Freud und Leid zugleich

Allgemeine Informationen Need for Speed: Rivals wurde von dem schwedischen Studio Ghost Games (bestehend aus ehemaligen Forza, Need for Speed, RACE und zu 80%...

von DerKranz am: 11.12.2013

Allgemeine Informationen

"Need for Speed: Rivals" wurde von dem schwedischen Studio "Ghost Games" (bestehend aus ehemaligen Forza, Need for Speed, RACE und zu 80% aus Criterion Games Mitarbeitern) entwickelt und von Electronic Arts im November 2013 veröffentlicht. Die Zusatzarbeiten an dem Spiel machte Criterion Games, zudem basiert das Spiel (wie Battlefield 4 auch) auf der Frostbite Engine 3. Der Fokus von "NfS Rivals" liegt auf der Onlinekomponente.

 

Singleplayer

Wie schon eingangs erwähnt liegt das Hauptaugenmerk auf der Onlinekomponente und deswegen fällt der Singleplayer in großen Teilen weg. Der Singleplayer ist haargenau das gleiche wie der Multiplayer, nur das die Renngegner und Cops von der KI, anstatt von Menschen gesteuert wird. Um den Singleplayer zu aktivieren, muss man in die Optionen gehen und "AllDrive" auf "Einzelspieler" stellen. Dazu jetzt mehr im Multiplayer...

 

Multiplayer

Der Multiplayer hat eine Story. Jetzt werden sich viele irritiert anschauen und denken: "Multiplayer + Story? Geht das gut?". Klare Antwort: Nein, denn die Geschichte wird nur in gerenderten Zwischensequenzen erzählt, die nichts Aussagen. Man hört immer nur, dass die Raser oder die Polizei böse sind und man diese aufhalten muss. Das wars, mehr nicht. Keine Schauspieler, keine Dialoge zwischen Personen, kein Charaktertiefgang, einfach nichts. Gut okay sind wir ehrlich, die Storys in den ganzen "Need for Speed" Teilen war nie wirklich gut, aber die waren wesentlich besser, als das was man hier geboten bekommt.

So nachdem wir uns also die erste Cutscene angeschaut haben, bombadiert und das Spiel zu Anfang auf beiden Seiten (Cop oder Raser) mit massig Tutorials, welche man nicht überspringen kann und einem die einfachsten Sachen (z.B Wie gebe ich Gas?") beibringen wollen. Moment auf beiden Seiten? Richtig gelesen, denn man kann zu Spielstart auswählen, welche Seite man spielen will. Diese kann natürlich auch beliebig oft später gewechselt werden. Zum Verständnis: Als Cop muss man Raser jagen und als Raser muss man vor den Cops flüchten. Dabei können beide Seiten Powerups einsetzen: EMP, Störsender, Turbo, Strassensperren, Helikopter etc. . Jede Seite hat ihre eignen Powerups und Verteidigungsoptionen. Dies erinnert ziemlich stark an "Hot Pursuit (2010)", aber ist hier etwas besser umgesetzt: Jede Seite sucht sich 2 Waffen aus und nicht mehr 4 wie in "Hot Pursuit (2010)", was damals dazu führte, dass man permanent durch irgendetwas getroffen wurde.

Ein weiteres Feature was aus anderen "Need for Speed" Teilen übernommen wurde: Wir haben wieder eine große Spielwelt mit unterschiedlichen Szenarien: So gibt es lange, gerade Strecken in der Wüste, kurvige mit schneebedeckten Bergen (mein persönlicher Favorit), Wälder mit ausgewogenen Strecken und natürlich auch kleinere Dörfer bzw. Städte. Zudem sind in der Spielwelt unzählige Radarfallen "aufgestellt", damit man sich mit seinen Kumpels messen kann, viele Rennevents, man kann andere Fahrer während der freien Fahrt herausfordern und das Spiel berechnet dann eine Route zu einem unbestimmten Ziel usw. Was die Spielwelt, deren Gestaltung und Spaßfaktor angeht, kann ich dem Entwicklerteam den grünen Daumen entgegenstrecken.

