Endlich wieder mit Köpfchen spielen

Rainbow Six. Dieser Franchise steht für Taktik, Teamplay und durchdachtes Vorgehen. Auch der neueste Ableger, Siege, versucht sich daran und schafft es...

von CoRon3x am: 07.12.2015

Rainbow Six. Dieser Franchise steht für Taktik, Teamplay und durchdachtes Vorgehen. Auch der neueste Ableger, Siege, versucht sich daran und schafft es erstaunlich gut, wenn auch nicht perfekt. Ein tolles Spielprinzip, geplagt von Bugs und dem leidigen Netcode-Thema. Was für und gegen den Kauf spricht, wollen wir einmal genauer betrachten.

 

Wer die Spielweise von Titeln wie SWAT oder Americas Army bevorzugt, der sollte sich bei Rainbow Six: Siege nicht sträuben und einen Blick riskieren. Es macht vieles richtig, bringt sogar Stunden von Spaß mit sich, ist vom Balancing her vorbildlich, hat gleichzeitig aber auch Kinderkrankheiten die noch beseitigt werden müssen.

Das Spielprinzip ist auf den ersten Blick simpel und doch recht komplex. Im Hauptmenü stoßen wir auf drei Modi zwischen denen wir vorerst wählen können. Jedem Anfänger sollte man dazu raten die "Situations" zu spielen. Diese bieten einen schnellen und leichten Einstieg ins Spiel und dessen Mechaniken. Hinzu kommt, dass man dort ganz einfach an die Ingame-Währung "Renown" gelangt und sich somit Operator leisten kann, die essentiell wichtig sind, doch dazu gleich mehr.
Zudem gibt es noch den Terrorist Hunt Modus bei dem man wahlweise in einer Gruppe oder als "Lone Wolf" (Einzelgänger) gegen KI-Gegner spielt, die teilweise recht anspruchsvoll sein können. 
Das Herzstück jedoch ist und bleibt der Multiplayer. Hier können wir von Anfang an den Casual-Modus spielen und ab Level 20, denn Siege bietet auch ein Ranking System, Ranked Games. Gespielt wird 5gg5, stetig im Wechsel als Angreifer und Verteidiger, verteilt auf maximal fünf Runden (Casual). 

Umfang

Die Operator

Beide Seiten haben, sofern freigeschaltet, die Wahl zwischen jeweils zehn Klassen, aufgeteilt auf fünf Sondereinheiten (GIGN, FBI, GSG 9, Spetsnatz & SAS). Wo viele Klassen vorhanden sind herrscht häufig eine Unausgeglichenheit, doch hier darf man die Entwickler ganz klar loben - das Balancing ist sehr gut gelungen. Jeder Operator bietet seine Vor- und Nachteile, hat bestimmte Gadgets die gut durchdacht sind und trägt etwas zum Teamplay bei. Lediglich die deutsche Einheit "IQ" auf Seiten der Angreifer fällt hier durchs Raster und wird auch dementsprechend selten ausgewählt.
Neben den primären und sekundären Waffen hat jeder Operator eine Spezialfähigkeit die ihn einzigartig und sinnvoll macht. Zum leichteren Verständnis werde ich jede Klasse einmal kurz anschneiden und erklären, damit man sich leichter ein Bild davon machen kann.


Angreifer

- Sledge: Kann mit seinem Hammer bestimmte Wände, Böden und Verstärkungen durchbrechen und sorgt gerne für einen Überraschungseffekt.

- Thatcher: Besitzt eine EMP-Granate die kurzzeitig jegliche Elektronik in einem bestimmten Umkreis unterbricht.

- Ash: Kann als einziger Operator auch über weite Entfernung Sprengladungen verschießen, um Wände und Co. zu durchbrechen.

- Thermite: Mit seiner Thermit-Sprengladung kommt er auch durch verstärkte Wände.

- Twitch: Während normale Dronen zur Aufklärung dienen, verschießt ihre spezielle Variante Schockmunition die dem Gegner schadet.

- Montagne: Eine der Einheiten die ein Schild besitzen. Seines kann jedoch vergrößert werden, wodurch es seinen kompletten Körper auch im Stehen abdeckt.

- Glaz: Der einzige Sniper im Spiel, der zusätzlich zu seinem normalen Visier auch noch eine Infrarot Variante besitzt. Zudem kann er verstärkte Wände penetrieren.

- Fuze: Der Liebling unter den Angreifern bringt an Wänden, Böden, Fenstern und Türen sein Gadget an und verschießt damit Cluster-Granaten in den Raum dahinter, die eine verheerende Wirkung haben können.

