Viva la Revolución!

Wenn die Erde langsam nicht mehr bewohnbar ist, sucht man sich einen neuen Planeten und macht dieselben Fehler. So oder so ähnlich dachte sich das wohl die EDF,...

von Oneal Redux am: 08.10.2009

Wenn die Erde langsam nicht mehr bewohnbar ist, sucht man sich einen neuen Planeten und macht dieselben Fehler. So oder so ähnlich dachte sich das wohl die EDF, als sie den Mars von der Profitgeilen Ultor Corporation befreit hatte. Nun, knappe 50 Jahre später, sind sie nämlich selber die Profitgeilen Inhaber des Mars. Die Menschen werden wieder ausgebeutet und das Leid herrscht überall. Stimmen nach der Faction werden immer lauter und die Lage scheint wieder einmal zu eskalieren. Als Alec Mason auf den Mars kommt, um ein friedliches Bergarbeiterleben zu führen, merkt er ziemlich schnell, dass der Mars nicht das ist, was er erwartet hätte. Sein Bruder, den er seit Jahren nicht gesehen hat, zeigt ihm wie das Leben auf dem Mars wirklich ist. Die EDF ist zu einem Terror-Regime mutiert und die Faction ist zurück um diese aufzuhalten. Doch Revolution hat seinen Preis, kurze Zeit später wird sein Bruder von der EDF ermordet. Alec Mason gilt fortan als Staatsfeind Nummer 1 und wird von der EDF gejagt oder die EDF vielmehr von ihm. Der Kampf um den Mars beginnt und dieser wird mit viel Sprengstoff und Gewalt geführt.

Ein Mann Abrisskommando

Wie oft hat man sich gewünscht, sich seine Türen selber zu machen. In Red Faction Guerrilla geht dies ohne Probleme. Ist ein Weg mal versperrt, wirft man einfach eine Miene und schafft sich seinen Weg. Dieses Spielprinzip ist der wichtigste Inhalt in Red Faction. Dank der Geo-Mod-Engine 2.0 und der Havok-Physik-Engine ist das auch kein Problem. Ob Gebäude, Brücken, Mauern, Fahrzeuge, Schilder oder Vorratskisten, man kann so gut wie alles sprengen. Das sieht dann nicht nur verdammt gut aus, sondern funktioniert teilweise auch ziemlich realistisch. Dank der verschiedensten Waffen, wird es Alec Mason im Laufe des Spiels auch ziemlich einfach gemacht, die größten und schönsten Bauwerke der EDF dem Erdboden platt zu machen. Es ist einfach ein riesiger Spaßfaktor, der der teilweise öde präsentierten Story Aufschwung verleiht und sich wie ein helfender zerstörerischer Roter Faden durch das Spiel zieht. Das wichtigste Werkzeug ist und bleibt der Hammer. Durch verschiedene Upgrades, wird dieser im Laufe des Spiels sogar noch wirkungsvoller und durchschlägt dadurch Wände wie Butter. Man fühlt sich stets wie ein Abrisskommando auf Tour durch den Mars.

Von Auftrag zu Auftrag

Auf dem Mars ist eine Menge los, es gibt insgesamt 6 Gebiete die es zu befreien gilt. Die Namen sollten teilweise einigen bekannt sein, zumindest die, die den ersten Teil gespielt haben. Namen wie Eos und Parker, erinnern einen an die alte Faction. Welche Mission man allerdings zuerst spielt, bleibt zu einem großen Teil einen selber überlassen. Die Auswahl ist da auch recht groß, wird aber nach einiger Zeit ziemlich eintönig. Das Repertoire ist allerdings vielfältig. Mal muss man die EDF ablenken und zwar mit schweren Gerät, diese Missionen machen mit am meisten Spaß. Man befreit Geiseln, zerstört oder plündert mit Hilfe der Faction-Kameraden eine EDF Basis, erweitert seine Zerstörungsfähigkeiten oder klaut der EDF ein Fahrzeug und fährt so schnell es nur geht in die eigene Basis zurück. Für Abwechslung sollte eigentlich gesorgt sein, aber spätestens beim zehnten mal Fahrzeug klauen hat man alles gesehen. Allerdings sind das im Prinzip alles neben Missionen, um die Moral für die Faction zu erhöhen oder die EDF zu schwächen. Wenn man das zu einem gewissen Grad erreicht hat, kann man die Hauptmissionen starten. Diese werden durch ein kleines Video eingeführt und sind teilweise dramatisch inszeniert. Allgemein ist auf dem Mars meistens die Hölle los, aber nur wenn man sich mit der EDF anlegt. Man hätte sich angesichts der Größe der Karten und ausmaßen des Spiels mehr Inszenierung gewünscht. Es bleibt oftmals einfach zu öde auf dem Mars.