Doch wie Steuern sich eigentlich die Boliden? Um es kurz zu machen: Gut! Das Fahrhandling ist eine Mischung aus "Hot Pursuit (2010)" und "The Run": Es ist nicht so leicht zu Driften wie in "Hot Pursuit", die Wagen lassen sich nicht so leicht ausbrechen und das Handling ist genauso anspruchsvoll, wie das in "The Run", aber auf jeden Fall keine Simulation. Es ist immernoch ein reines Arcardehandling.

So nun fährt seinen Wagen (die Autoauswahl ist im Gegensatz zu den Vorgängern massiv geschrumpft) und nun erwartet man Sounds und Musik. Zumindest für einen Teil kann ich sagen, dass es gelungen ist: Die Sounds sind klasse, hören sich (dank der Frostbite Engine) sehr gut an, die Funksprüche sind klasse (auch wenn sich diese wiederholen) und und und... um es kurz zu machen: Rundum gute Sounds. Bei der Musikauswahl hätte man aber deutlich besseres und abwechslungsreicheres Wählen können. Dieses ganze Mainstream-pseudo-Dubstep Gedudel klingt (meiner eigenen Meinung nach) furchtbar, nur die komponierten Stücke von Vanesa Lorena Tate machen den Soundtrack etwas angenehmer.

Nachdem ich jetzt so ziemlich alles aufgelistet habe, fehlt noch ein wichtiger Punkt: Die Technik und deren Darstellung. Grafisch ist "NfS: Rivals" ein Augenschmaus: Die Wagen sind sehr detailliert, Regenwasser läuft an den Wagen runter (komischerweise auch, wenn hellster Sonnenschein ist!), die Weitsicht ist gut und die Darstellung der Farben ist ebenso gut. Einzig missfallen einige niedrig aufgelösten Texturen auf dem Boden, an Häusern oder ähnlichen Weltobjekten. An sich klingt das doch alles, was die technische Seite betrifft, doch nicht verkehrt oder? Nun es wäre zu schön um wahr zu sein: Die Technik ist ziemlich instabil und schlecht programmiert: Dabei ist sowas wie, dass die Spielgeschwindigkeit von der Framezahl abhängt (Timer aber im normalen Sekundentakt weiter ticken) und eine Framelimitierung auf 30fps noch das geringste Übel. Das Spiel läuft auf fast allen PC Systemen sehr langsam, die Welt wird häufig zu spät geladen, was hässliche Texturfehler, fehlenden Boden, fehlende Objekte, ein "Freeze" des Spiels oder Soundaussetzer mit sich bringt. Auch laggen Autos im Onlinemodus häufig, was den Onlinespaß drastisch senkt. Kurios: Bei einigen läuft das Spiel besser, wenn die Onlinefunktionen abgeschalten werden (Alldrive --> Einzelspieler).

Solche (und weitere) Fehler gibt es in "Need for Speed: Rivals" leider zuviel.

 

Fazit

Ich bin hin- und hergerissen: "Need for Speed: Rivals" hat mir seit langem mal wieder richtig Spaß gemacht, die Verfolgungsjagden sind Andrenalin fördernd, die Grafik ist wunderschön, das Fahrhandling ist gut und der Sound ebenso. Auch das man zwischen Cop und Racer wechseln kann, finde ich sehr lobenswert. Doch es gibt einen großen dicken Minuspunkt bei der Technik, der mir oft auch den Spielspaß verdirbt. Solange sich in der Technikecke nichts ändert, der Soundtrack nicht abwechslungsreicher wird und es mehr Fahrzeuge im Fuhrpark gibt, ist "Rivals" nichts weiter als ein durchschnittliches Rennspiel. Auch gefällt mir die Auslegung auf die Onlinekomponente eher weniger, aber dies spielt keine Rolle bei der Wertung.


Wertung
Pro und Kontra
  • Fahrhandling
  • Cop und Racer Seite spielbar
  • Grafik
  • starke Performanceprobleme
  • kleiner Fuhrpark
  • Soundtrack

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Oft, regelmäßig

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



Kommentare(7)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.