Große Ambitionen und größere Enttäuschungen

Selten hab ich mich so auf ein Spiel wie No Man's Sky gefreut. Vor 2 Jahren war ich schon vom Spiel absolut begeistert. Natürlich freute ich mich daraufhin...

von DanieD00 am: 20.08.2016

Selten hab ich mich so auf ein Spiel wie No Man's Sky gefreut. Vor 2 Jahren war ich schon vom Spiel absolut begeistert. Natürlich freute ich mich daraufhin auf das Spiel. Und es macht mir Spaß. Aber gut ist das Spiel nicht.

Der Weltraum

Wir beginnen No Man's Sky auf einem der insgesamt 18 Trillionen Planeten. Wir erwachen und stellen fest, dass unser Raumschiff kaputt ist. Also reparieren wir es und fliegen los. Aber warum eigentlich? Ziel unserer Reise ist es, das Zentrum der Galaxie zu erreichen. Zusätzlich dazu gibt es zwei Pfade, denen wir folgen können. Atlas und Nada & Polo. Diese Pfade sind dünne rote Faden, die uns durch das Spiel führen und die Reise erleichtern. Für sich genommen erzählt No Man's Sky jedoch leider keine richtige Geschichte. Was man höchstens noch dazuzählen könnte, wären Monolithen, Tafeln und verlassene Gebäude, zu denen ich gleich komme. Diese erzählen nochmal kleine Geschichten, von denen die Tafeln wenigstens teilweise zusammenhängen. Daraus könnte man sich dann eine Geschichte puzzlen. Aber hier verschenkt No Man's Sky schon viel Potenzial. Eine Geschichte muss nicht dringend notwendig sein, aber gerade bei so einem Spiel hätte ich mir eine gewünscht. Warum? Weil diese Galaxie theoretisch unglaublich viel zu bieten hat. Stattdessen wird man in eine Galaxie geworfen und muss nun das Zentrum dieser erreichen. Toll.

Alien-Strukturen wie dieser Monolith erzählen kleine Geschichten wie diese hier. Wir haben dann immer die Auswahl zwischen mehreren Entscheidungen. Wählen wir die richtige, gibt es eine Belohnung.

Erkundung steht an der Tagesordnung

Das Gameplay von No Man's Sky ist relativ schnell erklärt. Wir fliegen von Sonnensystem zu Sonnensystem und erkunden Planeten aller Art. Ob Schneeplanet, ein karger Mond, ein Dschungelplanet oder ein radioaktiv verseuchter Planet, alles ist dabei. Diese Planeten erkunden wir, um unser Überleben im All und auf den Planeten leichter zu gestalten. Jeder Planet besitzt die unterschiedlichsten Rohstoffe wie Plutonium, Eisen oder Zink. Diese Rohstoffe brauchen wir, um mit Bauplänen unsere Ausrüstung zu verbessern. Baupläne finden wir ebenfalls auf Planeten und auf sehr unterschiedliche Art und Weise. Mal finden wir in einer verlassenen Fabrik einen Bauplan, um dem Raumschiff eine schnellere Feuerrate für die Kanone zu verpassen, oder wir finden mal einen Bauplan, um unseren Anzugschild zu verbessern, sodass wir mehr aushalten. Zusätzlich dazu finden wir auf jedem Planeten immer mal wieder Monolithen, Tafeln oder Ruinen. Diese lehren uns Wörter der dominierenden Aliensprache im System. Von diesen Aliensprachen gibt es insgesamt vier: Atlas, Vy'keen, Korvax und Gek. Es ist essenziell, dass wir diese Monolithen immer mal wieder aufsuchen, damit wir unser Alien-Gegenüber besser verstehen können und so dann auch die richtige Entscheidung treffen können.