- Blitz: Ein weiterer Schildträger. Im Gegensatz zu Montagne kann sein Schild jedoch einen hellen Lichtblitz verschießen, der nahe Feinde stark blendet.

- IQ: Sieht elektronische Gagdets durch ihr ausklappbares HUD am Arm und deren Entfernung.


Verteidiger

- Mute: Kann bis zu vier Störsender verteilen die Elektronik außer Kraft setzen, wenn sie in unmittelbarer Nähe sind.

- Smoke: Besitzt tödliche Gas-Granaten die für eine gewisse Zeit eine giftige Wolke verursachen.

- Castle: Er hat die Möglichkeit Türen und Fenster zusätzlich zu verstärken, damit diese gesprengt werden müssen. Normalerweise sind dort Holzplanken, die mit Nahkampfangriffen zerschlagen werden können.

- Pulse: Ähnlich wie IQ besitzt er ein kleines HUD am Arm. Jedoch sieht er damit den Herzschlag naher Feinde und kann deren ungefähre Position ansagen.

- Doc: Der "Heiler" im Spiel. Zwar stellt er kein Leben wieder her, jedoch kann er verwundeten Mitspielern wieder auf die Beine helfen. Das kann zwar jeder, allerdings hat er die Möglichkeit eine Spritze aus der Entfernung zu verschießen und somit nicht in die Schussbahn zu geraten.

- Rook: Trägt eine Tasche mit sich rum in der zusätzliche Rüstung liegt, an der sich die Mitspieler (aber auch die Feinde) bedienen können.

- Kapkan: Verschraubt tödliche Booby-Traps hinter Fenster und Türen die bei Kontakt explodieren.

- Tachanka: Sein aufstellbares MG verursacht hohen Schaden, gepaart mit einer hohen Schussfrenquenz. Einmal aufgebaut, kann jeder Mitspieler es nutzen.

- Jäger: Einmal an eine Wand, im besten Fall direkt neben einem Eingang, montiert, fangen seine mobilen Abwehrsysteme jegliche Arten von Granaten ab und zerstören diese, bevor sie explodieren können.

- Bandit: Wenn er seine Autobatterien nicht gerade spazieren trägt, legt er sie in Stacheldraht oder vor verstärkte Wände um diese unter Strom zu setzen. Bei direktem Kontakt erleidet der Feind spürbaren Schaden.

Man merkt also, dass keine Klasse doppelt vorhanden ist und jeder seinen Zweck erfüllt. Möchte man das volle Repertoire des Spiels nutzen, hat man allerdings einige Kosten vor sich. Keine Sorge, hier geht es nicht um Echtgeld, sondern um "Renown" - die Ingame Währung. Ohne Booster verdient man davon pro Spiel meist zwischen 200 - 400. Spielt man alle "Situations" und schafft deren optionalen Ziele, erwirtschaftet man sich bereits um die 6000 Renown. Auch das Anschauen der Tutorial-Videos bringt weitere 800. Das ist eine ganze Menge und hilft gerade Anfängern.

Der Kaufpreis einzelner Operator variiert je nach eurem Kaufverhalten. Die Preise sind gestaffelt nach der Anzahl der Freischaltungen. So kostet der erste Operator einer bestimmten CTU (Spezialeinheit) 500, der nächste 1000, dann 1500 und zu guter Letzt 2000 Renown. Soll heißen, kaufen wir zuerst Ash vom FBI, kostet diese 500 Renown. Kaufen wir danach Thermite, kostet dieser bereits 1000. Greifen wir daraufhin zu Blitz der dem GSG 9 angehört, kostet dieser wieder 500. Der nächste GSG 9 Kauf ist dann jedoch bei 1000. Verwirrend zu erklären, aber doch so simpel.

Abseits von den normalen Waffen und deren Aufsätzen, die übrigens recht spärlich gehalten sind, hat jeder Operator noch die Wahl zwischen bestimmten Gadgets. So kann man meist zwischen Breach Charges (Sprengladungen) und Granaten wählen. Oder bei Fuze beispielsweise ob man ein Schild mitnehmen möchte oder nicht. Im Team sollte man sich allerdings absprechen. Gerade fehlende Breach Charges können einen den Sieg kosten wenn man Pech hat.

 

Die Modi

Hier gibt es den ersten Kritikpunkt. Die Variationen sind nicht wirklich vorhanden. Ganze drei Modi gibt es zur Auswahl - Hostage, Secure Area, Bomb. Bei allen drei gilt entweder das Objective zu erreichen/sichern/retten oder einfach alle Gegner zu töten. Letztere Variante ist in neun von zehn Fällen der Grund für den Sieg einer Runde. 
Gerade bei Secure Area und Bomb merkt man fast keinen Unterschied. Bei dem einen muss man sich in einem Raum befinden und ein Gebiet einnehmen, was nur wenige Sekunden dauert und bei dem anderen eine von zwei Bomben entschärfen, was zwar länger dauert aber aufs selbe Prinzip hinausläuft. 

