Dark Souls 2 im Test - Sterben ist menschlich

Das Spiel vom Tod ist wieder da. Im Test zu Dark Souls 2 verraten wir, warum die PC-Umsetzung diesmal besser gelungen ist.

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Flüche hallen durch die Redaktionsgänge, Fäuste knallen auf die Tastatur und Hände werden über dem Kopf zusammengeschlagen. Über den Verbleib der Maus sollte man sich in solchen Momentan besser nicht erkundigen. Nein, wir beklagen uns an dieser Stelle nicht über den knüppelharten Schwierigkeitsgrad von Dark Souls 2, denn den haben wir ja erwartet. Stattdessen erinnern wir uns bloß an die schreckliche PC-Umsetzung des ersten Teils.

Wobei »schrecklich« dieser Schlamperei noch schmeichelt: Damals nämlich mussten wir nicht nur unverständlich lange auf die PC-Version warten, sondern wurden anschließend auch von einer Maus- und Tastatursteuerung aus der Hölle gequält, native HD-Auflösungen gab's einfach nicht. Wenigstens schafften nach kurzer Zeit Fan-Patches und Mods Abhilfe. From Software versprach für den Nachfolger, aus diesen Fehlern gelernt zu haben, verschob die PC-Version von Dark Souls 2 aber trotzdem kurzerhand um über einen Monat. Hat sich die Wartezeit gelohnt?

Steam-Pflicht
Dark Souls 2 ist sowohl im Handel als auch über Steam erhältlich. Auch die Ladenversion muss an einen Steam-Account gebunden werden. Danach dürfen Sie das Spiel auf beliebig vielen Rechnern installieren. Ein Weiterverkauf ist dann aber nicht mehr möglich.

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Die Editionen: Black Armor Edition Die Black Armour Edition kommt in einer schicken Metallhülle daher und bietet ein exklusives Artwork, den offiziellen Spiele-Soundtrack sowie den früheren Zugang zum Black Armour Weapons Pack, das zehn neue Gegenstände enthält.

Collector's Edition Die umfassende Collector's Edition enthält nicht nur die Inhalte der Black Armour Edition, sondern zusätzlich eine 30 cm große Ritter-Statue, eine Stoffkarte von Drangleic und ein Artbook.

Diesmal in nativ

Schon nach wenigen Minuten merken wir: Im Vergleich zum Vorgänger hat sich From Software bei der PC-Umsetzung deutlich mehr Mühe gegeben. Die HD-Auflösungen sind diesmal tatsächlich nativ, die Texturen schärfer, Kantenglättung sorgt im Vergleich zu den Konsolen-Fassungen für das angenehmere Bild, und der unsinnige Framelock von mickrigen 30 Bildern pro Sekunde wurde entfernt. Stattdessen läuft das Geschehen nun mit butterweichen 60 Bildern pro Sekunde über den Monitor. Zur Schönheit wird Dark Souls 2 deswegen aber nicht unbedingt, und auf die in den Trailern gezeigten, hübschen Lichteffekte müssen wir unverständlicherweise komplett verzichten.

Trailer vs. Realität Sowohl die Gameplay-Szenen als auch die Trailer, die seit der Ankündigung von Dark Souls 2 im April 2013 veröffentlicht wurden, weisen einige deutliche Unterschiede zur finalen Version auf. Hier die drei wichtigsten.

Die Beleuchtung Die ersten bewegten Bilder zeigten dynamische Schatten und Lichtquellen an allen Ecken und Enden. Die Beleuchtungseffekte wirkten zudem wesentlich intensiver und verliehen der düsteren Spielwelt den passenden atmosphärischen Anstrich. Nachdem die fertige Konsolen-Fassung größtenteils auf Licht- und Schattenspiele verzichtete, lag die Hoffnung auf der PC-Fassung. Doch auch hier suchen wir die gezeigten Grafikeffekte vergeblich. From Software begründete die Unterschiede mit dem Ausbalancieren verschiedener Aspekte während der Entwicklung.

Der Einsatz von Fackeln Bis zur Veröffentlichung von Dark Souls 2 dachten wir eigentlich noch, das Benutzen von Fackeln wäre diesmal essenzieller Bestandteil der Spielmechanik. Aber weit gefehlt: Im gesamten Spiel gibt es nur einen einzigen Abschnitt, in dem es sich wirklich lohnt, Fackeln zu benutzen und Feuerstellen zu entzünden. Es ist gut möglich, dass mit dem Wegfall der im Trailer gezeigten Beleuchtungseffekte auch die Fackeln ihren Sinn verloren haben.

Die zerstörbare Umgebung Zu den zerstörbaren Kisten und Fässern des ersten Teils gesellen sich in Dark Souls 2 nun auch zerstörbare Türen und verbarrikadierte Fenster. Jedenfalls teilweise, denn was wir am Ende tatsächlich eingeschlagen können, gibt uns das Rollenspiel vor. Durch Wände brechende Monster wie im Trailer gibt es zwar auch, allerdings können wir solche Situationen an einer Hand abzählen. Die eigentlich geplante Möglichkeit Säulen zu zerstören, um Feinden durch herabfallende Trümmer Schaden zuzufügen, fehlt völlig.

