Rennen fahren. Alternativ lassen sich die Rennen auch direkt übers Menü anwählen, was auch sicherer ist, da man der Polizei so nicht in die Quere kommt.

Sehr interessant ist das Strafregister. Hier kann die eigene „Fahndungsakte“ eingesehen werden und unter anderem seine Verstöße, die besten 5 Verfolgungen oder Ranglisten bewundert werden.

Neben der Karriere gibt es noch eine Herausforderungsserie mit 68 Rennen (69 in der Black Edition), die es zu bewältigen gilt. In jedem Rennen bekommt man ein vorgegebenes Auto, mit dem man dann eine Aufgabe erledigen muss.

Im Quick Race kann man zwischen einem Schnellen Spiel, in dem man mit einem zufälligen Auto auf zufälligen Strecken fährt, wählen, oder einem Eigenen Rennen, bei dem man selbst Einstellungen vornehmen kann.

Grafisch kann das Spiel natürlich nicht mehr mit aktuellen Titeln mithalten. Dennoch sieht die Grafik ganz ansehnlich aus und wartet mit einigen schönen Effekten wie HDR, Wetterwechsel oder Blur auf.

Der Fuhrpark in der Karriere umfasst insgesamt 32 Autos, angefangen von „billigen“ Autos (VW, Renault Clio, Fiat Punto) bis hin zu richtig teuren Luxusschlitten (Porsche, Lamborghini, Aston Martin, Dodge Viper).

Ein richtiges Schadensmodell gibt es leider nicht. Egal, wie oft man gegen Wände fährt oder Gegner rammt, das Auto bleibt ohne sichtbaren Schaden. Es entstehen lediglich Kratzer am Lack oder die Scheiben bekommen Risse. Nur die Cops lassen sich so richtig zerlegen, da diese keine lizenzierten Autos besitzen.

Der Sound ist wirklich großartig. Die Motorensounds der Autos hören sich sehr realistisch und kraftvoll an. Auch an Musik ist einiges geboten. So sind auch bekannte Bands wie Disturbed, the Prodigy oder Bullet for my Valentine vertreten.

Die KI ist eine Sache für sich. Einerseits fährt sie aggressiv, nutzt Abkürzungen und macht auch manchmal Fehler, doch sie cheatet auch und das sieht man deutlich. Nach größeren Unfällen holt uns der Konkurrent unfassbar schnell wieder ein. Auch blöd: Sind wir vorne, können wir keinen großen Abstand herausfahren. Liegen wir dagegen hinten, fahren sie langsamer, sodass wir wieder gut aufholen können. Das ist die typische Gummiband-KI.

Neben einem LAN-Modus gibt’s auch einen Multiplayermodus. Der ist jedoch enttäuschend: Nur Sprint-, Rundkurs- und Dragrennen sind verfügbar. Radarfallen-, K.O-, Mautstellenrennen und insbesondere die Polizeiverfolgungen fehlen. Schade. Dabei wäre es doch sehr spannend gewesen, sich zur Abwechslung einmal als Gesetzeshüter hinters Lenkrad zu setzen und die anderen zu jagen.

Fazit: Trotz der cheatenden KI und der fehlenden Polizei im Online-Modus macht dieses Spiel sehr viel Spaß. Dank der rasanten Rennen, spannenden Verfolgungen und den vielen Herausforderungen kommt nicht so schnell Langeweile auf. Insgesamt ein sehr empfehlenswertes Arcade-Rennspiel.


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: schöne Effekte, detaillierte Autos
  • Sound: satte Motorensounds, rockiger Soundtrack
  • Balance: leichter Anfang
  • Atmosphäre: spannende Verfolgungen, Zwischensequenzen
  • Bedienung: einfach zu lernen, gut mit Tastatur fahrbar
  • Umfang: lange Karriere, 68 Herausforderungen
  • Fahrverhalten: schön arcadelastig
  • KI: fährt aggressiv, macht Fehler
  • Tuning: viele optische Tuningteile, Leistungstuning
  • Streckendesign: schöne kurvige und schnelle Strecken
  • Grafik: -
  • Sound: -
  • Balance: unausgeglichener Schwierigkeitsgrad
  • Atmosphäre: etwas leblose Stadt
  • Bedienung: -
  • Umfang: -
  • Fahrverhalten: kein Schadensmodell
  • KI: cheatet, Gummiband-KI
  • Tuning: kein Feintuning,nicht so umfangreich wie Vorgänger
  • Streckendesign: Strecken künstlich abgegrenzt

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



Kommentare(2)
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