Portal 2: Aperture Tag im Mod-Test - Läuft wie geschmiert

Die Portal 2-Mod Aperture Tag: The Paint Gun Testing Initiative kostet zwar Geld, aber für Fans der Serie sind das gut investierte sieben Euro. Und das, obwohl wir keine Löcher in Wände schießen dürfen.

Portal-Mod ohne Portale - Das ist Aperture Tag Video starten 4:26 Portal-Mod ohne Portale - Das ist Aperture Tag

Was ist das wichtigste an Valves Portal-Spielen? Na klar, die Portal-Gun! Genau die fehlt aber in der Mod Aperture Tag: The Paint Gun Testing Initiative. Statt Löcher in die Wände zu stanzen, dürfen wir nur (fast) alles mit blauem und orangenem Gel einsauen. Wer Portal 2 gespielt hat, weiß, was das bedeutet: blaues Gel lässt uns superhoch springen, auf orangenem flitzen wir schneller als … der Spross von Speedy Gonzales und dem Roadrunner.

Und obwohl der Mod also scheinbar das coolste der Serie überhaupt fehlt, machen die insgesamt 27 Kopfnüsse und Geschicklichkeitseinlagen so viel Laune, dass wir die berühmte Lochkanone nicht eine Sekunde vermisst haben.

Steam-Info
Aperture Tag ist nur über Steam zu beziehen. Um die Mod spielen zu können, benötigen Sie eine aktuelle Version von Portal 2. Auch die gibt es nur in Verbindung mit einem Steam-Account. Beides ist nach dem Kauf an Ihren Account gebunden und kann nicht weiterveräußert werden.

Runter vom Klo!

Als typische Testperson wachen wir in unserem Zimmer (genauer: neben dem Klo) auf und werden gleich auf die Strecke geschickt. Unser Navigator ist der kleine Roboter Nigel, der uns zwischen den Prüfungen mit allerlei Gemeinlichkeiten und (falschen) Bauchpinseleien unterhält. Nigel kommt zwar nicht an GLaDOS ran, macht seinen Job allerdings auch ganz gut. Jedoch ausschließlich auf Englisch.

Beschleunigungsgel lässt sich hervorragend über Transportstrahle ... genau: transportieren. Beschleunigungsgel lässt sich hervorragend über Transportstrahle ... genau: transportieren.

Zu Beginn haben wir nichts weiter als unseren Verstand und die speziellen Aperture-Treter, die uns auch in extreme Abgründe springen lassen, ohne dass wir danach als Testpersonmatsche vom Boden aufgewischt werden müssen. Aber gleich nach dem ersten kleineren Rätsel, in dem wir einen Lichtstrahl mittels der bekannten Glaswürfel umlenken müssen, drückt man uns die Gelkanone in die Hand.

Gute Lernkurve

Wenn wir durch dieses Energiefeld latschen, haben wir nur orangenes Gel zur Verfügung. Wenn wir durch dieses Energiefeld latschen, haben wir nur orangenes Gel zur Verfügung.

Die anfänglichen Rätsel sind simpel und verlaufen alle nach dem Motto: Wo pampe ich das blaue Gel hin, um irgendwo hochspringen zu können? Bald aber schon addieren sich große rote Knöpfe, Kisten und Lichtstrahlen dazu und machen die Aufgaben komplizierter. Übrigens richtig gelesen: Im ersten von insgesamt vier Kapiteln steht uns nur das blaue Gel zur Verfügung. Und selbst in Kapitel drei und vier wird's immer mal wieder Prüfungen geben, in denen wir tatsächlich oder zumindest vermeintlich nur Zugriff auf das eine oder andere Gel haben.

Vorher schon richtig cool, dreht Aperture Tag noch mal auf, wenn wir nach einem wilden Gelritt gegen die Zeit aus den klassischen Testkammern rausspringen. Wer die knifflige Passage nicht auf Anhieb oder schlicht gar nicht schafft, kann eine Art Rettungsknopf drücken, um das Rennen automatisch ablaufen zu lassen.

Nach der Truman Show

Nach einer kleinen, anschließenden Sequenz, die an die bekannteste Szene aus dem Film The Truman Show erinnert (kleiner Tipp: Boot, Treppe), finden wir uns in Aperture-untypischen, an die Wände gemalten Umgebungen wieder und müssen dort dann herrlichste Kopfnüsse knacken. Da wollen Lichtbrücken gebaut werden, Kisten müssen in wilden Sprungeinlagen in Transportstrahle verfrachtet werden, fest installierte Portale dienen als ewig lange Anlaufstrecken für extreme Weitsprünge und dornenbespickte Stampfanlagen wollen uns zu Brei hauen. Nach circa vier bis sieben Stunden sollte man aber alle Herausforderungen und Fallen gemeistert haben.

Aperture Tag legt dabei übrigens eine Menge Wert auf etwas, das wir bei Portal 2 ja so ein bisschen vermisst haben: die Beherrschung von Tastatur und Maus. Einige Rätsel lassen sich eben nur durch ein bisschen Steuerungsakrobatik und Schnelligkeit lösen. Das könnte Valve in einem hoffentlich irgendwann erscheinenden Portal 3 auch wieder vermehrt fordern. Vorschlag: einfach das Mod-Team von Aperture Tag ins Boot holen. Das hat diesbezüglich den Dreh raus.

Portal 2 - Screenshots zur Mod »Aperture Tag« ansehen

Fazit

Petra Schmitz: Aperture Tag schafft es trotz fehlender Portalkanone, diese wundervolle Mischung aus Rätselspaß und Geschwindigkeitsrausch zu schaffen, die für mich schon den ersten Serienteil ausgezeichnet hat. Das einzige, was man der Mod eventuell ankreiden könnte, ist Unübersichtlichkeit bei einigen Aufgaben. Hin und wieder sieht man erst nach gefühlten Stunden, welche Auswirkung ein Schalter hat. Naja, und dass die Portal2.exe ständig abschmiert, wenn man das Spiel minimiert. Aber ansonsten? 1A-Mod, für die ich gerne sieben Euro ausgegeben habe. Allerdings gibt's auch eine Menge Mods für Portal 2, die nichts kosten und die auch nicht ohne sind.

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