Konkurrenzlos gut.

Jeder wird die Rollercoaster Tycoon Serie kennen, wenigstens vom Namen her.Nach einem wirklich enttäuschenden zweiten Teil erschien mit Rollercoaster Tycoon 3...

von Eldest am: 17.06.2008

Jeder wird die Rollercoaster Tycoon Serie kennen, wenigstens vom Namen her.
Nach einem wirklich enttäuschenden zweiten Teil erschien mit Rollercoaster Tycoon 3 der Meilenstein der Serie.
Das Spiel wurde (anders als bei Teil zwei) von Grundauf neu entwickelt und bietet eine auch noch heute ansprechende Optik.
Nicht nur für Achterbahn-Fans (aber für die ganz besonders) ein super Spiel.

Prinzip

In RCT 3 geht es wie schon in seinen Vorgängern darum einen möglichst erfolgreichen Freizeitpark zu bauen.
Die Fahrgeschäfte reichen von Holzchterbahnen, über die kleine wilde Maus, bis zur Rutsche. Es gibt beinahe nichts was es nicht gibt, mit den zwei erschienenen Addons Soaked! und Wild wurde die riesige Auswahl noch deutlich vergrößert (Tests folgen).
Es gibt mehrere Spielarten. Zum einen gibt es die Szenarios, also vorgefertigte Karten auf denen bestimmte Ziele, wie 1000 Besucher oder ein Makrtwert von 10.000€ erreicht werden müssen.
Je mehr Ziele man erfüllt desto weiter steigt man im Rang auf, schaltet neue Fahrgeschäfte frei und gewinnt letztendlich das Szenario.
Zum anderen gibt es den Sandkastenmodus. Hierbei handelt es sich, wie man nach dem Namen zu urteilen vermuten mag um einen Modus in welchem man nach Herzenslust bauen kann. Das Ganze geschieht ohne geldliche Sorgen, denn das gibt es da nicht. Man hat unbegrenzt diese einzige Ressource zur Verfügung.
Trotzdem gilt es wie auch bei den Szenarios die Bedürfnisse der Besucher zu erfüllen. Für Essen und Trinken will gesorgt sein, kleine Artikel wie Luftballons oder T-Shirts werden gerne gekauft und bringen einem usätzlich Geld in die Kassen.
Anders als man es von Heide-Park gewohnt ist, bezahlen die Besucher nicht ein einziges Mal an der Kasse Geld, sondern dort einmal und bei allen Fahrgeschäften.
Man kann natürlich alle Fahrgeschäfte gratis machen und den Eintrittspreis des Parks dementsprechend erhöhen, das ist aber keine schlaue Lösung. Entweder macht man zu wenig Gewinn oder man macht Verlust, oder aber die Besucher bleiben aufgrund des Eintrittspreises für den Park weg.

Bauen

Das wichtigtse an einem Freizeitpark sind natürlich die Achterbahnen. Von diesen gibt es bei nahezu jeder Attraktion vorgefertigte Versionen, dem wahren Fan ist dies aber natürlich zu wenig.
Da bleibt einem der wirklich umfangreiche Editor. Mit diesem lassen sich unendlich viele verschiedenen Bahnen bauen, allerdings ist die Bedienung hakelig. Umständlich Teile auswählen, Richtung bestimmen und dann bestätigen, das geht besser. Außerdem ist es für Anfänger schwierig den Anfang der Bahn wieder zu erwischen um den Rundkurs zu vollenden. Dieser Kritikpunkt kam schon bei den anderen Teilen der Serie auf, wurde jedoch nicht behoben, schade!
Bauen lassen sich aber natürlich nicht nur Achterbahnen. Es gibt auch kleine Attraktionen wie man sie von Jahrmärkten wie dem Hamburger Dom gewohnt ist, oder auch Kart-Bahnen und ähnliches. Es gibt also genug Geschäfte für groß und klein.
Alle Geschäfte lassen sich in der erwünschten Höhe bauen, zur Not auch übereinander.
Das Gleiche gilt für die Wege. Diese baut man mit dem Auf-Boden-Klick-Prinzip. Man klickt dorthin wo der Weg sein soll und er erscheint ohne jegliche Verzögerung. Bauzeiten gibt es bei keiner Attraktion und keinem Laden.
Um Wege in die Höhe zu bauen, also z.B. Brücken betätigt man im Bedienungsmenü das passende Feld. Den ganzen Bau kann man auch über das Bedienfeld verrichten, allerdings nicht immer, wann ja und wann nicht habe ich bis heute nicht herausgefunden. Auch nicht nach Lesen der Anleitung, die übrigens sehr informativ ist und gelesen werden sollte.