Die meiste Zeit verbringen wir in No Man's Sky auf Planeten wie diesem hier. Wir sollten jedoch ständig drauf achten, unsere Lebenserhaltungssysteme und den Klimaschutz oben zu halten. (erkennbar unten links)

Die Jagd nach besserem Equipment

Unsere Ausrüstung besteht aus drei Teilen: Dem Exo-Anzug, unserem Raumschiff und dem Multiwerkzeug. Für diese drei Ausrüstungsteile gibt es unterschiedliche Baupläne, wie oben im Beispiel schon erwähnt. Baupläne für den Exo-Anzug verbessern bei Installation bspw. unsere Lebenserhaltung oder den Anzugschild. Raumschiffpläne geben uns die Möglichkeit, neue Antriebe oder Upgrades für die Waffensysteme einzubauen und Baupläne für das Multiwerkzeug geben uns die Möglichkeit, den Bergbaustrahler, den Blitzwerfer (im Grunde ein Sturmgewehr) und den Plasmawerfer (Granatwerfer) zu verbessern. Die Ausrüstung hat jedoch immer nur begrenzten Platz, den wir aber erhöhen können. Das Anzuginventar und das Raumschiff können wir auf bis zu 48 Plätze hochstocken, das Multiwerkzeug auf 24. Das funktioniert jedoch nur mit Units, die Spielwährung. Units erhalten wir durch Verkauf von Rohstoffen, das Entdecken und analysieren von Pflanzen und Tieren mithilfe unseres Multiwerkzeugs oder das bloße Erkunden der Planeten. Während Anzugplätze und neue Multiwerkzeuge einen angenehmen Preis besitzen, kosten neue Raumschiffe immens viel Geld. Ein Beispiel: Wenn wir auf einen Planeten landen, der wertvolle und seltene Rohstoffe besitzt und wir unseren Anzug mit 750 Stück dieser Rohstoffe füllen und dann verkaufen, erhalten wir 350k. Nun haben wir ein Raumschiff, welches 20 Plätze hat, und wir sehen eines, welches 30 hat. Wie viel kostet das? 10 Millionen Units. Man könnte meinen, das Raumschiff wäre dann stärker, aber nein, das ist es nicht. Theoretisch und praktisch können Raumschiffe noch so stark aussehen, wenn wir sie jedoch nicht verbessern, zerbrechen sie wie ein fallen gelassenes Ei. So sollte es absolut nicht sein. Hat ein Planet Tiere, dann kann man diesen auch auf 100% bringen und bekommt eine Belohnung in Form von Units. Das wird aber zur reinsten Folter, wenn man nach mehreren Stunden immer noch nicht das letzte Tier gefunden hat. Allgemein verdient man, wenn man es nicht drauf anlegt, nur langsam wirklich große Summen an Geld.

Es gibt Planeten aller Art. Von kargen radioaktiv verseuchten Planeten mit Tieren bis hin zu Dschungelwelten mit tiefer Atmosphäre ist wirklich alles dabei.

Unendliche Weiten...


Glauben wir, genug vom Planeten gesehen zu haben, steigen wir wieder in unser Raumschiff und starten, sofern die Startschubdüse aufgeladen ist, wieder los. Der Übergang von Weltraum zu Planet und umgekehrt ist dabei nahtlos. An sich sieht es immer richtig gut aus, wenn wir auf den Planeten zufliegen, doch das verfliegt leider schnell, wenn man dann mal wieder aufploppende Texturen und nachladende Objekte zu Gesicht bekommt. Eventuelle Tiere werden außerdem nicht gezeigt, man sieht sie erst, wenn man aussteigt. Das nimmt noch mehr Atmosphäre weg. Wie dem auch sei. Im Weltraum können wir entweder per Impulsdüse schnell von einem Planeten zum anderen kommen (oder zu einer Raumstation), oder wir öffnen die galaktische Karte und wählen eines der unmenschlich vielen Sonnensysteme aus, das wir als nächstes bereisen möchten. Dabei wird immer angezeigt, wie viele Planeten (und Monde, falls vorhanden) sich im System befinden und was für eine Sternenfarbe dieses System hat. Die Farbe spielt dabei eine Rolle, denn insgesamt gibt es vier: Gelb, Grün, Blau und Rot. Gelbe Sterne zum Beispiel haben meist karge Planeten, dafür haben sie jedoch reichlich gewöhnliche Rohstoffe. Rote Sterne widerrum haben meist stark toxische oder radioaktiv verseuchte Planeten, auf denen wir allerdings auch wertvolle Rohstoffe finden. Gelegentlich kann es vorkommen, dass wir im Weltall gescannt werden. Sollte dies der Fall sein, können wir uns entweder auf unseren Untergang vorbereiten oder auf eine Schlacht, die ungefähr so interessant ist wie stillem Wasser zuschauen. Anfangs sind wir nämlich bedeutend unterlegen, wodurch wir meist Raumkämpfe verlieren. Interessanterweise steht immer, es sei wertvolle Fracht an Bord, selbst dann, wenn wir keine haben.

