Gutes muss nicht immer teuer sein

Eine düstere Welt voller Tod, Wahnsinn, dunkler Götter und jeder Menge Loot! Exil. Eure Strafe für eure Verbrechen lautet Exil. Aus dem Reich...

von Mikutse am: 22.08.2017

Eine düstere Welt voller Tod, Wahnsinn, dunkler Götter und jeder Menge Loot!

Exil. Eure Strafe für eure Verbrechen lautet Exil. Aus dem Reich Oriath verbannt in die Exil-Enklave Wraeclast, ohne Hoffnung auf Überleben. 

So startet eure Geschichte in der Welt von Path of Exile. An einem Strand liegend findet ihr eure Besinnung wieder, nur um einen Augenblick später mit an zu sehen, wie ein ehemaliger Schiffskamerad von einem Untoten zerfetzt wird.

Auf dem Weg ins Exil ist euer Schiff nämlich bei einem Sturm gekenntert, ihr überlebt jedoch.

Mit einer einfachen Waffe, meist nicht mehr als einem Ast, stolpert ihr über den von stinkenden Untoten und riesigen Krabben übersäten Strand auf einen kleinen Außenposten zu, um euren Kampf ums Überleben fortzusetzen.

Zugegeben, kein wirklich innovativer Start für ein RPG. Wie oft sind wir in viruellen Welten schon am Strand aufgewacht und mussten uns mit einem Stock gegen lästiges Geschmeiß zur Wehr setzen? Aber es erfüllt seinen Zweck als kleine Einführung in die Welt von Path of Exile nun schon seit mehreren Jahren.

Moment mal, seit mehreren Jahren? Richtig! Path of Exile erschien offiziell bereits 2013 als Free 2 Play-Rollenspiel und feierte im August mit seiner zweiten großen, kostenlosen Erweiterung "The Fall of Oriath" seinen quasi Neustart mit Neuerungen en masse.

Free 2 Play? Kaum ein anderes Thema spaltet die PC-Spielerschaft mehr. Gnadenlose Abzocke? Pay2win? Wenn das Spiel nichts kostet, wie kann es dann etwas taugen?

Berechtigte Sorgen, doch Path of Exile beweist nun schon seit fast 4 Jahren, dass es vor allem genau wegen seines sehr fairen Free 2 Play-Modells und seines unglaublich gut ausgereiften und komplexen Gameplays zu den Genre-Primi gehört.

Im Kommenden Artikel möchte ich euch näher bringen, was sich mit "The Fall of Oriath" alles getan hat, aber auch die Gelegenheit nutzen und Path of Exile-Neulingen das Spiel ein klein wenig näher zu bringen.

Die Quahl der Wahl - Welcher Charakter passt zu mir?

Zu Beginn eurer Reise müsst ihr natürlich wie in jedem anständigen Action-RPG wählen, mit welchem Charakter ihr eure Reise in Wraeclast und Oriath bestreiten wollt.

Soll es der muskelbepackte Hühne sein oder doch lieber die magiebegabte Dame? Ihr wählt frei zwischen 6 Klassen und könnt eine 7. Klasse freispielen. 

Die "Scion" bildet den siebten Characterarchetyp und kann freigespielt werden.

Allerdings kommen wir hier schon zu unserer ersten Besonderheit, die Path of Exile Veteranen nicht neu ist. Die Wahl eures Charakters definiert nur bedingt, wie ihr euer Spiel bestreitet. Nur weil ihr den zweieinhalb meter großen Goliath dem etwas gebrechlich wirkenden Geistlichen vorzieht, heißt das nicht, dass euer Marauder nicht auch Zauber um sich werfen oder einen Bogen nutzen kann.

Was euer Charakter kann und was nicht, bestimmt in erster Linie ihr selbst. Durch das tiefgreifende Charaktersystem kann eure Klasse im Spielverlauf nämlich "aufsteigen" und sich so weiter spezialisieren. Die zauberbefähigte Hexe kann so zur Elementarisitin, zur Nekromantin oder zur Traumaturgin werden. Alle sogenannten "Ascensions" bieten dann spezielisiert Boni. Die Nekromantin ist zum Beispiel im Umgang mit beschwörbaren Dienern gut bedient, während die Traumaturgin Flüche und Zustandsveränderungen für sich nutzt.

Ihr seit also durchaus gut beraten, euch darüber zu informieren, welche Klassenwahl und Ascension für euren gewünschten Spielstil den meisten Sinn macht.

Prinzipiell kann aber jeder alles, denn Fähigkeiten schaltet man über Skillgems frei, die man in seine Ausrüstung sockelt. Vom Mehrfachschuss mit dem Bogen, über Elementar-Nahkampfangriffe, bis hin zu beschwörbaren Kreaturen deckt Path of Exile dabei ein unglaubliches Repertoire an Vielfalt ab.

