Seite 2: Path of Exile im Test - Kontrollbesuch zur Release-Version

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Die siebte Heldin

Immerhin kann sich die Belohnung sehen lassen: Wer die Story durchspielt, schaltet nicht nur die trefflich benannten Schwierigkeitsgrade »Grausam« und »Gnadenlos« frei, sondern jetzt auch die neue Scion-Klasse. Im Gegensatz zu den anderen sechs Klassen spezialisiert die sich nicht auf ein oder zwei Attribute, sondern beginnt genau in der Mitte des riesigen Fähigkeitennetzes und hat damit gleichmäßigen Zugriff auf Intelligenz, Stärke und Geschicklichkeit. Dafür kommt sie nicht so leicht an hochspezialisierte Fähigkeiten am äußeren Rand. Im Gegenzug können die anderen Klassen nicht mehr so leicht durch die Mitte reisen. Dadurch gewinnt jeder Held schärfere Stärken und Schwächen, aber wir haben weiterhin die Freiheit alles vom Kampfmagier bis zum Bogenmeister zu erschaffen.

Als Scion pfeffern wir diesem Feuerriesen unsere Geisterdegen um die Ohren. Als Scion pfeffern wir diesem Feuerriesen unsere Geisterdegen um die Ohren.

Als Startfähigkeit kriegen Scions den Spektralwurf, mit dem wir eine magische Kopie unserer Waffe durch alle Gegner in einer Reihe schleudern. Enorm praktisch für Nähkämpfer, die damit eine durchschlagende Fernkampffähigkeit kriegen und sich trotzdem weiter auf Schwertschaden spezialiseren können. Zu den weiteren neuen Fähigkeiten gehört der geisterhafte Wächter, dem wir beliebige Rüstungen und Waffen vom Boden anlegen können. Eine schöne Idee, allerdings gab uns das Konstrukt arg schnell den Löffel ab. Vielleicht fehlt uns noch die richtige Edelstein-Kombo - wie gehabt werden alle Fähigkeiten durch Juwelen freigeschaltet, die jeder Charakter mit den nötigen Werten in seine Ausrüstung einsetzen und obendrein mit anderen verbinden kann. Für noch mehr Vielfalt sorgen hier die neuen »Trigger Gems«: Die feuern den verknüpften Zauber automatisch in bestimmten Siatuationen ab, etwa wenn wir Schaden erleiden.

Das Free2Play-System
Path of Exile besitzt ein vorbildliches Free2Play-System: Das komplette Spiel ist ohne Einschränkungen kostenlos und bettelt uns zu keiner Zeit an, dass wir doch bitte mal ein wenig Geld rüberwachsen lassen sollten.

Im Echtgeld-Shop gibt es fast ausschließlich kosmetische Inhalte wie das Mumiengewand für die Zombies im Bild. Nur mehr Stauraum in der Beutetruhe und mehr Charakterslots sind spielrelevante Kaufinhalte, aber schon der kostenlose Platz ist großzügig bemessen.

Herausforderungs-Wettrennen

Neue Charaktere können in einer von Ligen an den Start gehen: In Standard halten sich alle alten Helden mit ihren Items auf und es gelten normale Regeln, in Hardcore haben wir nur ein Leben. Dazu kommen zwei Herausforderungs-Ligen, die das Spielgeschehen mit Zusatzregeln würzen. »Domination« verstreut schwer bewachte Schreine übers Land, die uns zum Beispiel solange mit Feuerbällen traktieren, bis wir sie berühren und das Inferno gegen die Wächtermonster richten können. »Nemesis« wiederum spendiert den zufallsgenerierten Minibossen besonders fiese Extrafähigkeiten und schickt uns obendrein wie Hardcore mit nur einem Leben ins Rennen. Ein Hardcore-Tod bedeutet bei Path of Exile allerdings nicht das ewige Aus für unseren Helden, er wird lediglich in die Standardliga degradiert.

Die Schreine: Feindlich… Dieser Feuerschrein verbrennt uns zunächst, wenn wir zu nahe kommen…

…und freundlich Aber wenn wir ihn berühren, geht seine Kraft auf uns über und wir können unsere Feinde brutzeln.

Domination und Nemesis laufen nur vier Monate, danach gehen neue Ligen an den Start und die Helden wandern nach Standard beziehungsweise Hardcore. Schön daran: Alle Ligen haben ihre eigene Rangliste für Helden mit dem höchsten Level und obendrein gibt es in den Herausforderungsligen exklusive Gegenstände zu finden und Herausforderungen wie alle Schreine zu berühren abzuhaken. So motiviert das Spiel alle vier Monate zum Erstellen neuer Charaktere, um die Regeln der neuen Ligen kennenzulernen und eine neue Chance auf den ersten Platz zu haben. Noch dazu gibt es Wettrenn-Events, die auch mal nur ein paar Stunden dauern können. Wegen der so erhöhten Langzeitmotivation und Abwechslung werten wir Path of Exile um einen Umfangspunkt auf.

Zusammen sind wir (zu) stark

Auch am PvP hat sich was getan, wir können nun neben den alten Arena-Kämpfen auch mit zwei Teams Capture the Flag spielen. Macht aber niemand, wir konnten zum Testzeitpunkt kaum eine Partie zustande bringen. Das mag auch am weiterhin arg behelfsmäßigen Matchmaking liegen: Es gibt eine Schlange für Spieler unter Stufe 28 und eine für hochstufige Charaktere im letzten Schwierigkeitsgrad. Helden auf dem langen Weg dazwischen dürfen gar nicht teilnehmen und wer sich in eine Schlange reiht, wird unabhängig von den Levelunterschieden mit beliebigen anderen Teilnehmern zusammengewürfelt, gerne mal auch mit Stufe 18 gegen einen Feind auf 28.

Wenn wir mit einer ganzen Gruppe drauflos //feuern, werden manche Gefechte fast schon zu einfach. Wenn wir mit einer ganzen Gruppe drauflos //feuern, werden manche Gefechte fast schon zu einfach.

Dafür macht die Koop-Monsterjagd nun deutlich mehr Spaß. Wie gehabt können wir jederzeit komfortabel einer Gruppe beitreten, aber anders als noch zu Beginn der offenen Beta dürfen wir nun wählen, ob die Beute an den schnellsten Aufklauber geht oder wir uns dieses Streitthema ersparen und die wertvollsten Gegenstände automatisch zuteilen lassen. Aber während das gemeinsame Metzeln bombastisch und unterhaltsam ist, fällt es auch etwas zu leicht aus: Selbst die mächtigsten Bosse haben nur wenige Möglichkeiten, alle Spieler gleichzeitig zu bedrohen.

So geriet der letzte Bosskampf, mit dem wir uns alleine so schwer taten, in der Sechsergruppe zum Kindergeburtstag. Path of Exile ist auch in der Releaseversion noch lange nicht perfekt - aber könnte trotzdem genau das Spiel sein, auf das Oldschool-Genrefans gewartet haben.

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