...und unendlicher Ärger

Was auch noch extremst stört: Wieso kann man sich nicht im Raumschiff umschauen? Das ist wichtig, damit man schauen kann, ob vielleicht ein Gegner über einem ist. Die Bodenkämpfe sind da nicht schwierig, sondern das krasse Gegenteil. Sie sind viel zu einfach. Ich blieb einmal einfach stehen und hab einige Wächter angegriffen, welche auf jedem Planeten rumfliegen und diesen beschützen, wenn wir zuviele Rohstoffe stibitzen. Sie haben auf mich geschossen, doch es dauerte eine gefühlte Minute, bis sie meinen Schild zerschossen haben. Obwohl ich stehen blieb und nicht mal geschossen habe. Diese Wächter handeln dabei nach einem System ähnlich wie bei beispielsweise Grand Theft Auto V. Bauen wir Mist, steigert sich unser Fahndungslevel. Dieser erhöht sich dann immer weiter, und wir werden ihn nur los, wenn wir alle Gegner rechtzeitig erledigen oder fliehen. Die Kämpfe sind zwar selten, aber dennoch so langweilig und spaßfrei, dass das Spiel auch ohne diese nichts verloren hätte. Das einzig positive an diesen ist die Musik, die im Hintergrund läuft. Die klingt wenigstens nett. Die Inventarverwaltung ist okay, mehr aber auch nicht. Zwar hat das Inventar einen gewissen Stil, doch dieses Kachelformat wirkt unübersichtlich. Zudem gibt es keine wirklichen Werte. Somit muss man einschätzen, wie stark das eigene Raumschiff bzw. das Multiwerkzeug ist. Da unsere Lebenserhaltungssysteme (und der Schutz) nach und nach ihre Ladung verlieren, müssen wir diese ständig neu laden. Das wäre an sich kein Problem, doch dafür muss man immer ins Inventar gehen und diese manuell auffüllen. Warum gibt es keine Hotkeys dafür?

Bei einem Kampf erscheinen immer mehrere Wächterdrohnen. Entweder wir eliminieren alle Drohnen oder wir flüchten. Oben rechts ist die Munitionsanzeige für Blitzwerfer/Bergbaustrahler und Plasmawerfer, oben links die Gesundheitsanzeige und der Schild.


Und das machen wir nun ständig. Wir landen auf einem Planeten und erkunden ihn nach wertvollen Rohstoffen. Und mehr nicht. Und das ist nicht gut. Denn ein Planet, oder allgemein, ein Sonnensystem MUSS aus mehr bestehen als aus einigen seltenen Rohstoffen und merkwürdig aussehenden Tieren. Es sollte eine Geschichte erzählen können. Da war ein Planet, auf dem immer mal wieder komische große Steinsäulen waren, die innen ausgehöhlt waren. Aber warum sind sie ausgehöhlt? Dazu gab es keine Antwort. Warum gibt das Spiel bei einigen Entscheidungen bei den Monolithen so enttäuschende Antworten? Ich fand einen, der über mich gesprochen hat. Dass ich in die Vergangenheit zurückreisen könnte und so erfahren könnte, was ich früher getan habe. Klingt das nicht interessant? Klingt das nicht nach einer spannenden Sache? Natürlich wollte ich in die Vergangenheit zurückreisen. Die Antwort war so simpel wie enttäuschend: "Als du dich bewegst, erscheint ein Schimmern und das Portal verschließt sich." 

Und das war nicht mal nett inszeniert. Man muss sich diese Geschichte mit viel Fantasie vorstellen, denn im Grunde ist es nur ein Text und ein paar Entscheidungen, wie man oben sehen kann. Das ist äußerst schade. Aber das ist nicht das einzig negative am Spiel.

Im Weltall können wir von einem Planeten zum anderen fliegen oder über die galaktische Karte das nächste Sonnensystem anwählen. Hier ist eine der unzähligen Raumstationen zu sehen.

