Seite 2: Nether - Überleben ist Nebensache

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

In-Game-Shop und Echtgeld-Einsatz

Dinge wie diese Spielkarten lassen sich in der Safe-Zone für Spielwährung verkaufen. Die wiederum kann in Waffen, Munition und Co investiert werden. Dinge wie diese Spielkarten lassen sich in der Safe-Zone für Spielwährung verkaufen. Die wiederum kann in Waffen, Munition und Co investiert werden.

Apropos Shooter-Fans: Die können sich ihre Schusswaffen-Munition und Nahkampfwaffen auch einfach über einen In-Game-Shop in den Safe-Zones kaufen - in dem es zudem auch eine bisher noch nicht befüllte Kategorie für Schusswaffen gibt. Die Safe-Zones sind befriedete Schutz-Gebiete in denen die Spieler auch nicht untereinander das Feuer eröffnen können. Gelegentlich müssen die Zonen gegen Nether-Angriffe verteidigt werden.

Das zum Einkaufen notwendige In-Game-Geld (Papiergeldbündel als weiterer Beitrag zur postapokalyptischen Unglaubwürdigkeit - Warum kein Gegenstands-Tauschhandel?) liegt in der Spielwelt herum oder wird durch den Verkauf von gefundener Handelsware (u.a. Spielkarten) gesammelt sowie durch das erfolgreiche Absolvieren global verfügbarer und auf mehrere Spieler ausgelegter Aufgaben verdient. Trotzdem fühlen wir uns bald wie in einem Laufburschen-Simulator: Aus der Safe-Zone rennen, Spielkarten und Co sammeln oder eine Zielperson eskortieren, zur Safe-Zone zurückkehren, Loot ver- und nützliche Gegenstände einkaufen - und wieder von vorne. Mit etwas Glück kommt es dabei hin und wieder zu offenen Scharmützeln mit anderen Spielern. Wer den schnellen Shooter-Spaß sucht, ist bei Spielen mit kleineren Karten und kompetitivem Gameplay-Fokus aber wohl deutlich besser aufgehoben.

Als Zweit-Währung gibt es in Nether übrigens Gold-Münzen, die gegen Echtgeld (6,99 Euro für 10 Coins) erworben werden können - mit diesen lassen sich allerdings keine wichtigen Dinge kaufen, sondern lediglich kosmetische Gegenstände wie ausgefallene (und teils arg unpassende) Kopfbedeckungen und Armbänder.

Ein durchaus legitimer und aufgrund seiner nur kosmetischen Natur nicht verwerflicher Versuch der dauerhaften Monetarisierung des Spiels, der bei den hohen Kosten für das Grundspiel in seiner momentanen Alpha-Fassung - 18,99 Euro für das günstigste Watcher-Pack und 45,99 Euro für das Chosen-Pack mit 50 Nether-Gold, fünf 72-Stunden-Gästekeys, Foren-Zugang mit besonders hervorgehobenem Namen und exklusivem In-Game-Gegenstand - allerdings dennoch einen faden Beigeschmack hinterlässt.

Reizlose Shooter-Kost

DayZ lässt grüßen: Helikopter-Absturzstellen wie diese versprechen reichlich Loot und sind durch hohe Rauchsäulen zu identifizieren. DayZ lässt grüßen: Helikopter-Absturzstellen wie diese versprechen reichlich Loot und sind durch hohe Rauchsäulen zu identifizieren.

Und so nimmt sich Nether vor dem Hintergrund des postapokalyptischen Settings relativ schnell seinen Reiz. Zumindest für all jene Spieler, die dem Survival-Aspekt mehr Bedeutung beimessen, als dem der bleihaltigen Auseinandersetzung mit anderen Spielern.

Aufgrund des globalen Inventars, in dem sich Gegenstände auch über das Ableben hinaus sichern lassen, und den Belohnungen, die das Töten von Nethern (Erfahrungspunkte für den Stufenaufstieg und damit einhergehende Skill-Verbesserungen ) und Spielern (Loot) verspricht , mutiert der Titel sehr zügig vom bedächtigen und stategischen Survival-Simulator zum Angriffs-Shooter, ohne dabei jedoch mit kompetitiv ausgerichteten Shooter-Alternativen mithalten zu können. Aufgrund der selbst einzusammelnden Waffen und dem Level-System kommt es leider nur selten vor, dass beim Aufeinandertreffen mit Gegnern dieselben Voraussetzungen herrschen. Immerhin: Level-Fortschritte und damit auch Skill-Verbesserungen gehen beim Ableben der Spielfigur verloren und müssen von Neuem gesammelt werden.

Globale PvE-Events als Hoffnungsträger

Hoffnung für die Zukunft machen allenfalls einige potentielle »Alleinstellungsmerkmale« wie etwa die globalen PvE-Events. Unter anderem gibt es zufällige Escort-Missionen, die auf der stets verfügbaren Map - auf der auch die Position der eigenen Spielfigur immer angezeigt wird - eingeblendet werden.

Dann und wann kommt es außerdem zum Abwurf von Ausrüstung und Versorgungsgütern aus Flugzeugen, was ebenfalls auf der Karte angezeigt wird und zu einem gefährlichen Zusammentreffen einer größeren Anzahl an Spielern führen kann. Und dann wären da noch die regelmäßigen Übergriffe der Nether auf die Safe-Zone, die bestenfalls gemeinsam abgewehrt werden, indem bis zu sechs Zielpunkte gesichert und repariert werden, sowie hin und wieder auftauchende Boss-Nether.

Darüber hinaus gab es bisher mehr oder weniger im Monatstakt Updates mit neuen Inhalten. Zuletzt fanden etwa fahrbare Motorräder den Weg ins Spiel - die jedoch machen einen ähnlich lieblosen und aufgesetzten Eindruck wie der Rest von Nether und sind im Grunde genommen nicht mehr als ein im Blickfeld des Spielers drapierter Lenkrad-Polygonklotz mit Bewegungsbeschleunigung ohne jegliche Fahrphysik und dafür mit dem Sound eines defekten Rasenmähers. Stellt sich die Frage, ob der damit einhergegangene Entwicklungsaufwand nicht woanders besser aufgehoben gewesen wäre.

2 von 3

nächste Seite


zu den Kommentaren (46)

Kommentare(44)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.