Besucher

Die Besucher des Parks teilen sich in drei Gruppen auf: Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Alle haben unterschiedliche Bedürfnisse. Attraktionen für Kinder werden auch nur von Kindern besucht, und bezahlt.
Die Vorlieben der Besucher sind individuell von Person zu Person. Manche mögen gerne wilde Bahnen, der andere mag es lieber ruhig. Deshalb sollte auf eine gute Mischung der Fahrgeschäfte im Park geachtet werden. Nur Horror-Bahnen mit extremen Werten die einen schon beim hinschauen schlecht werden lassen, locken nicht genug Besucher an.
Auch Bedürfnisse haben diese kleinen Leute. Hunger ist das welches man am umfangreichsten stillen kann. Hot-Dogs, Burger oder ein Eis? Kein Problem ist alles auf Lager. Und dazu noch einen Kakao, eine Limo oder einen Kaffee? Gibt es auch.
Für Versorgung ist also gesorgt. Bei größeren Parks sollten aber mehrere Geschäfte verteilt sein, die Wegfindung der Besucher ist nicht die Beste. Auch Mülleimer und Banken sowie Laternen sollten gebaut werden. Die Besucher ruhen sich gerne etwas aus, sind ohne Mülleimer Schmutzfinke und stehen und Licht in der Nacht im Dunkeln.
Toiletten sollte man auch nicht vergessen, genauso wenig Geldautomaten, man will ja schließlich nicht zahlende Kundschaft verlieren, nur weil diese kein Geld mehr in den Taschen hat
Mit den Besuchern kann man auch allerlei Schabernack anstellen, ich sage nur man kann jede Person mit dem Mauszeiger aufheben und durch die Gegend buksieren.

Recht und Ordnung!

Für Recht und Ordnung im Park sorgen die Service-Kräfte, die Angestellten welche man auf jeden Fall benötigt.
Es gibt Putzkräfte, wichtig um Übergebenes und Müll zu beseitigen, aber vor allem ersteres. Mechaniker braucht man um Geschäfte reparieren, die gerne einmal ausfallen, auch die Verkaufsstände.
Für das Recht im Park sorgen die Aufsichtspersonen. Deren Hilfe aber meines Wissens in noch keinem meiner Parks benötigt wurde, naja drauf verzichten tue ich lieber nicht.
Zum Abschluss wären da noch die Entertainer. Wer kennt sie nicht? Aufdringliche Personen in knallbunten Kostümen welche winkend und lächelnd durch die Gegend laufen. Ein Renner bei jedem Besucher, unbedingt einstellen, alleine die detailverliebten Animationen sind es wert.

Umfang

Beim Umfang kann man eigentlich nicht meckern. Nur die Szenarios kommen etwas sperrlich daher, ohne spannende Geschichte. Eine richtige Kampagne wäre wünschenswert und sollte auf jeden Fall in einem möglichen Nachfolger eingebaut werden.
Achterbahnen und Fahrgeschäfte gibt es zu Hauf, Läden ebenfalls. Bis man alles gebaut hat dürfte relativ viel Zeit vergehen. Außer man legt es darauf an alles schnell im Park stehen zu haben.
Abgesehen von den ganzen Attraktionen kann man seinen Park auch nach Herzenslust dekorieren, mit Bäumen, Figuren oder überdimensionalen Lackritzstangen.
Es gibt verschiedene Themen, Normal, Western, Zukunft und anderes. In diese Themen reihen sich sämtliche Geschäfte ein. Einen Park nur in einem Thema zu bauen gibt spielerische Vorteile.

Bedienung

Die Bedienung geht gut von der Hand. Nur der erwähnte Streckeneditor lässt zu wünschen übrig. Genauso auch der Bau von Häusern. Man kann nämlich auch Gebäude bauen, aus allerlei Bauteilen.
Die Kamera erklärt sich fast von selbst, die Menus sind etwas verschachtelt aber meistens logisch angeordnet.

Präsentation

Die Grafik des Spiels ist auch heute noch anschaulich. Die guten Animationen der Figuren vertrösten die Pixel-Armut dieser. Die Achterbahnen sind sehr schick und auch die Texturen sind noch gut.
Selbst das Wasser sieht heute noch sehr gut, schicke Spiegeleffekte und Wellen runden den guten Eindruck ab.
Die Melodien die immer erklingen sind sicherlich kein Meisterwek sind aber auch nicht störend, wenn doch kann man sie abschalten.
Was aber stört sind die hohen Hardware-Anforderungen. Selbst mit meinem System (steht unten) kommt es ab und zu zu rucklern, vor allem bei Nacht und vielen leuchtenden Objekten.

Fazit

RCT 3 ist das mit Abstand beste Spiel welches auf dem PC in diese Richtung schlägt. Es ist ein gutes Aufbau-Spiel und bei einem Preis von nur noch 10€ sollte es sich jeder anschauen der es noch nicht hat und der Aufbaustrategie mag.


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: Gute Animationen, schicke Bahnen, schönes Wasser
  • Sound: recht gute Musik, klingt wie ein Freizeitpark
  • Balance: gute Lernkurve in den Szenarios
  • Atmosphäre: Fängt Flair genau ein,
  • Bedienung: Gute Kamera und
  • Umfang: Es gibt einfach unglaublich viel
  • Missionsdesign / Startpositionen: fordernde Ziele
  • KI: Findet Ein- und Ausgang, Besucher eigene Werte
  • Einheiten: Besucher haben alle andere Bedürfnisse, Personal
  • Kampagnen / Endlos-Spiel: viel zu entdekcen und zu bauen
  • Grafik: Pixelarmut, unzeitgemäße Effekte
  • Sound: nichts sehr besonderes
  • Balance: Aufgaben mal schwer, mal leicht
  • Atmosphäre: Sehr amerikanisch
  • Bedienung: hakeliger Baumodus
  • Umfang: nichts
  • Missionsdesign / Startpositionen: oftmals gleiche oder ähnliche Aufgaben
  • KI: Wegfindung problematisch
  • Einheiten: -
  • Kampagnen / Endlos-Spiel: auf Dauer eintönig

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



Kommentare(7)
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