Kein Friede, Freude, Eierkuchen

No Man's Sky hat nicht nur 18 Trillionen Planeten, es hat auch gefühlt 18 Trillionen Probleme. Da wären die Probleme der prozeduralen Generierung. Viel zu oft kam es vor, dass ich auf Planeten landete, dessen Tiere im Grunde ziemlich gleich aussahen. Oder Pflanzen, die zum Verwechseln ähnlich waren. No Man's Sky braucht keine 18 Trillionen Planeten (die sowieso niemals alle entdeckt werden). Mir wären 100 oder 250 lieber gewesen, die aber dann von Hand gemacht worden sind. Diese würden dann organischer und schöner aussehen. Sie würden Tiere haben, die wirklich allesamt einzigartig wären. Und jeder dieser Planeten besitzt eine eigene Geschichte. Das ist auch das größte Problem der prozeduralen Generierung. Ein prozedural generierter Planet wird niemals so schön, so organisch, so liebevoll gemacht sein wie einer, den man handgemacht hat. Zu was führt das? Man will den Planeten nicht unbedingt deswegen erkunden, weil man ihn schön findet und weil man sich gerne hier mal umschauen will. Oft ist es passiert, dass ich auf einem kargen Planeten gelandet bin, wo wirklich absolut keine Flora und Fauna vorhanden war und ich auch nur da war, weil ich nach einem bestimmten Silikat suchte. Mich hat der Planet selber nicht wirklich interessiert, ich brauchte ihn nur, damit ich endlich den Bauplan für einen neuen Warp-Reaktor fertig stellen konnte.

Wieso gibt es Eisplaneten, die allerdings kleine Teiche nicht gefrieren lassen, obwohl es -75 Grad ist? Gibt es dazu einen Hintergrund? Das wäre wirklich interessant und spannend, zu wissen. Warum sind die Geschichten bei den Monolithen nur augenscheinlich interessant gestaltet? Wieso ist man da nicht einfach mal drauf eingegangen? Das Spiel erzählt einfach keine richtige Geschichte, obwohl es klappen würde. Bei diesem Spiel wäre weniger mehr gewesen. Zumindest, was die Planeten anbelangt. Selbst die Galaxie selber könnte etwas interessanter sein. Zwar gibt es schwarze Löcher, die muss man aber erst über ein Alien finden. Was ist mit Sternennebeln, durch die man durchfliegen kann? Oder größere Asteroiden, wo ein verlassenes Labor gebaut wurde? Das wäre wirklich spannend und mal was neues.

Noch ein Problem der prozeduralen Generierung. Und das ist nicht mal alles. Ich sah Monolithen, die unter einem Berg verschüttet waren. Selbst Vögel, die unter Wasser flogen, hab ich gesehen.


Warum besitzt das Spiel keine richtige Physik? Man kann den unteren Teil eines Berges zerschießen, doch der obere Teil schwebt dann einfach. Oder wieso gibt es bei jedem Außenposten, den man trifft, exakt ein Alien? Interaktionsmöglichkeiten mit diesen? Mangelware. Man kann lediglich entscheiden, ob man von diesem Alien geheilt werden will, ein neues Wort lernen will oder den Schild aufladen lassen möchte. Wieso kann man da nicht einfach fragen, ob das Alien etwas mehr über seine Rasse erzählt? Raumstationen besitzen, wenn man Glück hat, auch mal ein Alien. Ich flog mal mit einem Raumschiff in ein anderes, und kollidierte faszinierenderweise nicht, obwohl wir beide eigentlich hätten sterben müssen. Es hat Clippingfehler. Die Framerate stammt ab und an aus der Hölle. Mal laufe ich problemlos mit 40 FPS auf den mittleren Einstellungen mit einer GTX-750 Ti, einer FX-8350 und 16 GB RAM rum und plötzlich ruckelt das Spiel. Das habe ich nicht mal provoziert, es passiert einfach. Den Fehler kann ich nur beheben, wenn ich das Spiel neustarte. Und das war kein Einzelfall. Die Wächter sind hier übrigens nicht die eigentlichen Feinde, das wäre zu einfach. Das Spiel selbst ist der Feind. Es stürzt gerne mal ab. Es ist bei knapp 40 Spielstunden jetzt ungefähr zwölf mal abgestürzt. Und das ist bitter, denn freies Speichern gibt es hier nicht. Man muss an Wegpunkten oder am Raumschiff speichern. Und jetzt stellt euch vor, ihr läuft seit einer Viertelstunde auf dem Planeten rum, habt viele wertvolle Materialien gefunden und findet aber keinen Wegpunkt. Ich hatte ständig mit der Angst zu kämpfen, dass das Spiel bei mir abstürzt und alles für die Katz war. Und das ist mir oft genug widerfahren. Die Wucherpreise für Raumschiffe, die niemals einen Kauf rechtfertigen können. 10 Millionen? Und das ist noch nicht mal die höchste Summe, die ich gesehen habe.