Verfeinern könnt ihr euren Charakter dann über ein altgedientes Skillpunktesystem, bei dem ihr nach jedem Level up und dem Abschließen diverser Aufgaben in dem wohl größten Skilltree aller Zeiten toben dürft.

Loot, Loot und noch mehr Loot

Wie in einem anständigen Action-RPG nicht anders zu erwarten, dreht sich bei Path of Exile natürlich fast alles um Loot. Beute. Penunzen. Ach halt, stimmt garnicht. Penunzen, also Geld im herkömlichen Sinne, gibt es nämlich bei Path of Exile nicht. Da wir uns im Exil befinden, können wir mit Goldmünzen auch überhaupt nichts anfangen. Stattdessen finden wir Handwerksmaterial, welches gleichzeitig als Währung dient. So können wir mit einem speziellen Orb, also einer Art Kugel, aus einem Gegenstand normaler Qualität einen Gegenstand magischer Qualität machen und mit einem anderen können wir Attribute unserer Rüstung neu auswürfeln lassen. 

Das macht nicht nur das Crafting komplex, sondern bietet auch eine tolle Möglichkeit für Tauschwirtschaft. Denn bei den Unmengen an Gegenständen, die wir so finden, ist immer etwas dabei, dass andere Spieler wollen, wir aber nicht. Und so können wir Gegenstände im Tausch gegen Material anbieten, um damit unsere eigene Ausrüstung aufzuwerten.

Legendäre Gegenstände mit speziellen Eigenschaften und Synnergien zu passiven und aktiven Fähigkeiten runden das Lootsystem ab und versetzen einen schnell in den berüchtigten Lootmodus, den man aus Titeln wie Diablo und co gewöhnt ist.

Alles neu in Wraeclast - Oriath sei dank!

Bei diesem Punkt möchte ich insbesondere auf die Änderungen eingehen, die sich mit dem Erscheinen der Erweiterung "The Fall of Oriath" am Spielsystem getan haben.

Früher kämpften wir uns in vier Akten, in drei Schwierigkeitsgraden durch Wraeclast, bevor wir uns mit dem Endgame befassten und zufällig generierte Maps mit bestimmten Themen betraten und diese Maps über ein komplexes Atlas-System zu einer Art eigenständigem Spiel macht.

Das hochspielen neuer Charaktäre wurde so irgendwann schnell langweilig, weil man das Spiel quasi drei mal durchspielen musste.

The Fall of Oriath bringt nun endlich lang ersehnte Abwechslung. Schwirigkeitsgrade sind passe und wir kämpfen uns durch knackige 10 Akte die uns sogar zurück in unsere alte Heimat bringen!

Die neuen Areale sind dabei teilweise komplett neu designed, so wie die Stadt Oriath, teilweise aber auch durch Ereignisse veränderte alte Gebiete, die zwar Wiedererkennungswert und charakteristische Züge beibehalten, trotzdem aber frisch und neu wirken.

Abseits der Storry bietet Path of Exile - The Fall of Oriath außerdem neue Skills, eine sinnvolle Überarbeitung von Mechaniken und dem Skilltree, eine Stange neuer legendärer Gegenstände, sowie ein detailliertes und mit viel liebe erstelltes Hilfesystem für Einsteiger, in dem einen mit kleinen Videos Spielmechaniken näher gebracht werden.

Zeit für Urlaub auf der Insel!

Als abschließendes Fazit kann ich an dieser Stelle nur dazu raten sich Path of Exile anzuschauen. Als Spieler der ersten Stunde kann ich mit Fug und Recht behaupten, dass es für ARPG-Fans keinen besseren Zeitpunkt gab als jetzt, um in die Welt der Exilanten und Götter einzusteigen!

Dank des Tutorialsystems wird der Einstieg erleichtert, die Communiy ist hilfsbereit und freundlich wie nie zuvor und das Spiel strotzt vor Liebe und Hingabe.

 


Wertung
Pro und Kontra
  • sehr tiefgreifende Mechaniken
  • unglaubliche Vielfalt bei Charakterentwicklung
  • stimmungsvolles Setting
  • tolle musikalische Untermalung und knackige Soundkulisse
  • regelmäßige Ligen mit begrenzter Zeitdauer und "frischem Wind"
  • freundliche, hilfsbereite Community
  • faires Free 2 Play Modell
  • anspruchsvoll
  • für Einsteiger eventuell leicht überwältigend
  • wenig tiefgreifende Story
  • bislang nur englische Lokalisierung

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher schwer

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 100 Stunden



Kommentare(1)
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