Seite 2: Resident Evil: Revelations 2 - Episode 1 im Test - Willkürliche Vierteilung

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Geteiltes Leid mit geteiltem Bildschirm

Es bleibt allerdings dabei, dass die künstliche Zweiteilung dem Spielspaß - zumindest in dieser ersten Episode - eher schadet, als ihn zu erhöhen. Klar sorgt es ab und an für Adrenalinschauer, mit der wehrlosen Moira einem schlurfenden Skelett gegenüberzustehen. Aber in den meisten Fällen ist der Charakterwechsel einfach lästig.

Das wird auch nicht besser, wenn wir in der zweiten Hälfte der Episode Moiras Vater Barry steuern, der ihre Spur aufgenommen hat und sich ebenfalls einen Weg durch die Gefängnisinsel bahnt. Der geübte Soldat trägt allerlei schwere Waffen mit sich, doch auch ihm steht ein wehrloser Partner zur Seite, die kleine Natalia.

Natalia kann die Umrisse und sogar die verwundbaren Punkte von Gegnern auch durch Wände hindurch erkennen. Natalia kann die Umrisse und sogar die verwundbaren Punkte von Gegnern auch durch Wände hindurch erkennen.

Das Waisenmädchen kann maximal einzelne Monster durch Steinwürfe lähmen und ist ansonsten dazu verdonnert, die Position von Gegnern zu spüren oder auf versteckte Items zu deuten, damit Barry sie auflesen kann. Und auch wenn Natalia aufgrund ihrer kleinen Körpergröße für einige nette Adventure-Einlagen nach dem Motto »Krieche da durch und mach mir die Tür auf!« sorgt, ist der beständige Wechsel doch eher mühsam.

Wir können freilich auch zu zweit im Koop loslegen, dann übernimmt ein Spieler das Ballern und der andere sucht die Umgebung ab oder leistet ein wenig Hilfe beim Kampf. Dabei treten leider zwei Probleme auf: Zum einen gibt es keinen Onlinemodus für den Koop-Modus, er funktioniert nur am geteilten Bildschirm. Zum anderen hat der zweite, hilflose Spieler schlicht weniger Spaß. Zwar sind beide Figuren aufeinander angewiesen, dennoch fühlt es sich einfach nicht so toll an, der Spürhund für Munition zu sein, während der andere Kopfschüsse verteilt.

Die Arbeitsteilung im Koop mag amüsant sein, auf Dauer langweilt sich jedoch der Spieler in der Rolle des Such- und Sammelcharakters. Die Arbeitsteilung im Koop mag amüsant sein, auf Dauer langweilt sich jedoch der Spieler in der Rolle des Such- und Sammelcharakters.

Unverständliche Zwangspause

Obendrein ist uns nicht wirklich klar, wieso Capcom das Spiel in vier Teile zersägt und zunächst in Episodenform veröffentlicht. Das funktioniert bei Spielen mit extrem starker Handlung, etwa den Telltale-Abenteuern. Doch die Story von Revelations 2 ist lediglich der übliche Mix aus Mystery, Verschwörungstheorie und Familiendrama. Die deutsche Synchro sowie die platten Dialoge wirken etwas unbeholfen, was bei einem Resident Evil ja sogar Kultstatus hat.

Doch eine solche Story funktioniert halt nicht als Serie. Als die erste Episode mit einem plumpen Cliffhanger endete, der lange nicht so gut wie der clevere Twist im Vorgänger ist, empfanden wir keine Vorfreude, Spannung oder Neugier. Wir ärgerten uns, dass unser Spiel nun eine Zwangspause einlegte. Denn Revelations 2 bereitete uns mit seinem altbackenen Gameplay und trotz der eigentümlichen Duo-Designentscheidung wirklich Spaß. Und da stört das Episodenformat eben.

Immerhin gibt es mit dem Raid-Modus reichlich Beschäftigung für die Wartezeit bis zum nächsten Häppchen. Wie schon im Vorgänger erwarten uns hier weit über 100 kurze Ballermissionen, die wir möglichst schnell und präzise abschließen sollten. Erfahrungs-, Upgrade- und Shopsysteme sorgen für eine gewisse Langzeitmotivation, auch unterschiedliche Gegnertypen mit zufälligen Spezialkräften schaffen spielerische Abwechslung.

Im Raid-Modus ballern wir uns durch kurze, hektische Schießbudenmissionen. Im Raid-Modus ballern wir uns durch kurze, hektische Schießbudenmissionen.

Reizvoll ist ebenfalls, dass uns alle 24 Stunden eine neue Mission gestellt wird. Doch trotz all dieser Facetten bleibt der Modus eine geradlinige Schießbude. Er ist eine nette Dreingabe, doch mehr Hauptspiel wäre uns lieber gewesen. Und weil wir das erst zu einem Viertel spielen konnten, werden wir noch keine Spielspaß-Wertung vergeben. Sobald wir alle vier Kapitel von Resident Evil: Revelations 2 durchgespielt haben, erfahren Sie von uns, ob das Spiel nun seinem Vorgänger das Wasser reichen kann oder nicht. Hoffentlich ziehen die kommenden Folgen in Sachen Spielspaß und Umfang noch etwas an, sonst wird es damit nämlich ganz schön schwierig.

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