Die Planeten selbst kommen viel zu statisch vor. Manchmal fliegen über einem mal ein kleines Geschwader Raumschiffe entlang, oder ein paar Tiere laufen herum, doch es gibt nichts wirklich interessantes. Was wäre beispielsweise, wenn eventuell ein kleiner Meteorit einschlagen würde? Oder Tiere, die andere jagen? Kleine Nester, wo eventuell eine Mutter ihre kleinen beschützt? Oder plötzlich ein Raumkampf über uns, dem wir zuschauen können oder an diesem teilnehmen können, wenn wir wollen? Nervig ist außerdem, dass man sehr schnell immer wieder den selben Bauplan findet. Da ist man schon überrascht, wenn man mal einen neuen kriegt. Irgendwann hab ich einfach gar keine Lust mehr gehabt, neue Baupläne zu suchen, da ich sowieso immer die selben gefunden habe.

Am Anfang des Spiels sind Raumkämpfe immens schwierig und resultieren meist mit dem Tod. Später, wenn wir genügend Baupläne haben, sind sie dann zu leicht. Sie sind im Vergleich zu Bodenkämpfen allerdings ein wenig spannender. Aber wirklich nur ein wenig.

Die technische Seite

Positiv anzumerken ist der Stil des Spiels. Der Look des Spiels passt perfekt. Es gibt viele unterschiedliche Raumschifftypen und der Übergang von All zu Planet und umgedreht sieht abgesehen von den oben genannten Mankos schön aus. Besonders schön ist außerdem das Weltall und der Himmel auf den Planeten. Es sieht immer unterschiedlich aus, mal ist das All violett, dann grün, oder auch mal blau. Das selbe gilt für die Planeten. Die Tiere sehen meist faszinierend aus, was aber der prozeduralen Generierung zu verdanken ist. Nicht schön anzusehen sind die Texturen. Diese sind nämlich matschig, und manchmal kam es mir sogar vor, als wären da Cubemaps angelegt worden. Gerne sieht man auch mal bspw. bei einem Meer leicht dünne schwarze Striche, die durch das Meer ragen. Das sieht mies aus. Bestenfalls okay könnte man auch die Effekte bezeichnen. Zerstört man mit einem Bergbaustrahler einen Aluminiumberg, dann fallen einzelne immer gleich aussehende Teile raus, und der Großteil des Berges löst sich auf. Das sieht nicht schön aus und sorgt am Ende dafür, dass - sofern man nicht perfektionistisch ist - am Ende einige kleine komische Überreste noch schweben sieht (gut im unteren Bild zu sehen). Wozu aber auch, Physik gibt es hier sowieso nicht wirklich, und ich mein, es regnet ja auch einfach in die Gebäude rein. Der Tag-und Nachtwechsel sieht außerdem schön aus.

Feuern wir mit dem Bergbaustrahler auf einen Mineralienberg wie beispielsweise einem aus Aluminium, dann bleiben, wenn wir nicht wirklich genau vorgehen, hässliche winzig kleine Punkte übrig.

