Jetzt stirb endlich, du fieses Krabbentier! Verbissen schwingen wir unsere Schattenklinge, kurz vor Ende jeder Schlaganimation fügen wir durch einen präzisen Klick eine anschließende, stärkere Attacke an. Und trotz der auf diese Weise perfekt und rhythmisch ausgeführten Dreier-Kombos will der Lebensenergiebalken der aggressiven Killerkrabbe einfach nicht schrumpfen. Das hatten wir uns leichter vorgestellt im neuen Rollenspiel Venetica. Im Gegenzug zucken Krabbenklauen und Kiefer kurz vor, wir geraten ins Straucheln und zack, bumm, war’s das für’s erste. Die Welt verschwimmt, wird grau, und in der Mitte des Bildschirms flackern die Worte »Du bist tot«.
Verdammt, das war jetzt das dritte Mal, so oft zu sterben hat unsere gesamte Schattenenergie verbraucht, wir können also nicht mehr zurück kommen, sondern müssen einen zuvor gespeicherten Spielstand laden. Dabei sind wir doch Scarlett, die Tochter des Schnitters, des Sensenmanns, des letzten Begleiters, des Tods eben, da ist es eigentlich unter unserer Würde zu sterben. Zumal wir ja eigentlich unseren toten Geliebten suchen und die Welt vor einem absolut schrecklichen und endgültigen Schicksal retten müssen.
Was? Das alles geht Ihnen zu schnell? Wir spulen zurück und beginnen mit der zentralen Frage: Was ist Venetica?
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Rollenspiel – aber anders
Den Artikel zu unserer ersten Preview-Version hatten wir so eingeleitet: »Venetica ist ein Rollenspiel.« Das stimmt nach wie vor. Und ist trotzdem nicht die ganze Wahrheit. Denn Venetica lässt sich mit bisherigen Spielen schlecht vergleichen. Wer nach der Formel »waffenschwingende weibliche Hauptfigur, gesteuert aus der Schulterperspektive« ein Tomb Raider-Etikett auf die entzückende Amazonen-Rückansicht pappen will, wird spätestens durch die Action-Adventure-Killer-Attribute »keine Hüpfeinlagen« und »Charakterentwicklung« gestoppt.
Die zweite verdächtige Kategorie ist die der Action-Rollenspiele. Aber Venetica verlässt sich nicht auf eine Sammelorgie ala Diablo mit schwindelerregender »Jage das bessere Item«-Spirale. Zwar können Sie auch in Venetica allerlei Krimskram sammeln, Ihre Waffen und Rüstungen im Spielverlauf verbessern, aber verglichen mit einem guten Genre-Vertreter wie beispielsweise Titan Quest wirkt die Item-Vielfalt des Deck-13-Rollenspiels wie das Angebot eines Kramladens an der Ecke gegen das von Woolworth.
Und was ist mit den »echten« Rollenspielen mit actionorientiertem Kampfsystem vom Schlage eines Gothic 3 oder The Witcher? Nun, mit Scarlett streifen Sie durch keine freie Welt wie die von Gothic, vielmehr läuft die Geschichte wie auf Schienen. Ähnlich also wie in The Witcher, trotzdem hinkt der Vergleich: Venetica ist sehr viel geeigneter auch für Rollenspiel-Neulinge, bietet weniger Charakterentwicklung als das Epos um Geralt den Hexer und erzählt seine Geschichte gradliniger. Ein ganz eigenes Spiel also. Woraus Venetica seine Faszination schöpft und ob dieses Sommer-Highlight auch Sie in seinen Bann schlagen wird, erfahren Sie, wenn Sie uns in die Tiefen von Venetica folgen.
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