Pool of Radiance Nostalgie Test.

  Anmerkung: Hier geht es um das SSI Spiel von 1988 in der C-64 Version und um die GOG Version des Klassikers.   Der Großvater von Dragon...

von - Gast - am: 20.08.2015

 

Anmerkung: Hier geht es um das SSI Spiel von 1988 in der C-64 Version und um die

GOG Version des Klassikers.

 

Der Großvater von Dragon Age Origins


Strategic Simulations Inc haben 1988 eines der faszierendensten Rollenspiele, der damaligen Zeit veröffentlicht. Im Zuge eines Lizensabkommens mit TSR wurden zwar noch viel mehr
Spiele mit dem Advanced Dungeons & Dragons Unterbau, an den Mann gebracht. Hier soll es allerdings um den "Archetypen" gehen. Der Großvater von BALDURS GATE und der Urgroßvater von
DRAGON AGE ORIGINS. Erstkontakt hatte ich im Spätherbst 1988 mit der C-64 Version von POOL OF RADIANCE. Die Fußball Europameisterschaft war gerade im Käsejubel untergegangen, ich
pubertierte fleißig vor mich hin und laß die damalige ASM (Aktueller Software Markt).

Dort gab es einen sehr ausführlichen Megatest von einem Herrn Winkelkötter. Der gute Winki machte mir den Mund so wässrig das der US-Import umgehend bestellt wurde. Einige Tage später
hatte der Deutsche Verkäufer versendet und Weihnachten und Geburtstag fielen irgendwie an einen Tag. Der damalige Preis von 89 D-Mark war Normalität und für einen Import auch noch
relativ günstig.

 

Die Haptik der damaligen Zeit

 

Die Ankunft des Päckchens wurde dann von mir mit Freudensprüngen zelebriert und jedes winzige Detail der tollen Pappbox aufgesaugt. Auf der Vorderseite war ein Prototyp von Held mit Bihänder
zu sehen, ausserdem im Hintergrund, einer der Forgotten Realms Drachen der feuer spuckte. Als Kopierschutz diente ein Coderad das man dementsprechend verstellen musste um den Raster-Begriff
in die Eingabe-Maske des Spiels eingeben. Zuvor war noch der epische Midi-Titelsong in voller Lautstärke durchs Wohnzimmer gedudelt. Weiterhin gab es ein Abenteuer Tagebuch
das bestimmte kleine Texte beinhaltete, die die Immersion nur noch weiter förderten. Kam man an eine bestimmte Stelle in POR, so sollte man nun das Abenteuer-Tagebuch aufschlagen
und den Text lesen. Was für mich bis heute noch eine der stärksten Atmosphäre Verstärker ist, die es je gab. Haptisch gesehen bekam man also viel zu bieten.

 

Halbstündige Taktik Kämpfe in 2,5 D

 

Das einzige was halt noch getan werden musste war die Charakter-Generierung zu starten. Dort konnte man eine sechsköpfige Party erstellen und
im Verlauf bis zu zwei NPCs (Nichtspieler-Charkatere) anheuern. Es gab eine Training Hall in der man solche Miethelden kaufen konnte. Das war aber auch nötig da man manchmal bis zu halbstündige
Kämpfe in Echtzeit austrug. Das Runden-Basierte Kampfsystem wurde auf einer 2,5 D Karte ausgetragen. Man konnte seine Party taktisch aufstellen (Nahkämpfer Vorne, Zauberer hinten usw.), falls man
keinen Überfall erlitt oder den Gegner vorher nich gescoutet hatte. In einem kleinen 3 D Fenster wie zum Beispiel bei Interplays Bards Tale, lief man durch die Zonen und Dungeons und
konnte dort schon von Weitem mögliche Monsterhorden auf sich zulaufen sehen. In seltenen Fällen konnte man so auch Kämpfe ganz vermeiden. Die Grafik schlägt heute keine Bäume mehr aus, ist aber
zweckdienlich und wer die damalige Atmosphäre mochte wird heute auch seine Freude daran haben.

 

Story: Bürgermeister sucht Kammerjäger.


Zur Story: Die Stadt Phlan wurde von Monsterhorden überfallen und man wird vom Bürgermeister dazu aufgefordert bestimmte Viertel zu säubern. Im weiteren Verlauf gibt es einen kleinen Plott-Twist,
die Geschichte ist sicherlich kein Meisterwerk. Es gibt zwischendurch aber immer wieder kleinere Dialoge innerhalb des Spiels. Party-Banther wie in Baldurs Gate gab es dort aber noch nicht.

 

Modul-Prinzip der Bücher umgesetzt


Von der Mechanik ist noch zu erwähnen dass das Advanced Dungeons & Dragons System zu der damaligen Zeit sehr populär war und ich mich auch deshalb sofort von POR angesprochen fühlte.

Ein großer Vorteil von POR ist, das man seine Party importieren und exportieren kann und dementsprechend in den Nachfolge-Titeln mit ihr weiter spielen kann. Wie im Modul-Prinzip der D&D Bücher auch.

Einen aktuellen Bezug zu Pool of Radiance gibt es dann auch noch: Good Old Games haben eine Menger der alten Goldbox Spiele wieder veröffentlicht. Das Spiel läuft in einer Dosbox mit CPU-Bremse.


Die Passwort-Abfrage kann man sofort mit der Enter-Taste übergehen. Wer also immer mal die Wurzeln von Baldurs Gate und Co. kennen lernen möchte, sollte sich Pool of Radiance besorgen. Die
Tastatur-Steuerung ist weiterhin sehr eingängig.

 

Fazit:

 

Wer einen eingängigen Vorfahren von Baldurs Gate oder Dragon Age Origins sucht, könnte hier seine Freude daran haben. Der haptische Faktor geht durch die Digitalversion verloren und die Grafik wird auch für manche unerträglich sein. Ich persönlich finde das Spiel weiterhin gut und werde wohl noch mal einen Neuanafang wagen. Also Würfel gerollt und los!

 

Link zur Goldbox Version mit Pool of Radiance auf GOG:

https://www.gog.com/game/forgotten_realms_the_archives_collection_two


Wertung
Pro und Kontra
  • Gut implentiertes Dungeon & Dragons System
  • Lange Spielzeit. 40 - 50 Stunden sollte man einrechnen.
  • Taktisch herausfordernde Kämpfe.
  • Starke Atmosphäre die auch heute noch zieht.
  • Zu wenig Abwechslung in manchen Phasen.
  • Nicht mehr zeitgemäße Grafik.

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



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