Über dem Soundtrack vom Spiel gibt es nichts zu meckern. Die Sounds für Waffen klingen gut und die Musik ist immer schön anzuhören und passt gut zur Erkundung. Das kommt besonders dann zum Vorschein, wenn man einen Berg erklommen hat und einfach mal nur die Aussicht genießen will, was mir sehr oft passiert ist. Im Falle eines Kampfes wechselt sie zu einer schnellen geladenen Musik. Der Kampf macht zwar dadurch nicht mehr Spaß, aber wenigstens wird er gut untermalt. Bugs hatte das Spiel eine Menge. Dazu gehören Clippingfehler, nicht interagierbare Objekte, die aber noch nicht genutzt wurden oder plötzlich verschwundene Objekte. Da saß dann plötzlich ein Alien in der Luft. Die deutsche Übersetzung ist außerdem gelungen. Die Atmosphäre ist toll, bspw. wenn man auf einem Planeten landet, seine Daten geladen werden und wir wieder mal überhaupt keine Ahnung haben, wo wir hingehen wollen, weil er interessant aussieht und man sich liebend gerne in sechs Figuren aufteilen würde, um alles zu sehen. Die Steuerung zu Fuß und mit dem Raumschiff geht vollkommen in Ordnung, angewöhnen muss man sich aber die Menüführung mit der Maus. Mit A und D kann man zwischen den verschiedenen Reitern wechseln. Möchte man in den Grafikoptionen etwas verändern, muss man die linke Maustaste gedrückt halten. Man kann sich vorstellen, wie irritierend das anfangs war.

Bei verlassenen Gebäuden steigt die Atmosphäre zumindest beim ersten und zweiten Mal drastisch an. Warum hier jedoch dieser komische violette Schleim das Gebäude bevölkert, wird nicht erklärt.

Fazit

Glaubt mir, wenn ich sage, dass ich No Man's Sky liebend gerne empfehlen würde. Das kann ich aber leider nicht wirklich. Dazu bietet das Spiel einfach zu wenig, und das, was es bietet, ist nicht überall gut. Zwar bringt mich mein Erkunderdrang ständig dazu, das Spiel weiter zu spielen, und zugegeben, ich habe trotz aller Fehler immer noch einen Heidenspaß am Spiel, aber zum Zeitpunkt dieser Rezension sollte man sich No Man's Sky einfach noch nicht kaufen. 60 Euro sind deutlich zu viel. Es fühlt sich eher nach einem Early Access Titel an, der einfach zu viel wollte und nun die Rechnung nicht bezahlen kann. No Man's Sky ist ein Spiel für Entdecker, für Leute, die weniger Action suchen und lieber mehr erkunden möchten und einfach sich entspannen wollen, statt ständig rumzuballern oder viel nachzudenken.. Es ist grundsätzlich ein Spiel mit genügend Potenzial. Aber dabei hat es kolossal versagt. Hoffen wir, dass Hello Games am Spiel dran schraubt und Fehler ausmerzt. Sonst wird No Man's Sky eventuell einen Titel verdienen, den es einfach nicht verdienen sollte. Und das will ich persönlich überhaupt nicht.


Wertung
Pro und Kontra
  • Handlung: Kleine Nebengeschichten...
  • Gameplay: Immer was neues zu entdecken
  • Gameplay: Anfangs sehr motivierend...
  • Gameplay: Interessanter Kniff mit dem lernen von Sprachen
  • Gameplay: Jeder Planet ist anders - und fühlt sich auch so an
  • Gameplay: Viele Raumschifftypen
  • Gameplay: Viele Rohstoffarten
  • Balance: Grundsätzlich nie zu schwer...
  • Technik: Schöner Tag/Nachtwechsel
  • Technik: Sehr guter Soundtrack
  • Handlung: Keine richtige Handlung trotz vorhandenem Potenzial
  • Handlung: ... die aber meist enttäuschend enden
  • Gameplay: ... wird aber mit zunehmender Spieldauer repetitiver.
  • Gameplay: Inventar könnte besser sein
  • Gameplay: Immer genau ein Alien bei einem Außenposten
  • Gameplay: Extrem unfaire Raumschiffpreise
  • Gameplay: Langweilige Kämpfe
  • Gameplay: Baupläne wiederholen sich sehr schnell
  • Gameplay: Planeten auf 100% zu bringen ist mitunter unglaublich langweilig und anstrengend
  • Gameplay: Statische Planeten
  • Balance:... Weltraumkämpfe sind jedoch anfangs zu schwer und Bodenkämpfe sind meist zu leicht
  • Technik: Üble Framerateeinbrüche
  • Technik: Stürzt gerne ab
  • Technik: Physik quasi nicht vorhanden
  • Technik: Prozedurale Generierung sorgt gelegentlich für unlogische und komisch aussehende Umgebungen
  • Technik: Musik wiederholt sich nach einiger Zeit

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Häufiger, unregelmäßig

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



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