Seite 2: Resident Evil 7: Biohazard im Test - Horror-Port oder gut portierter Horror?

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Guter alter Resi-Mix

Spielerisch präsentiert sich Resident Evil 7 als erfreuliche Ego-Hommage an den ersten Serienteil. Der Mix aus viel Erkundung, vereinzelten Kämpfen gegen die Molded und einigen Rätseln wecken wohlige Erinnerungen an das Ur-Resident-Evil. Wir durchstreifen das Haus, durchsuchen Kommoden und Schränke und sammeln dabei fleißig Munition, grüne Heilkräuter, Schießpulver und Chemikalien in zwei Stärkestufen, mit denen wir bessere Munition oder Heiltränke mixen können. Das stellt uns immer auch vor interessante Entscheidungen. Nutzen wir die gefundene Chemikalie jetzt für einen Heiltrank oder craften wir uns lieber neue Patronen für unsere Pistole?

So nah wie hier sollte man die Molded nicht herankommen lassen. Ihre klauenbewehrten Arme richten massiven Schaden an, gerade anfangs führen zwei gezielte Schläge der Monster zu Ethans Ableben. So nah wie hier sollte man die Molded nicht herankommen lassen. Ihre klauenbewehrten Arme richten massiven Schaden an, gerade anfangs führen zwei gezielte Schläge der Monster zu Ethans Ableben.

Generell ist Munition in Resident Evil zumindest auf dem normalen Schwierigkeitsgrad nicht unbedingt rar gesät, ein Kampf mit zwei Molded kann aber schon mal mehr Kugeln fressen, als man denkt. Wer die Augen aufhält, findet zudem weitere nützliche Gegenstände. Mit Steroiden lässt sich zum Beispiel dauerhaft die Gesundheit erhöhen, Stabilisierer verringern die Nachladezeit, und Psychotonikum-Pillen markieren für kurze Zeit alle interaktiven Gegenstände in der Umgebung.

Das Inventar und die PC-Steuerung: Einfach trifft auf unkompliziert

Das Inventar-System wurde im Vergleich zu anderen Serienteilen etwas entschlackt und ist dadurch erfreulich eingängig. Mit der Tabulator-Taste öffnen wir unseren Rucksack und können dort schnell auf gesammelte Items zugreifen, gefundene Gegenstände untersuchen oder neue craften - alles komfortabel per Mausklick, was es auf dem PC noch angenehmer als auf der Konsole macht. Praktisch auch, dass das Spiel an bestimmten verschlossenen Türen automatisch ins Inventar wechselt und uns fragt, welchen Gegenstand wir benutzen möchten. Auch das Zuweisen der Waffen auf Schnellwahl-Tasten ist gut gelöst - wir drücken im Menü einfach 1,2,3 oder 4 und können dann darüber einfach und schnell auf unsere liebsten Waffen zugreifen und unter ihnen wechseln.

Schaltzentrale: Im übersichtlichen Inventar greifen wir auf gefundene Objekte zu oder mischen neue Munition und Heiltränke. Schaltzentrale: Im übersichtlichen Inventar greifen wir auf gefundene Objekte zu oder mischen neue Munition und Heiltränke.

Ganz Resi-typisch ist der Inventarplatz zwar begrenzt, lässt sich aber mit Rucksack-Upgrades erweitern, die wiederum in Speicherräumen versteckt sind. Das Spiel speichert zudem automatisch, allerdings sind die Rücksetzpunkte nicht immer glücklich gewählt. So ist es zum Beispiel vorgekommen, dass wir einen Raum im Keller schon von mehreren Molded-Gegnern gesäubert hatten, uns dabei die Munition ausging und wir danach im nächsten Raum von einem einzelnen Pilzwesen erledigt wurden. Beginnen durften wir dann wieder auf der Kellertreppe - und mussten alle Feinde noch einmal killen.

Daher unser Tipp: Lieber nach einem Kampf zum nächsten Kassettenrekorder zurücklaufen und speichern als einem blöden automatischen Checkpoint vertrauen.

Die Steuerung macht uns aber erfreulicherweise keine Probleme. Das Schießen mit der Maus funktioniert deutlich präziser als mit dem Gamepad und die Taste »X« hilft uns ungemein beim schnellen Umdrehen im Kampf - bei den Konsolen braucht es hier erst eine Button-Kombination. Resi 7 steuert sich so auf dem PC mit Maus und Tastatur genauso flüssig wie auf der PS4 oder der Xbox One, auch wenn der eine oder andere vielleicht das Gamepad bevorzugt – immerhin will man in einer panischen Schrecksekunde nicht erst auf der Tastatur rumsuchen müssen. Und von denen gibt es im Horror-Shocker ja bekanntlich genug.

Season Pass / DLC
Auch nach dem Release wird Capcom Resident Evil 7 mit neuen Inhalten versorgen. Mehrere DLC-Pakete sind in Planung, die Teil des Season Pass für das Horror-Spiel sind. Bis zum 31. Dezember 2017 sollen insgesamt drei DLC-Pakete erscheinen. Die beiden ersten Pakete tragen die Titel »Verbotenes Filmmaterial 1« und »Verbotenes Filmmaterial 2«, die jeweils zwei spielbare Episoden beinhalten (1: »Alptraum« und »Schlafzimmer & Ethan muss sterben«; 2: »21« und »Töchter & Jacks 55. Geburtstag«).