Hier scheitert es ein wenig an Variationsarmut. Das soll zwar der Modus Hostage ausgleichen, indem man dort eine Geisel rettet, jedoch geschieht das nur in den seltensten Fällen. Und wenn doch, dann ist es fast schon lächerlich wie schnell man solch eine Geisel rettet. Denn statt einen anstregenden Weg vor sich zu haben reicht es schon wenn man die Geisel aus dem Gebäude kriegt. Dabei kann man mit ihr auch einfach von Häuserdächern springen.

Hat man ein paar Spielstunden investiert wird man merken, dass Siege im Moment eher ein Team-Deathmatch ohne Respawn-Funktion ist. Eventuell ist das auch der Grund, weshalb die Modi "TDM - [Modi]" heißen.

 

Die Maps

Ohje Ubisoft, was habt ihr da nur gemacht? Der fleißige Leser hat mitbekommen, dass immer von elf Karten die Rede war. Tatsächlich sind auch elf Karten im Spiel, jedoch nur zehn davon im Multiplayer, während die Elfte ausschließlich in der Situation "Article 5" spielbar ist. Laut einem AMA auf Reddit soll dies aber vermutlich noch geändert werden.
Da Siege sich hauptsächlich in Gebäuden abspielt, kann man natürlich nicht von der großen Vielfalt ausgehen. Selbstverständlich hat jede Karte ihr eigenes Setting und sticht hervor, aber letztendlich sind es immer wieder Häuserkämpfe die uns bevorstehen. Langweilig wird das trotzdem nicht, denn dank der wechselnden Positionen der Objectives dürfen wir immer wieder woanders angreifen/verteidigen. 
Leider meint es der Zufallsgenerator allerdings häufiger mal nicht gut mit uns, wodurch die Kartenrotation sehr eingeschränkt ist. Selbst nach über 40 Spielstunden kann es dann schon einmal passieren, dass man eine bestimmte Karte erst drei oder vier Mal gesehen hat. Das frustriert.

Gameplay

Gut verteidigt ist halb gewonnen. Wer sich eine sichere Festung baut ist auf dem besten Weg zum Rundensieg, jedoch ist auch die Absprache wichtig. Hier punktet Rainbow Six: Siege auf ganzer Linie. Durch die bereits angesprochene Masse an Klassen bietet das Spiel einem mehrere Wege sich auf die kommende Runde vorzubereiten.
Es bedarf einiger Spielstunden bis man die Karten in und auswendig kennt und genau weiß, wie man diese perfekt verteidigt und verstärkt. Ein ausgewogenes Team ist hierbei wichtig. Als Verteidiger sollte man beispielsweise immer Castle dabei haben, der Türen und Fenster zusätzlich verstärken kann. Auch Mute ist eine gute Wahl, denn er kann in der Aufbauphase verhindern, dass die Dronen der Angreifer das Objective entdecken. Bei zehn Klassen pro Seite ergeben sich viele gute Konstellationen um an die Situation heran zu gehen.

Natürlich stehen die Angreifer dem in nichts nach und machen sogar noch ein klein wenig mehr Spaß. Besonders wenn kommuniziert wird entsteht dieses Team-Gefühl, das man selten bei einem Spiel erlebt. Ein auf die Sekunde geplanter, zeitgleicher Angriff von drei Seiten bringt eben diesen gewissen Faktor mit sich. Ist er dann noch erfolgreich, klopft man sich und seinen Teamkollegen auf die staubige Schulter und ist in Gedanken schon bei der nächsten Runde. 

Man merkt, Siege ist kein Spiel für Einzelgänger. Wer gerne Call of Duty oder Counter-Strike spielt und sich auch dementsprechend verhält, der wird hier gegen eine Wand fahren. Teamplay steht an oberster Stelle. Natürlich gibt es immer mal Runden in denen ein einzelner Spieler "mal eben" die Runde entscheidet, indem er einfach in die Gegnermasse springt und alle ausschaltet, aber sowas geschieht extrem selten. Nicht zuletzt, weil die vorhandenen Gadgets und die Nutzung von Kameras das Ganze erschweren und man häufig vorbereitet ist.

