Valiant Hearts: The Great War im Test - Bewegende Story, enttäuschendes Spiel

Ubisofts Zeichentrickabenteuer Valiant Hearts traut sich an ein mutiges Thema. Aber der Test zeigt: es ist leider kein mutiges Spiel.

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Der Erste Weltkrieg ist ein bislang wenig beachteter historischer Hintergrund für Computerspiele. Das macht Ubisofts künstlerisch angehauchtes Action-Adventure Valiant Hearts: The Great War umso interessanter. Doch während sich der Titel an schwierigen Themen wie dem ersten Gasangriff der Geschichte und dem Schicksal von Kriegsgefangenen versucht, bleibt er spielerisch und inhaltlich zu seicht.

Valiant Hearts: The Great War - E3-Trailer Video starten 2:21 Valiant Hearts: The Great War - E3-Trailer

Karl darf nicht sterben! Nicht nach allem, was wir mit ihm und für ihn durchgemacht haben. Für einen kurzen Moment ist es uns egal, dass Karls Notoperation nur aus einem simplen Reaktionsspielchen besteht, bei dem wir im richtigen Moment die angezeigten Knöpfe drücken müssen. Doch dann scheitern wir, und es passiert etwas Schreckliches. Nämlich nichts. Valiant Hearts spult einfach kommentarlos die Zeit zurück und lässt uns ein weiteres Mal Hilfe leisten. Und wieder. Und noch einmal. So lange, bis wir endlich erfolgreich sind. So lange, bis aus der dramatischen Notoperation letzten Endes ein nerviges, unbedeutendes Quicktime-Event wird.

Das ist typisch für das Dilemma von Valiant Hearts. Es möchte uns mit dem Schrecken und der Sinnlosigkeit des Ersten Weltkrieges ein enorm komplexes Thema vermitteln, wählt dafür aber - ganz bewusst - einfachste Mittel. Ein schwieriger Balanceakt, der den Entwicklern nur teilweise gelingt.

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Fiktive Authentizität

Karl ist Deutscher, lebt aber in Frankreich - der Liebe wegen. Ein glückliches Leben, bis zum verhängnisvollen Attentat von Sarajevo auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand am 28. Juni 1914. Ein Attentat, das in einer der schlimmsten Katastrophen der Menschheitsgeschichte mündet: dem Ersten Weltkrieg.

Valiant Hearts Valiant Hearts

Am 3. August 1914 erklärt Deutschland seinem Nachbarn Frankreich den Krieg und ruft zu den Waffen. Karl muss seine Frau Marie und seinen Sohn Victor verlassen, um - wie absurd - seine neue Heimat anzugreifen. Sein Schwiegervater Emile wird wiederum von der französischen Armee eingezogen. Neben Karl und Emile spielen wir außerdem noch den amerikanischen Fremdenlegionär Eddie, der den Tod seiner Frau rächen will, sowie die belgische Sanitäterin Anna, die ihren verschollenen Vater sucht.

Valiant Hearts verknüpft diese vier Einzelschicksale zu einer rund sechs Stunden langen, fiktiven Geschichte, die jedoch fast ausschließlich an authentischen Kriegsschauplätzen der Westfront spielt. Als Emile erleben wir die Schlacht an der Marne und den Minenkrieg auf Vauquois, mit Anna retten wir Opfer aus den Trümmern der zerbombten belgischen Stadt Ypern, Karl lassen wir aus einem Kriegsgefangenenlager ausbrechen. Freddie ist hingegen an vorderster Front dabei, als in der Schlacht an der Somme zum ersten Mal Panzer eingesetzt werden.

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