Schrottsammler

Es gibt ein recht großes Waffenarsenal auf dem Mars. Zum einen sind das die Waffen der Faction, die eher auf Massive Zerstörung ausgerichtet sind und zum anderen die Waffen der EDF, die eher auf Technologie setzen. Für Zerstörungspotenzial ist Prinzipiell erst mal gesorgt. Damit man allerdings dieses Potenzial noch steigern kann, gibt es verschiedenste Upgrades die Alec sich bei der Faction holen kann. Von Gesundheitsverbesserungen, einen stärkeren Vorschlaghammer oder Munitionserweiterungen ist alles dabei. Allerdings ist dieses natürlich nicht umsonst. Als Währung fungiert dort der Bar-Schrott. Das sind einfach erklärt, alle Teile die Technologisch Modern sind und dadurch auch beliebt. Meist lassen sich diese Teile bei der EDF finden. Wenn man Gebäude dem Erdboden gleich macht oder Fahrzeuge in seine Einzelteile zerlegt, bleibt regelmäßig Bar-Schrott liegen. Diesen sammelt man dann ein und bringt ihn in die Basis um sich Erweiterungen zu kaufen. Man kann dies allerdings auch friedlicher erreichen, in dem Mann Bergbau betreibt oder alte Fahrzeuge ausschlachtet. Man sollte dies auch stets tun, denn Bar-Schrott zu haben ist immer wichtig. Mini-Atom-Raketen oder ein Jet-Pack sind teuer. Es artet daher auch regelrecht in einer verzweifelten Suche nach dem begehrten Schrott aus. Zur Not, zerlegt man dann auch eine komplette EDF Basis samt Mauern, um genügend zu haben.

Marsmobil

Um von einer Mission zur nächsten zu kommen, hat man ein recht großes Angebot an Fahrzeugen. Zum einen gibt es Massenweise Zivilfahrzeuge, von Kipplaster bis hin zum Taxi und Bus, zum anderen die Militärischen und die Bergbau-Fahrzeuge. Die Zivilfahrzeuge findet man stets an jeder Ecke und auch in den Basen der Faction, dort auch teilweise mit Waffen ausgestattet um der EDF stets einen netten Besuch abstatten zu können. Die Militärfahrzeuge gibt es zu genüge, wenn man gegen die EDF vorgeht. Vom einfachen Truppentransporter oder sogar dem Panzer ist alles dabei. Beim Panzer ist natürlich das Schadenspotenzial mit am höchsten. Am interessantesten sind allerdings die Bergbau-Fahrzeuge. Diese erinnern stark an Kampfroboter und genau so lassen sie sich auch steuern. Mit einem Walker, oder besser noch einem Kampf-Walker ist man jeder EDF Armee überlegen. Gebäude oder Fahrzeuge stellen in keinster Weise ein Hindernis dar. Es gibt sie daher nur recht selten in der freien Welt zu finden, aber das Spiel wäre sonst auch viel zu einfach. Dennoch macht es einfach einen Riesen Spaß, ein Fahrzeug nach dem anderen zu zerquetschen oder in die Abgründe zu schleudern.

Red Planet

Jeder Abschnitt auf dem Mars hat seinen eigenen Look verpasst bekommen. In den Badlands beispielweise ist es trostlos und es wehen Rote Staubwolken durch die Landschaft. In Eos ist es dagegen schon teilweise recht grün und bewachsen und die Luft ist eindeutig klarer. Allgemein ist den Entwicklern das Setting wunderbar gelungen. Man hat zu jeder Zeit das Gefühl, dass man sich wirklich auf dem Mars befindet. Die Effekte, wie Explosionen, Raketen oder Laserstrahlen kommen wirklich gut rüber. Dazu wird eine wunderbare Soundkulisse präsentiert. Die Musik passt sich stets der Situation an. Bewegt man sich weit abseits und kommt in Kontakt mit den Maraudern, die in den Badlands hausen, wird es teilweise richtig gruselig. Erscheint die EDF, kommt die Musik in Fahrt und man ist bereit für den Kampf. Die Modelle, wie Gebäude und Fahrzeuge sind sehr gut Konstruiert und dieses Wort trifft es richtig, denn die Entwickler haben sich rangemacht, die Gebäude Statisch korrekt zu konstruieren, damit die Zerstörungsorgie in Vollendung daher kommen kann und das tut sie.

Fazit

Nach dem schwachem zweiten Teil der Serie, ist Red Faction zu alter Stärke zurück gekehrt. Man kämpft und schießt sich über den Roten Planeten und das stets darauf bedacht, den größten möglichen Schaden zu erreichen. Dieser wird einen dann auch stimmig präsentiert und man hat das Gefühl die Welt mitzugestalten. Durch die Missionswahl und das große Waffenarsenal, verspürt man auch zum Schluss hin kaum Langweile. Die Geo-Mod-Engine ist allerdings der Hauptcharakter dieses Spieles. Wer also gerne mal ganze Gebäude-Komplexe in Schutt und Asche legen wollte und nicht allzu viel Wert auf eine eindeutige Story-Line legt, ist mit diesem Spiel vollends bedient. Und bei einer Spiellänge von bis zu 25 Stunden, kann man auch nichts falsch machen.


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: Geo-Mod 2.0, Super Effekte, Scharfe Texturen
  • Sound: Stimmungsvoll, schöner Waffen u. Explosions Sound
  • Balance: 3 Stufen, sehr ausgewogen
  • Atmosphäre: Gute Stimmung, große Areale
  • Bedienung: Super Steuerung, Speichern jederzeit möglich
  • Umfang: 6 Gebiete, viele Nebenmissionen
  • Leveldesign: Wege frei wählbar, gutes Setting
  • KI: Gegner Intelligent und Aggressiv
  • Waffen & Extras: Viele Waffen und Upgrades
  • Handlung: Rahmenhandlung spannend
  • Grafik: Manchmal Einheitsbrei
  • Sound: keins
  • Balance: keins
  • Atmosphäre: wenig Zwischensequenzen
  • Bedienung: keins
  • Umfang: Kaum wiederspielwert
  • Leveldesign: Oft wiederholt sich vieles
  • KI: Gegner preschen vor
  • Waffen & Extras: keins
  • Handlung: kommt viel zu kurz und zu wenig inszeniert

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 20, weniger als 40 Stunden



Kommentare(2)
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