Ein großer und wichtiger Punkt ist hierbei der Sound. Man könnte ihm einen eigenen Bereich widmen, aber er trägt so unfassbar stark zum Gameplay bei, dass er hier genau richtig ist. Es gibt Spiele wie Battlefield, die mit ihrer Sound-Kulisse einfach nur beeindrucken wollen und dann gibt es Siege. In keinem Spiel, seit Counter-Strike, empfand man das Tragen von Kopfhörern wichtiger als hier, um das letzte bisschen Vorteil aus der Runde zu quetschen.
Die dumpfen Geräusche von Schritten eine Etage über einem oder das leise Flüstern nach dem Anbringen einer Breach Charge direkt auf der anderen Seite der Wand neben einem, sorgen für diese unglaubliche Spannung. Sprengt sich der Feind 50m entfernt durch eine Decke, hören wir diesen dunklen und tiefen Ton bei uns und sehen zeitgleich, wie ein wenig Beton von der Decke bröselt. Man kann in solchen Situationen richtig spüren, wie der Gegner sich Schritt für Schritt bis zu einem durchsprengt, als würde man gerade eine Runde Bomberman spielen. Großes Lob!

Eins sei noch angemerkt bevor wir uns mit den Käfern beschäftigen. Siege ist ein Teamspiel und dementsprechend wichtig ist es, dass man sich versteht. Im besten Fall hat man also eine Party mit Freunden und kann sich verständigen, denn wenn es ein großes Problem gibt, dann sind es die geliebten "Leaver", die mitten in der Runde einfach abhauen und uns im Stich lassen. Im Casual Modus werden diese nicht einmal bestraft. Doch selbst in Ranked Spielen, in denen es eine Straft gibt, ist es den Mitmenschen meist egal. 

 

Käfer, Käfer, Käfer

Leider bleibt auch Siege nicht von Bugs verschont. Während der Open-Beta spürte man die Naivität der Community, welche ständig betonte, dass dies eben nur eine Beta ist und das fertige Spiel in einem komplett anderen Zustand sei. Es sei zu erwähnen, dass besagte Beta wenige Tage vor dem Release stattfand. Leider hat es jeder einzelne Bug aus dieser Testphase auch in die vollwertige Version geschafft.

So ist es mittlerweile schon Gewohnheit, dass man seinen Mitspielern bei privaten Gesprächen lauschen kann, da das Mikrofon permanent an ist, egal welche Einstellung man wählt. Oder dass Gliedmaßen aus Wänden ragen, auf die man dann sogar schießen kann. Manchmal fallen Dronen durch den Boden. Ab und zu findet man keine Matches. Hin und wieder stellt sich das Loadout eines Operators einfach wieder zurück. 

Zwar gibt es für die meisten dieser Fehler einen simplen Workaround, dennoch muss Ubisoft hier extrem nachbessern. Die Liste der bekannten Fehler ist lang und bedeutet viel Arbeit. Einiges davon wirkt so, als könnte man es innerhalb weniger Minuten reparieren, allerdings bringen einige Entwickler ja bekanntlich lieber große Patches raus, anstatt kleine Fehler sofort zu korrigieren, sobald sie gelöst sind. 

Update 08.12.15: Letzte Nacht fand auf Reddit ein AMA (Ask me anything) mit den Entwicklern statt. In den Antworten wurde bestätigt, dass es Mitte Dezember einen größeren Patch geben wird, der viele Probleme beheben soll. Darunter auch die Schwierigkeiten mit dem Netcode der im nächsten Abschnitt folgt.

 

Das leidige Thema - Netcode

Was haben wir uns damit schon bei Battlefield rumgeschlagen und nun auch bei Siege. Wenn man diesem Spiel etwas vorwerfen kann, was gravierend ist, dann ist es der grottige Netcode. Genaue Angaben zur Tickrate der Server gibt es nicht, aber sie muss erschreckend niedrig sein oder nicht so funktionieren wie es gedacht war. Sehr häufig stirbt man ohne einen Gegner gesehen zu haben, wenngleich man aus seiner Sicht in der Kill-Cam (die übrigens nicht ganz akkurat ist) klar sichtbar war. Gerne schießt man auch mal zuerst, aber kippt dann einfach um. Die Animationen von feindlichen Nahkampfangriffen werden gar nicht erst angezeigt und die ersten paar Schüsse sowieso nicht. Wird man also durch eine Salve von drei bis vier Schüssen aus der virtuellen Welt getragen, dann hat man den Feind meist nicht ein einziges Mal schießen sehen.

So etwas geht gar nicht! Ubisoft versucht hier ein Spiel auf den Mark zu schmeißen, welches im eSport landen soll und das nicht nur für die nächsten drei Monate. Doch wer möchte sich schon professionell einem Spiel widmen, das teilweise mehr aus Zufall besteht und daran scheitert eine gescheite Performance abzuliefern? Immerhin weiß Ubisoft, dass es zu den großen Problemen gehört und dass die Community Abhilfe verlangt. Es bleibt also abzuwarten.

