Rainbow Six: Vegas 2 im Test - Hält die Qualität der Action-Serie?

Die Qualität der Rainbow-Six-Spiele schwankt stetig auf und ab. Diesmal hat sie einen neuen Tiefpunkt erreicht.

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Sagen Sie einer Frau niemals: »Im Dunklen siehst du gut aus!« Das würde sie bestimmt falsch verstehen. Dabei muss das ja nicht zwangsläufig heißen, dass die betreffende Dame bei Tageslicht schlecht aussieht. Aber Frauen sind nun mal so. Sollten Sie jedoch durch eine zugegebenermaßen recht unwahrscheinliche Laune des Raum-Zeit-Kontinuums die Möglichkeit bekommen, mit der Stadt Las Vegas zu reden, dann dürfen Sie der ruhig sagen: »Im Dunklen siehst du gut aus!« Wenn die daraufhin quengelt: »Bin ich im Hellen hässlich oder was?!«, können Sie nämlich mit dem Brustton der Überzeugung erwidern: »Allerdings!« Denn während in Ubisofts Taktik-Shooter Rainbow Six: Vegas die nächtlichen Streifzüge durch die von grellen Neonreklamen erleuchtete Stadt der Sünde hervorragend aussahen, sind die Tageinsätze des Nachfolgers Vegas 2 kein Vergnügen für die Augen. Und die beiden Spiele unterscheiden sich nicht nur optisch wie Tag und Nacht.

Die KI-Kameraden rennen nicht mehr nur stur geradeaus, sondern gehen unterwegs selbständig in Deckung. Die KI-Kameraden rennen nicht mehr nur stur geradeaus, sondern gehen unterwegs selbständig in Deckung.

Schluss ohne lustig

Nachdem das dreiköpfige Team der Elite-Einheit Rainbow in Rainbow Six: Vegas eine spannende Terroristenhatz quer durch Las Vegas bis hinaus zum Hoover-Damm hinter sich gebracht hatte, nahm das Spiel eine überraschende Wendung: Gabriel Nowak, zu Beginn des Spiels noch ein treuer Gefährte des Helden Logan Keller, macht überraschend gemeinsame Sache mit den massenmordenden Terroristen und flieht per Hubschrauber in den Abspann -- ein ausgesprochen unbefriedigendes Ende. Besonders flinke Spieler konnten den Helikopter mit viel Glück zwar abschießen, dennoch stellte sich die Frage, was hinter dem Verrat steckt. Darauf soll Vegas 2 nun die Antwort liefern. Ubisoft hatte vollmundig eine Geschichte angekündigt, die die Storylücken des Vorgängers schließen und für einen echten Abschluss sorgen sollte. Doch während im ersten Vegas lediglich ein zufriedenstellender Schluss fehlte, kommt Vegas 2 sogar ohne sinnvollen Anfang und Mittelteil daher -- und vom Ende fangen wir lieber gar nicht erst an.

Anfang mit lustig

Die Rainbows befrieden auf Knopfdruck souverän jeden Raum, mitunter sogar ganz ohne Ihr Zutun. Die Rainbows befrieden auf Knopfdruck souverän jeden Raum, mitunter sogar ganz ohne Ihr Zutun.

In Vegas 2 schlüpfen Sie nicht in die Rolle von Logan Keller, sondern steuern einen zweiten Rainbow-Truppführer: Bishop, Vorname unbekannt. Die erste Mission des Spiels führt Sie nicht nach Las Vegas, sondern in die französischen Pyrenäen, fünf Jahre vor den Ereignissen des Vorgängers. Hier sollen Sie Terroristen in einer Bergstation ausschalten und eine Bombe entschärfen. Der Einsatz dient als Tutorial, ergibt insofern aber keinen Sinn: Bishop erklärt seinen beiden Untergebenen (einer davon ist der spätere Verräter Nowak) grundlegende Spielelemente wie zum Beispiel, dass man in Vegas 2 nun auch durch dünne Holzwände schießen kann. Sollten die Jungs so etwas nicht schon wissen, wenn sie auf einen Kampfeinsatz gegen Geiselnehmer geschickt werden? Stattdessen kommentiert Bishop das Gefecht, als sei er auf einem Schul-Wandertag. Call of Duty 4 zeigt, wie man es richtig macht: Einweisung auf dem Schießstand, danach der erste Einsatz. Rainbow Six: Vegas 2 hingegen demonstriert, wie man eine gute Idee schlecht kopiert.

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