Gut gelungen ist die Steuerung mit Maus und Tastatur. Waren wir in Dark Souls schon froh, wenn wir Gegner überhaupt getroffen haben, bewegen wir unsere Spielfigur im Nachfolger wesentlich präziser. Trotzdem bleibt ein Gamepad die erste Wahl. Auch wenn die Portierung diesmal erheblich besser gelungen ist, richtig gut ist das Ergebnis immer noch nicht. Wer sich davon allerdings abschrecken lässt, verpasst ein verflixt spannendes Rollenspiel-Abenteuer. Auch wenn uns die Story etwas bekannt vorkommt.

Bekannte Start-Probleme auf dem PC
Auch wenn uns die nachfolgenden Fehler und Probleme in der PC-Version von Dark Souls 2 weitestgehend verschont haben, klagen viele Spieler in den offiziellen Foren über Ärger mit der Steam-Fassung und bieten einige Workarounds an.

- Spiel stürzt beim Start ab: Auf AMD-Grafikkarten soll es einigen Betroffenen helfen, vorläufig in den Treiber-Optionen das »GPU-Scaling« zu deaktivieren. Als kuriose Alternativlösung berichtet ein Spieler, das Problem dadurch umgangen zu haben, das Spiel bei ausgestecktem DVI-/HDMI-Monitorkabel zu starten. Stöpselt man das Bildschirmkabel anschließend wieder ein, läuft das Spiel, dann aber nur im 1280*720-Fenstermodus. Im Spiel soll man dann die gewünschte Auflösung wählen können, neustarten und dann normal weiterspielen.

- Spieler, die in der Vergangenheit über VAC gebannt wurden, können Dark Souls 2 nicht online spielen.

- Bestimmte Gamepads werden in Dark Souls 2 nicht korrekt oder gar nicht erkannt. Als Übergangslösung soll es helfen, im Gerätemanager alle »HID-kompatiblen« Game Controller zu deaktivieren. Nach einem Neustart des Spiels sollte das Pad erkannt werden.

- Bestimmte Keyboard- und Maus-Kombinationen funktionieren nicht korrekt in Dark Souls 2.

- Übrigens: In der Collector’s Edition enthaltene digitale Bonus-Inhalte sind übrigens im Ordner Steam\SteamApps\common\Dark Souls II\DARK SOULSâ- DIGITAL EXTRAS abgelegt.

Halbnackt in Drangleic

Wir sind nämlich verflucht, ein Untoter. Wir haben alles verloren, was uns lieb und teuer war war, und müssen nun alles daran setzen, nicht zu einer sogenannten Hülle zu werden. Das weckt Erinnerungen? Stimmt, die Geschichte von Dark Souls 2 ähnelt nicht nur dem Vorgänger, sie spielt auch abermals eine vergleichsweise untergeordnete Rolle. Wer mehr über die Spielwelt Drangleic, seine Einwohner und ihren Niedergang erfahren möchte, muss sich diese Informationen aus den kryptischen Sätzen der gewohnt undurchsichtigen NPCs zusammenpuzzeln.

Das entfaltet zwar seinen ganz eigenen Reiz und passt verdammt gut zur unwirtlichen, kalten Spielwelt, allerdings hatten wir nach dem Abspann das unbefriedigende Gefühl, dass der Entwickler From Software viel Erzählpotenzial verschenkt. Auf Details wollen wir an dieser Stelle natürlich nicht eingehen, nur so viel: Der Untoten-Plot verspricht wesentlich mehr, als das enttäuschende Ende letztlich hält. Schade drum! Der Einstieg hingegen spielt sich durchweg stimmig. Kurz nach unserer Ankunft im »Dazwischen«, einer Art Verbindungswelt, begegnen wir drei alten Frauen, die nach unserem Namen fragen.

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Im Anschluss dürfen wir unser Aussehen und unsere Klasse wählen. Krieger, Ritter und Schwertkämpfer setzen auf Nahkampfduelle, der Bandit verschießt lieber Pfeile, Kleriker und Zauberer verlassen sich auf Magie, der Erkunder schleppt vom Start weg nützliche Gegenstände wie einen stärkenden Ring mit sich herum, und der Bettler trägt anfangs nichts als einen Lendenschurz - für Spieler, die's richtig hart mögen. Die Klassen unterscheiden sich allerdings nur in den Startwerten voneinander. Im weiteren Spielverlauf können wir die Helden beliebig anpassen, einen Zauberer einfach zum Schwertschwinger entwickeln oder eine Mischklasse erschaffen.

Wo sind all die Seelen hin?

Nachdem wir uns für eine Klasse entschieden haben, machen wir uns in einem kleinen, freiwilligen Tutorial mit der grundlegenden Steuerung vertraut und betreten danach das Örtchen Majula, unsere künftige Ausgangsbasis und der Sammelpunkt für NPCs, die sich dort im weiteren Spielverlauf einfinden. Von nun an heißt es: neue Gebiete erkunden, Gegner plätten, Seelen sammeln und diese entweder in Waffen und Ausrüstung oder in Attribute wie Stärke, Ausdauer und Intelligenz investieren.

Majula ist unsere Ausgangsbasis. Hier finden wir Händler und können unsere Stufe erhöhen. Majula ist unsere Ausgangsbasis. Hier finden wir Händler und können unsere Stufe erhöhen.

Von Majula marschieren wir los und entdecken eine fast komplett durchgehende Welt. Naja, zumindest in der Theorie. In der Praxis gehen wir öfter drauf als Kenny aus South Park, verlieren dabei immer wieder die mühsam eingesammelten Seelen und sehen stundenlang kein Land. Die Frage lautet natürlich: Wer tut sich so etwas freiwillig an?

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