 

Grafik - auch für Oldies

Ubisoft liefert uns hier keinen Grafikblender, aber hässlich ist es auch nicht. Natürlich sind die Karten recht trist, da wir uns fast ausschließlich in Gebäuden befinden. Dennoch kann es mit der Zeit gehen und auch diese Innenräume schön verpacken. Der große Vorteil ist und das zeigte auch schon der Performance-Check der Gamestar, dass Siege auch auf sehr alten Systemen noch problemlos läuft. Das können die wenigsten Spiele heute noch von sich behaupten, wenn sie nicht gerade auf die beliebte, aber leicht ausgelutschte, Pixelgrafik setzen.

Anfängliche FPS-Probleme sind mittlerweile behoben, Grafik-Glitches treten selten bis gar nicht auf und wenn neben einem eine Wand explodiert, dann bleiben die Frames schön stabil. Wer also noch ein System besitzt, welches eigentlich schon seit einigen Jahren aufgerüstet werden müsste, der kann hier ohne Bedenken zugreifen.

 

Mikrotransaktionen & Season Pass

Es wäre ja auch ein Wunder, wenn ein modernes Spiel mal ohne diese Wörter auskommen würde. Jedoch kann man Ubisoft zumindest bei den Mikrotransaktionen keinen Vorwurf machen, denn diese sind fair und bringen keinerlei Vorteile. In Siege dreht sich alles um die Währung "Renown" und wie man diese möglichst schnell erlangt um Operator, Aufsätze und Waffenskins freizuschalten.

Wie bereits erwähnt, geht das auch ohne die Investition von Echtgeld recht fix und zusätzlich schenkt Ubisoft seinen Spielern einen 24h Boost. Bei ausgiebiger Nutzung kann man mit diesem Boost, einigen Casual Runden und dem Durchspielen der "Situations" in kürzerster Zeit alle Operator freischalten. Lediglich bestimmte Waffenskins verlangen die Nutzung von wertvollen Euros. Doch seien wir ehrlich, es sind nur Skins auf Waffen und darauf achtet man in solch einem Spiel wohl recht selten. 

Der Season Pass hingegen ist, wie bei jedem anderen Spiel auch, eine Frage des Kosten/Nutzen Faktors. Alle kommenden Maps werden kostenlos sein und auch die neuen Operator wird man ohne Season Pass spielen können, eben nur sieben Tage später. Der Renown Boost von 5% ist absolut nicht spürbar und die zwei zusätzlichen Tagesherausforderungen sind ein lustiger Witz für sich. Man kann also sagen, dass der Kauf des Season Pass absolut nicht notwendig ist, im Gegensatz zu einem Battlefield, wenn man den vollen Inhalt genießen möchte.

 

Fazit

Ich mag dieses Spiel. Sehr sogar. Und ist man auf einer Seite wie reddit unterwegs, dann liest man auch genau diese Meinung. Die Community liebt Siege, aber es hat noch so viele Kinderkrankheiten die beseitigt werden müssen. Das volle Potential hat es noch nicht erreicht, aber ein einziges Mal möchte ich an den Good Guy Ubisoft glauben und hoffen, dass sie einen Patch nach dem anderen veröffentlichen. Sollte das nicht der Fall sein, dann wird Rainbow Six: Siege genau so ein Reinfall wie Evolve und das wäre mehr als traurig, denn ich möchte auch in einem halben Jahr noch ein paar Abende pro Woche ich ranzigen Gebäuden verbringen in denen ich die Wahl habe eine Geisel zu retten oder den Feind zu eliminieren.

Das Spielprinzip ist nicht einzigartig, aber sehr gut umgesetzt. Der Sound sucht seines gleichen und die Grafik ist ausreichend. Teamplay wird hier so sehr belohnt, dass ein "Wir"-Gefühl entsteht. Was will man mehr?


Wertung
Pro und Kontra
  • Gutes Balancing
  • Insg. 20 grundverschiedene Operator
  • Großartiger Sound
  • Gute Performance, auch für ältere Systeme
  • Fairer Echtgeld-Shop
  • Teamplay wird belohnt
  • Kostenlose Inhalte geplant
  • Nur zehn Maps
  • Schlechte Rotation der Karten
  • Noch viele Bugs
  • Teils grausamer Netcode und hoher Ping
  • Viele Leaver
  • Unzuverlässige Server
  • Uplay

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Oft, regelmäßig

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



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