Erfolgreiches Comeback von Niewinter

Von Seuchen, Orks, Untoten, Werratten und Banditen heimgesucht hält nur noch die Protector's Enclave in Niewinter mutig und andauernd stand. Man beginnt...

von Kryx am: 31.05.2013

Von Seuchen, Orks, Untoten, Werratten und Banditen heimgesucht hält nur noch die Protector's Enclave in Niewinter mutig und andauernd stand. Man beginnt als Schiffbrüchiger, der sofort an die Waffen und sich durch gegnerisches Gebiet bis in eben diese Enklave kämpfen muss.

Dabei wird an Effekten und geskripteten Ereignissen nicht gespart. Das Tutorial ist nachvollziehbar und auch der Stufenaufstiegsassistent gibt einem direkt Hinweise, was alles neu dazugekommen ist und verweist auch auf Reittiere oder Gefährten die man sich kaufen kann. Wer SWTOR kennt, dem wird bei dem Begriff Gefährten eben diese aus dem Star Wars Spiel einfallen. 

Auch an anderen Stellen versteckt Neverwinter nicht, dass es Inspirationen von allen gängigen MMOs mitgenommen hat: Das Actionreichere Kampfsystem erinnert an Guild Wars oder Tera, die Gefährten an SWTOR, die Berufe scheinen auch von SWTOR inspiriert, benutzt aber nicht den Gefährten den man dabei hat. Die Instanzen bzw. Story-Geschichten erinnern an DDO, es gibt Gefechte wie bei HdRO. Viele solide, in besagten Spielen gut gelöste Bausteine, alle halt zusammen kombiniert. Auch das PvP System erinnert stark an Warhammer Online, ebenso die öffentlichen Quests, die als Events in Gebieten regelmäßig starten.

Die Story selbst handelt von verschiedenen Ereignissen und Gegebenheiten in Niewinter und Umgebung. Mehrmals glänzt das Spiel durch geschickten Einsatz bereits aus Neverwinter Nights bekannten Schauplätzen. Übliche Sammel und Monsterkill Quests gibt es zwar gelegentlich auch, interessanter sind natürlich die Solo- und Gruppeninstanzen, die die Geschichte vorantreiben. Wie in anderen MMOs üblich ist natürlich außerhalb gewisser Startpunkte das ganze Gebiet gefährlich und es wird ordentlich gekämpft. Man fragt sich dabei, wie 3 Soldaten die auf dem Berg stehen die ganzen Monsterhorden überleben, aber man weiss ja, es ist nur ein Spiel und Opfer müssen ja für die Spieler her. Glücklicherweise sind die Gebiet sehr abwechslungs- und effektreich, auch wenn die Texturen manchmal etwas verwaschen wirken.

Die 5 bisher gegebenen Klassen sind allesamt recht unterschiedlich und sofort einer Rolle im Team zuzuordnen. Das nicht jede Klasse für jede Aufgabe geeignet ist, ist klar, aber trotzdem ist das Balancing nicht immer gegeben. Das merkt man zur Zeit noch vor Allem in den PVP-Gebieten, die interessant wären, aber noch an Balancing mangeln.

Das Free2Play-System selbst ist fair, auch wenn es einiger Zeit bedarf sich zu orientieren wo man welche Währung wie benutzt. Horrende Summen wie 1,000,000 Astraldiamanten schrecken dabei jedoch teilweise doch etwas ab (man kann 24,000 Astraldiamanten maximal am Tag per F2P erhalten). Es gibt zusätzlich noch ZEN, die als eigentlich nur käufliche Währung gedacht ist, sich jedoch, falls ein Spieler gerade welche gegen Astraldiamanten verkauft, auch einlösen lassen. Wer F2P Spieler ist, wird zwar fair behandelt, kann in der Regel alles vom Spiel sehen, muss sich jedoch vor allem was Reittiere oder Ähnliches anbelangt auf ziemlich viel Grinden und tägliches Spielen einstellen.

Sehr interessant gemacht ist das Crafting-System: Man heuert sich einen Schneider, Schmied oder Söldner an, und weist ihnen Aufgaben zu. je nach Rängen in den Berufen kann man mehrere Aufgaben gleichzeitig erledigen lassen, die aber je nach Aufgabe ziemlich viel Zeit in Anspruch nehmen (teilweise 18 Stunden oder mehr).  Es ist also recht häufig so, dass man nur einmal am Tag seine Männer los schicken kann, oder man kann Aufgaben durch Astraldiamanten direkt erledigen lassen.

Die größte Besonderheit ist sicherlich die Foundry. Leider sind jedoch bisher die wenigsten von Spielern erstellten Quests wirklich spielenswert... Vielleicht bin ich dort als Dungeons & Dragonsfan auch etwas kleinlich, wenn ich nur den Kopf schütteln muss, dass ich jetzt gefühlte 371 Drows töten muss, die aus irgendeinem Grund in einem 15 m² Raum leben.

Insgesamt finde ich ist Neverwinter ein gelungenes und solides Spiel. Es hebt sich durch geschickten Einsatz durch Spielelemente, die in anderen MMOs gut ankamen, ab. Dabei hat man aber nicht immer unkreativ alles kopiert, sondern eigene Ideen und Verbesserungen einfließen lassen. Der Einstieg für Einsteiger ist nicht schwierig, man lernt mit dem Spiel und wird auch in den späteren, schwierigen Gebieten nicht abgehängt, auch wenn die Instanzen dann happiger werden.

Das einzige, dass bisher nicht ganz gefallen mag, ist das Talentsystem: Viele der Skillbaren Talente und Fähigkeiten sind nicht sehr sinnvoll, und teilweise muss man auch Punkte in Talente reinlegen, die man gar nicht nutzt. Hier wäre noch wirklich Verbesserungsbedarf!

Und natürlich darf man nicht vergessen: Bugs sind noch recht häufig, dies ist für eine Betaphase auf jeden Fall vertretbar, man hat aber das Gefühl, dass intensiv daran gearbeitet wird, diese zu beheben. Oft fallen sie aber kaum ins Gewicht, und es lassen sich auch Stunden finden, in denen gar keine zu finden sind.

Fazit: Ich vergebe 75 Punkte, denke jedoch, das das Spiel Potential hat sich noch nach oben hin zu verbessern. Immerhin bewerte ich hier eine Betaphase.


Wertung
Pro und Kontra
  • Effekt- und actionreiche Gebiete
  • Gute, spannende Storyline
  • Intelligente Umsetzung von Spielelementen aus anderen Spielen
  • Foundry regt zu Kreativität an
  • Kämpfe sind weder zu leicht, noch zu schwierig
  • Flottes Gameplay
  • Fairs Free2Play-System
  • Für Gelegenheitsspieler interessant
  • Foundry-Quests oft zu unkreativ
  • Talentbaum zwingt zum skillen von Dingen, die man nicht will und braucht
  • PVP-Balancing ist sehr schlecht
  • Teilweise verwaschene Texturen
  • Instanzen laufen immer recht gleich ab
  • Währungssystem etwas überladen, es gibt auch Währungen die ins normale Inventar kommen etc.

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Häufiger, unregelmäßig

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



Kommentare(4)
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