Lost Planet 3 im Test - Einmal Akriden-Geschnetzeltes am Stiel

Die Lost Planet-Serie war eigentlich nie für eine tiefgründige Story oder besonders glaubhafte Charaktere bekannt. Das ändert sich jetzt mit Lost Planet 3, wie wir im Test feststellen konnten.

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Warum Lost Planet 3 ausgerechnet Spark Unlimited von Capcom in die Hände gelegt wurde, ist wegen ihrer früheren Werke durchaus verwunderlich.

Das verunglückte Turning Point: Fall of Liberty (GameStar-Wertung: 51 Punkte) steht stellvertretend für eine ganze Reihe mittelmäßiger und unfertig wirkender Spiele des amerikanischen Entwicklers. Doch schon der solide Ego-Shooter Legendary (73 Punkte) ließ erahnen, dass Potenzial im Team schlummert.

Spark Unlimited liefert mit dem neuesten Serienableger einen gelungenen, handlungsgesteuerten Third-Person-Shooter ab, ohne dabei die Wurzeln der Serie aus den Augen zu verlieren. Es geht nämlich wieder zurück in die Eiszeit des ersten Teils - schließlich ist Lost Planet 3 ein Prequel, das vor den Ereignissen der beiden Vorgänger spielt.

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Steam-Pflicht
Lost Planet 3 nutzt Valves Online-Plattform Steam. Sie müssen dort ein Benutzerkonto anlegen und das Spiel damit verknüpfen. Danach lässt sich das Spiel nicht mehr weiterverkaufen. Außerdem wird im Multiplayer GameSpy vorausgesetzt.

Zurück in die Eiswüste!

In den ersten Spielminuten schauen wir dem neuen Protagonisten Jim Payton beim Sterben zu und bemerken nebenbei, dass der fernöstliche Stil der ersten Teile einem westlichen, also betont realistischen Look gewichen ist. In seinen letzten Minuten möchte Jim mit der Vergangenheit abschließen und lässt uns in einer rund zwölfstündigen Rückblende seine Erlebnisse auf E.D.N. III nacherleben.

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Jim verschlägt es auf den Eisplaneten, nachdem er von NEVEC als Mech-Pilot angeworben wird. Beim Buddeln nach Thermalenergie muss er sich nicht nur mit Akriden (halb Tier, halb Pflanze und allenthalben gemeingefährlich) herumschlagen, sondern stößt auch auf die Überreste einer früheren Kolonisation.

Was seltsam ist, weil NEVEC behauptet, dass es gar keine gegeben habe. Was also hat es mit diesen mysteriösen Basen auf sich? Auch wenn sich immer mal wieder ein paar Klischees in die Geschichte einschleichen: Die Story von Lost Planet 3 unterhält von Anfang bis Ende prima.

Bosse hui, Kleinvieh pfui

Für den spielerischen Teil gilt das allerdings nur eingeschränkt. Grundsätzlich ist Lost Planet 3 ein klassischer Deckungs-Shooter. Wir schauen Jim über die Schulter, während wir Akriden mit einem recht konventionellen Waffenarsenal, also Pistolen, Schrotflinten und Maschinenpistolen, in die ewigen Jagdgründe schicken.

Lost Planet 3 : Ein Absturz, einige planlose Minuten im Eis: Unsere ersten Schritte auf dem Planeten könnten auch aus Dead Space 3 stammen. Lost Planet 3
Ein Absturz, einige planlose Minuten im Eis: Unsere ersten Schritte auf dem Planeten könnten auch aus Dead Space 3 stammen.

Das unterhält bis zu einem gewissen Punkt sehr gut, allerdings gibt es viel zu viele Auseinandersetzungen mit kleineren Gegnern, und die arten schnell in langweilige 08/15-Ballereien aus. Dass es kaum eine Rolle spielt, mit welchem Schießprügel wir dabei nun draufhalten, kommt erschwerend hinzu.

Lost Planet 3 bietet zwar vergleichsweise viele unterschiedliche Wummen (die wir im Spielverlauf übrigens auch upgraden dürfen), wirklich gebraucht haben wir während des Tests aber höchstens drei, da uns die Gegner lediglich in großer Anzahl gefährlich werden.

Lost Planet 3 : Kommen uns die Akriden zu nahe, gilt es Quick Time Events zu absolvieren. Lost Planet 3
Kommen uns die Akriden zu nahe, gilt es Quick Time Events zu absolvieren.

Cool ist allerdings der Mech: Serienveteranen dürften die laufenden Maschinen (auch »Vital Suits« genannt) schon aus den Vorgängern kennen, aber Lost Planet 3 ändert einiges. Zum einen ist Jims Mech nicht bewaffnet und besitzt lediglich einen Bohr- sowie einen Greifarm, zum anderen ist der Koloss längst nicht so wendig wie seine Vorfahren und wird aus der Ego-Perspektive gesteuert.

Die fehlenden Waffen fallen kaum ins Gewicht, mit dem Greifarm und dem Bohrer lassen sich in Kombination mit riesenhaften Insektenwesen viele unappetitliche Dinge anstellen. Gerade in den Bosskämpfen machen wir davon ordentlich Gebrauch. Die sind allerdings auch zu Fuß das spielerische Highlight, da wir bei Zwischen- und Endgegnern nämlich taktisch vorgehen müssen.

Zwar reicht es meist, auszuweichen und anschließend auf die wunden, orangefarbenen Stellen zu schießen, doch dank der Inszenierung und Dramatik lassen uns die Kämpfe gegen haushohe Akriden immer wieder staunen. Gerne hätten wir mehr von diesen wuchtigen Kämpfen gespielt, anstatt uns dauernd mit anspruchslosem Kleinvieh abzumühen.

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