Der dritte DLC ist eine zusätzliche Story-Episode, in der wir nicht in die Rolle des Hauptcharakters Ethan schlüpfen, sondern die einer anderen Figur übernehmen. Neben diesen kostenpflichtigen Inhalten erwartet Resi-7-Spieler zukünftig auch der Gratis-DLC Not A Hero. Der Season Pass kostet auf Steam gerade 29,99 Euro, im Bundle gibt es Pass und Spiel für 79,99 Euro.

Die Rätsel von Resident Evil 7

Die Rätsel sind gut in die Räume des Horror-Hauses integriert und wirken dadurch nicht ganz so abstrus wie zum Beispiel im Ur-Resident-Evil. Oft geht es darum, einen Schlüssel zu finden, um damit bestimmte Türen öffnen zu können (z.B. den Schlangen- und den Skorpion-Schlüssel), später wird es aber auch etwas kniffliger. Wir müssen zum Beispiel einen Holzblock vor einer Lichtquelle so drehen, dass sich dessen Schatten mit einer vorgefertigten Form an der Wand deckt, eine Tür in der Leichenverbrennungskammer können wir nur öffnen, wenn wir enträtseln, was es mit »3 A und einem Handabdruck« auf sich hat.

Eines der Rätsel des Spiels: Der Schatten des Holzobjekts muss mit der weißen Form auf dem Bild übereinstimmen. Eines der Rätsel des Spiels: Der Schatten des Holzobjekts muss mit der weißen Form auf dem Bild übereinstimmen.

Auch die Schrotflinte kriegen wir erst, wenn wir einen bestimmten Schließmechanismus austricksen. Generell sind die Rätsel keine wirklichen Kopfnüsse, haben aber einen angenehmen Schwierigkeitsgrad und ergänzen das Gameplay des ersten Abschnitts wunderbar.

Hauptdarsteller in gefundenen Videos

Ein echtes Highlight des Spiels sind die Videokassetten, die wir an unterschiedlichen Punkten in Resident Evil 7 finden können, und die zusätzlich enorm für Atmosphäre sorgen. Auf dem Dachboden stolpern wir beispielsweise über eine Videokassette, die die Erkundung des Hauses durch ein Kamerateam zeigt, das übernatürlichen Phänomenen auf der Spur ist. Der Clou daran ist, dass wir selbst in einige der Rollen der darauf zu sehenden Personen schlüpfen und das Geschehen ganz im Stile von »Found Footage«-Filmen miterleben.

Mehr zum Thema:Resident Evil 7 unterstützt auf PC und Xbox One Play Anywhere

Später gibt es zum Beispiel noch ein Tape, in dem wir mit Mia vor Marguerite fliehen müssen oder in der Haut eines armen eingeschlossenen Schluckers ein tödliches Rätsel von Lucas lösen. Clever: Die Videotapes sorgen nicht nur für zusätzliche Atmosphäre, sondern geben auch Lösungshinweise für bestimmte Rätsel, die Ethan später knacken muss.

Durch das erste Video erfahren wir beispielsweise, wo sich der Schalter für eine Geheimtür versteckt, in Mias Tape sehen wir eine Kurbel, die wir später an anderer Stelle einsetzen müssen. Wir haben auf unserem ersten Durchgang vier Tapes gefunden und gespielt, etwas mehr hätten es schon sein können. Immerhin scheint es so, dass Teile der Season-Pass-Inhalte (siehe Kasten) aus genau solchen Tapes bestehen.

Mördermama Marguerite wartet

Natürlich spielt sich Resident Evil 7 nicht nur im Haupthaus der Bakers ab. Nach einem Mini-Boss-Kampf mit Jack in den Katakomben des Hauses erobern wir den dritten Hundekopf und kommen damit endlich in den Außenbereich der Farm. Vorbei ist das Grauen aber noch lange nicht, denn jetzt geht es in das voodoomäßig angehauchte »Alte Haus«, das Mördermama Marguerite bewacht.

Der Insektenplage im alten Haus rücken wir mit dem Flammenwerfer zuleibe. Den müssen wir uns allerdings erst aus mehreren versteckten Teilen zusammenbasteln. Der Insektenplage im alten Haus rücken wir mit dem Flammenwerfer zuleibe. Den müssen wir uns allerdings erst aus mehreren versteckten Teilen zusammenbasteln.

Cool: Hier ändert sich die Dynamik des Spiels, denn viele Gänge des halb eingestürzten Hauses sind von Insektennestern versperrt, deren Bewohner sofort angreifen, wenn wir uns nähern. Wohl dem, der den Flammenwerfer dabei hat (dessen Einzelteile wir natürlich erst einmal finden müssen).

Nach Marguerite bekommen wir es noch mit Sohn Lucas zu tun, der sich eine ganz besondere Gemeinheit für uns ausgedacht hat. Das wollen wir an dieser Stelle aber nicht verraten, denn Resident Evil 7 zieht viel seiner Faszination eben aus genau diesem Entdecken. Die spannende Story treibt uns bis hierhin immer weiter, die bedrückende Atmosphäre ist grandios.

Resident Evil 7 - Fünf wichtige Survival-Tipps im Video Video starten 5:29 Resident Evil 7 - Fünf wichtige Survival-Tipps im Video

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